Machen wir uns nichts vor: Die Geschichte von Destiny ist ein Wirrwarr und vom versprochenen epischen Erlebnis weiter entfernt als die Erde vom Mond. Die Welt des Online-Shooters ist generisch und leer, die Missionen repetitiv und langweilig - alles Kritikpunkte, die sich Bungie seit dem Release im Herbst 2014 gefallen lassen muss.
Doch die Entwickler gelobten Besserung und machten mit den beiden Zusatzinhalten Dunkelheit lauert und Haus der Wölfe tatsächlich zwei Schritte in die richtige Richtung, wenn auch nur sehr kleine. Das Addon König der Besessenen, das einzeln für 40 Euro oder im Komplettpaket mit Destiny inklusive aller vorherigen DLCs für 70 Euro erhältlich ist, liefert nun endlich das, worauf Fans schon immer gewartet haben.
Nachteile für Jahr-1-Spieler ohne Addon
Wer König der Besessenen und somit den neuen Jahr-2-Inhalt nicht besitzt, wird auch von vielen Inhalten des Hauptspiels sowie der beiden DLCs Dunkelheit lauert und Haus der Wölfe ausgeschlossen. Dazu gehört in erster Linie der wöchentlich rotierende Dämmerungs-Strike, wenn der zufällig aus König der Besessenen stammt.
Weil sowohl die PvP-Modi-Playlists als auch die Strike-Playlists zusammengefasst wurden, können Nichtbesitzer nur noch drei PvP-Playlists (klassisches Deathmatch, 3vs3 und 6vs6) sowie nur noch Level-20-Strikes spielen. Spieler der Jahr-1-Inhalte können zudem maximal Stufe 34 erreichen, haben keinen Zugriff auf die neuen Charakterunterklassen und finden keine neuen Items der Erweiterung. Das ist umso ärgerlicher, weil die beiden Zusatzinhalte vorausgesetzt werden, um König der Besessenen spielen zu können.
Destiny kann doch Geschichte!
Dazu gehört auch eine rund vier Stunden lange, nachvollziehbare (!) und mit einigen Höhepunkten gespickte Story. Die dreht sich rund um den Bösewicht Oryx, den Vater von Crota (Boss im DLC Dunkelheit Lauert). Und der ist ziemlich sauer, dass wir sein Söhnchen auf dem Gewissen haben. Der dunkle Lord sinnt auf Rache und greift mit einer gigantischen Flotte an, während er selbst in seinem Grabschiff thront. Im Gegensatz zu den vorherigen Alien-Pappenheimern stellt Oryx für uns endlich mal eine greifbare Bedrohung dar.
Das liegt vor allem daran, dass es nun verglichen zum Hauptspiel deutlich mehr Zwischensequenzen gibt, die zudem in Sachen Action und Dramatik beinahe an einen Hollywood-Streifen erinnern. Allein die Auftaktmission ist spektakulär inszeniert. Da donnern Raketen auf die Marsoberfläche nieder, Raumschiffe stürzen ab, vor uns krabbeln verletzte Kabale in Sicherheit. So viel Atmosphäre haben wir in Destiny seit der Prologmission des Hauptspiels nicht mehr erlebt.
Neue Features: 10 coole Neuerungen von König der Besessenen
Damit nicht genug, nutzt die Erweiterung nun ihr Universum aus und lässt altbekannte, aber stets vernachlässigte Figuren zu Wort kommen. So lauschen wir in Videosequenzen den Vorhut-Meistern im Turm, wobei vor allem Cayde-6 trotz des düsteren Storyrahmens immer für einen Scherz bereit ist. Auch unser Geistbegleiter plappert wieder deutlich mehr, wenn auch (zumindest im englischen Original) mit anderer Stimme.
Dadurch können wir uns erstmals richtig mit den Figuren identifizieren. Dieses Niveau hält König der Besessenen erfreulicherweise bis zum Finale, das pompös mit einem Bosskampf abgerundet wird. So hätte die Kampagne von Destiny von Anfang an sein sollen!
Das steckt in König der Besessenen
- neue Kampagne mit acht Storymissionen
- drei neue Charakterunterklassen (für jede Klasse eine)
- Maximalstufe wurde von 34 auf 40 angehoben
- Grabschiff als komplett neuer Schauplatz
- Besessene als neuer Gegnertyp
- vier neue Strikes
- ein neuer Raid
- neue Patrouillemissionen
- neue Beutezüge
- neues öffentliches Event »Hof von Oryx«
- acht neue PvP-Maps (eine davon ist PS-exklusiv)
- zwei neue PvP-Modi: Rift und Mayhem
- zahlreiche neue Items
Quests über Quests
Auch wenn uns die gelungenen Storymissionen nur knapp vier Stunden beschäftigen, sind Destiny-Spieler noch lange nicht arbeitslos. Denn nach der Kampagne bricht eine regelrechte Quest-Flut über uns herein - nahezu jeder NPC im Turm hat einen Auftrag für uns. Die mehrteiligen, teils extrem langen Aufträge schicken uns quer durch den gesamten Orbit. Und damit wir motiviert bei der Sache bleiben, gibt's am Ende stets eine besonders wertvolle Belohnung, zum Beispiel ein exotisches Scout-Gewehr.
Am beliebtesten dürften indes die neuen Schwerter sein, die Fans bereits seit dem Release von Destiny fordern und nun als neuer Waffentyp eingeführt wurden. Damit jeder Spieler in den Genuss der Klingen kommt, dürfen wir uns im Rahmen einer kniffligen Quest-Reihe unser eigenes exotisches (!) Schwert schmieden. Statt stundenlang zu grinden und auf den erhofften Zufalls-Loot zu warten, haken wir jetzt hochmotiviert die Aufträge ab, weil uns ständig eine Belohnung wie eine Karotte vor der Nase baumelt. Und diese Karotte dann endlich zu schnappen, ist ungemein befriedigend.
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