Zuwachs im Kämpferkader
Auch die Kämpferriege kann sich sehen lassen: Inzwischen ist der Kader auf 34 Haudegen angewachsen, die allesamt mehr oder weniger individuelle Kampfstile beherrschen, kaum zwei Recken spielen sich gleich. Die beiden Neuzugänge sind dabei eine schöne Ergänzung. Das 18-jährige Schulmädchen Honoka hat ein fotografisches Gedächtnis.
Sie mimt automatisch die Angriffe ihrer Gegner und mixt sie mit ihrem eigenen Move-Repertoire, was sie deutlich von einem Klon wie etwa Alpha-152 unterscheidet. Den Shinobi Raidou kennen Fans hingegen bereits als Boss-Gegner aus dem allerersten Dead or Alive. Der Muskelprotz setzt auf Wucht statt Schnelligkeit und drischt Gegnern gern mit seinen gewaltigen Pranken in die Kauleiste.
Kenner dürfen sich abermals auf die Power-Launchers (Luftschleuderangriffe) und Strike-Cliffhangers (Angriffe von einer Klippe aus) freuen. Allerdings sind wir nicht wunschlos glücklich, denn trotz aller Facetten wirkt das Kampfsystem nicht mehr ganz taufrisch.
Außerdem plagen Last Round immer noch ein paar Urprobleme wie die teils fehlerhafte Kollisionsabfrage. Hin und wieder gehen Schläge ins Leere, wenn wir Gegner in die Luft schleudern und mit einer Kombo nachsetzen wollen. Einige Partien werden dadurch eher mit wildem Knöpfchenhämmern gewonnen und nicht mit echtem Können. Klar, das Problem haben auch andere Genrevertreter, schade ist es trotzdem.
Beeindruckend, aber nicht umwerfend
Gelungen ist dank 1080p-Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde vor allem auf PS4 und Xbox One hingegen die Präsentation. Okay, die Umgebungen lassen Details vermissen, die Charaktere versprühen aufgrund ihrer maskenhaften Mimik das Charisma eines Zinnmännchens und die Texturen sind nicht immer so knackig wie die Pobacken von Tina und Christie. Man sieht dem Spiel seine Last-Gen-Herkunft an.
Grafisch ist Last Round trotzdem kein Schlag ins Gesicht. Die Hintergründe sind schön gestaltet und herrlich abwechslungsreich. Über 26 (!) Stages stehen zur Auswahl, die sich im Laufe der Duelle sogar verändern und für einige Überraschungen sorgen. So schmettern wir den Gegner im Kriegsgebiet etwa in einen fliegenden Helikopter, der daraufhin ein paar explosive Salven herabregnen lässt. Oder wir kicken unser Opfer im Zirkus ins Maul eines gefräßigen Tigers. Diese Stage-Moves sind spektakulär inszeniert und peppen die Auseinandersetzungen gehörig auf.
Hinzu kommt der bereits angesprochene Schauwert der weiblichen Frontalanatomie. Knapp bekleidete Frauen mit großen … nun ja, Argumenten, gehören einfach zur Serientradition. Das verdeutlicht nichts mehr als die neue Soft-Engine, die eine noch realistischere Darstellung der Haut ermöglicht.
Wenn sich zwei Badenixen dreckig und verschwitzt im Strandsand wälzen, die wir dann auch noch im Fotomodus von jeder Seite und jedem Winkel aus begutachten können, ist der Vergleich zum feuchten Teenager-Traum nicht weit her. Letztlich ist Dead or Alive 5: Last Round aber keine Puppenstube, sondern ein sehr guter Prügler mit einem raffinierten Kampfsystem und beachtlichem Umfang. Nun reicht es aber auch mit Updates von Dead or Alive 5. Es wird Zeit für einen komplett neuen Serienteil.
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