EGO-Manie
Abgesehen von Waffen (von denen wir jeweils zwei ausrüsten dürfen) und diversen Granatentypen (explosiv, lähmend, etc.) bietet Defiance nur vier aktive Fähigkeiten, die sogenannten EGO-Talente.
Zum Spielbeginn wählen wir im Tutorial eines davon aus: »Köder« lenkt Gegner ab, »Überladung« erhöht kurzfristig unseren Waffenschaden, »Tarnung« macht uns unsichtbar, und -»Bionischer Sprint« verleiht uns mehr Tempo und Nahkampf-Wucht.
Im Fertigkeiten-Menü können wir dazu noch passive Perks à la »mehr Schaden bei Angriffen von Anhöhen« oder »mehr kritische Treffer« lernen, von denen wir (je nach Level) allerdings nur eine begrenzte Zahl ausrüsten dürfen.
Im Laufe der Zeit können wir so zwar auch die anderen drei EGO-Talente freischalten, einsetzen dürfen wir aber immer nur eines davon. Damit wir nicht ständig im Charaktermenü unsere Fähigkeiten ändern müssen, lässt uns Defiance mehrere Waffen- und Talent Sets definieren, zwischen denen wir dann je nach Bedarf wechseln.
So packen wir als Scharfschütze neben dem Präzisionsgewehr bevorzugt eine Schrotflinte (für Nahkämpfe) ein. Außerdem erhöhen wir unseren Schaden von oben sowie an Gegnern, die uns noch nicht entdeckt haben - und setzen auf »Tarnung«, um notfalls flüchten zu können.
Im Kampf gegen Hellbugs, die gerne mal in großen Rudeln auftreten, setzen wir hingegen lieber auf Sprengwaffen inklusive »Überladen«. Für Koop-Partien legen wir uns noch eine Kanone mit Heilfähigkeit zu.
Taktischen Tiefgang entfalten die Gefechte allerdings selten, meist halten wir einfach drauf, setzen im richtigen Augenblick unser EGO-Talent ein und ziehen uns bei heftigem Beschuss zurück, damit sich unser Schutzschild und unsere Lebensenergie automatisch wieder aufladen.
Bei Elitegegnern müssen wir allerdings immerhin auf individuelle Schwachstellen achten, Hellbug-Käfer etwa sind am Maul und am Bürzel besonders verwundbar.
Umständliche Menüführung
Unsere Waffen-Sets können wir fortan jederzeit wechseln, was praktisch, aber auch etwas ungeschickt gelöst ist, da wir dazu jedes Mal auf das grotesk umständliche Menü zurückgreifen müssen.
Auch wenn wir mit dem Controller ganz ordentlich durch das Menü navigieren können, hätte ein wenig mehr Übersicht und Benutzerfreundlichkeit nicht schaden können.
Besonders die Inventarverwaltung und die an sich nützlichen, aber unfassbar fummeligen Waffen-Upgrades (bessere Zieloptik, größeres Magazin, Bonus-Giftschaden, etc.) bringen unsere Hand mehr als einmal in einen spontanen Kontakt mit unserer Stirn.
Während die Menüführung modernen Ansprüchen hinterher hinkt, erweist sich das eigentliche Interface, also die Anzeige im Spiel, als aufgeräumt. Ein KI-System, EGO genannt, unterstützt uns tatkräftig.
Es dient uns als Markierung für Auftragsziele, kommentiert die Kämpfe (»Achtung, feindliche Verstärkung!«) und gibt uns immer wieder nützliche Hinweise. Beispielsweise weist uns EGO auf die speziellen Schwächen von Bossgegnern hin, insbesondere in den Story-Instanzen oder bei Archenfall-Events.
Zahlreiche Aufgaben, aber generisch
Bei den Archenfällen handelt es sich um dynamische Events, bei denen Alien-Trümmerstücke vom Himmel krachen, die »Archen«. Um an deren wertvolle Ausrüstungsbeute zu kommen, müssen die Spieler mehrstufige Kämpfe bestehen.
So gilt es zum Beispiel, mehrere Hellbug-Wellen zu überleben oder Maschinenwesen zu deaktivieren. Die Schwierigkeit der Archenfälle skaliert Defiance automatisch anhand der Anzahl der teilnehmenden Spieler: Jeder, der zufällig vorbeikommt, darf mitballern.
Gelegentlich kommt es sogar zu gewaltigen Archenfall-Invasionen, bei denen ein halbes Dutzend Archen herabfallen. Um sie zu beseitigen, versammeln sich Dutzende Spieler zu packenden Großschlachten, an deren Ende ein starkes Bossmonster wartet - das sind die Höhepunkte von Defiance.
Als Belohnung winken besonders viele Erfahrungspunkte, seltene (zufällig ausgewürfelte) Waffen und Ausrüstungsstücke sowie »Keycodes«, die wir an speziellen Boxen bei einer Art Ausrüstungs-Lotterie gegen ebenfalls zufällige Waffen, Granaten und andere Gegenstände eintauschen können.
Zu den Archenfällen gesellen sich dann noch unzählige Sofort- und Nebenmissionen. Bei Ersteren handelt es sich um Kleinaufgaben am Wegesrand, etwa die Beseitigung einer Straßensperre oder das Ausräuchern eines Hellbug-Nestes.
Dazu müssen wir keine Quests annehmen, sondern stürzen uns einfach nach Lust und Laune ins Getümmel - oder eben nicht. »Rechte« Nebenmissionen hingegen müssen wir gezielt annehmen, allerdings fallen die obligatorischen Jagd- und Sammelaufträge sehr müde aus.
Gleiches gilt für das oftmals recycelte -Leveldesign, und die KI-Feinde sind ähnlich schlau wie eine Stehlampe. Nur gelegentlich erwarten uns abwechslungsreichere Aufgaben wie Quad-Rennen gegen die Zeit, Scharfschützenherausforderungen oder die Abwehr von immer stärker werdenden Gegnerwellen.
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