Zynische Zungen behaupten ja gerne mal, die Dead or Alive-Serie sei der feuchte Traum eines Teenagers und im Grunde nichts anderes als eine Modenschau für Voyeure. Und wer mag es ihnen verdenken? Schließlich starren wir die meiste Zeit auf vollbusige Frauen in Miniröcken und Bikinis, deren aufgeblasene Brüste wabbeln wie pralle Wasserballons - zumindest in den meisten Werbetrailern. Getreu dem Motto Sex sells gibt's also auch in Dead or Alive 5: Last Round wieder viel nackte Haut. Aber was hat die mittlerweile dritte Neuauflage des fünften Serienteils sonst noch zu bieten? Eigentlich nicht viel, und doch eine ganze Menge.
Was ist neu?
Dead or Alive 5: Last Round umfasst sämtliche Inhalte von Dead or Alive 5 Ultimate (inklusive den DLC-Kämpfern Marie Rose, Nyotengu, Phase-4) und bietet darüber hinaus zwei neue Charaktere (Raidou und Honoka), zwei neue Stages sowie zahlreiche frische Kostüme und Frisuren für die nun insgesamt 34 Prügelknaben und -mädels. Auf PS4 und Xbox One laufen die Gefechte mit aufgebohrten Grafikeffekten in 1080p mit 60 Bildern pro Sekunde. Zudem sorgt die Soft-Engine für eine realistischere Hautdarstellung der Figuren.
Upgrade
Dead or Alive 5: Last Round erscheint für PS4 und Xbox One (40 Euro) sowie als Last-Gen-Variante (30 Euro). Wer den Vorgänger Dead or Alive 5 Ultimate bereits für PS3 oder 360 besitzt, kann für 25 Euro auf Last Round upgraden. Dabei lassen sich alle bereits gekauften DLCs der Last-Gen-Version übertragen. Dank Cloud-Transfer könnt ihr sogar eure alten Speicherstände in Last Round weiterverwenden.
Das kenn ich doch!
Mit Neuerungen kann Last Round jedenfalls nicht prahlen. Im Vergleich zu Dead or Alive 5 Ultimate aus dem Jahr 2013 hat sich nicht viel getan. Zwei neue Kämpfer, zwei neue Stages und diverse Kostüme und Frisuren - das war's auch schon. Das klingt mickrig, aber Last Round ist ja auch lediglich ein Update und kein komplett neuer Serienteil.
An Umfang mangelt es dem Kampfspiel jedenfalls nicht. Immerhin bietet der Prügler sämtliche Inhalte des Vorgängers inklusive den drei DLC-Charakteren Marie Rose, Nyotengu und Phase-4. Eine Vielzahl an Spielmodi wie Versus, Survival, Time Attack, die extrem bekloppte, aber charmant-trashige Storykampagne und die beliebten Tag-Battle-Gefechte runden das Gesamtpaket ab.
Das Herzstück bildet natürlich der Onlinemodus, in dem wir klassisch gegen einen Gegner antreten oder an einem Lobby-Turnier mit bis zu 16 Kontrahenten teilnehmen. Spaß macht das aber nur bedingt, denn trotz verbesserter Netcodes plagen den Onlinepart immer noch schlimme Lags - wenn nach rund 50 Sekunden überhaupt mal eine Verbindung zustande kommt. Momentan herrscht auf den Servern noch gähnende Leere.
Alteingesessene Fans dürften angesichts der Innovationsarmut zwar nur müde mit den Schultern zucken, bekommen aber immerhin die Chance, kostengünstig und problemlos von Ultimate auf Last Round umzusteigen (siehe Kasten).
Unverständlich bleibt dagegen die beinahe schon freche DLC-Politik der Entwickler: Das Gros der über 300 Kleidungsfetzen müssen wir als kostenpflichtige Zusatzinhalte kaufen, schon im Hauptmenü drängt uns eine penetrante Werbung zum Kauf im Online-Store. Dadurch gibt es kaum freispielbare Extras. Ein paar Titel, Abzeichen und Filmschnipsel - das hätte man motivierender lösen können.
Leicht zu lernen, schwer zu meistern
Abgesehen vom kosmetischen Firlefanz bleibt vieles beim Alten. Das ist auch gut so, denn Dead or Alive war schon immer eine sehr zugängliche Prügelserie, die es dank weniger verwendeter Controllertasten, aber umso mehr Angriffs-, Verteidigungs- und Kontermöglichkeiten schafft, Casual-Kampfsportler und Profis gleichermaßen zu unterhalten.
Ein Spagat, der auch Last Round ohne Muskelzerrung gelingt. Das ist vor allem dem extrem umfangreichen Trainingsmodus zu verdanken, in dem Einsteiger Schritt für Schritt die Raffinessen des Stein-Schere-Papier-Kampfsystems kennenlernen, während sich alte Hasen an kniffligen Combo-Herausforderungen versuchen. Vorbildlich!
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