Save (sale) our souls!
Für besiegte Gegner gibt’s die sogenannten Seelen. Während grüne Seelen eure Gesundheitsanzeige auffüllen, tauscht ihr blaue (ähnlich wie die roten Orbs in Devil May Cry) beim runzligen Seelenhändler »Vulgrim« gegen neue Fähigkeiten oder Gegenstände, wie beispielsweise mächtige Spezialattacken oder Heiltränke ein. Das ist auch bitter nötig, denn selbst der einfachste der drei Schwierigkeitsgrade verlangt nach einer Weile Einiges von euch ab. Besonders die zahlreichen Zwischen- und Endgegner sind nicht nur dick und hässlich, sondern auch kräftig und zäh.
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Weiteres Zelda-Element: Belegt die vier Aktionsknöpfe mit Gegenständen, um in einem Gefecht beispielsweise rasch einen Heiltrunk zu schlürfen! Die mühsame Suche nach dem passenden Objekt im Menü bleibt euch in brenzligen Situationen somit erspart – sehr praktisch! Übrigens: Solltet ihr einmal nicht den Weg zum Level-Endboss finden, eilt euch ein Charakter namens »The Watcher« zu Hilfe. Wenn ihr die Select-Taste gedrückt haltet, erscheint das schwebende Wesen, das in der US-Version brillant von Marc Hamill (Luke Skywalker-Darsteller in der alten Star Wars Trilogie und Synchronsprecher des Joker in Batman: Arkham Asylum) vertont wird.
Dröhnende Brutalo-Ästhetik
Neben der Seelenhatz und den beachtlich unterhaltsamen und soliden Schnetzel-Einlagen erwarten euch in Darksiders auch Schwimm-, Hüpf- und Klettereinlagen. So erklimmen wir in der zweiten Mission den Turm der »Twilight Cathedral« -- ein vermodertes Gotteshaus. Um höher gelegene Areale zu erreichen, wuchten wir Steinblöcke durch die Gegend, kraxeln am Geäst verwucherter Gemäuer entlang oder hechten ähnlich wie in Prince of Persia über Abgründe. Dabei bewegt sich der baumhohe Krieg mit einer unerwarteten Grazie, die der Gelenkigkeit des persischen Prinzen in nichts nachsteht.
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Um die Kathedrale des Zwielichts zu erreichen, schwingt sich Krieg sogar in die Lüfte: Ähnlich wie im Sega Saturn-Klassiker Panzer Dragoon (oder der Doppeldecker-Sequenz am Ende von Devil May Cry) fliegen wir in der Verfolgerperspektive auf einem Drachen der »Hellguard Armee« durch eine Schlucht und nehmen die geflügelten Feinde unter Beschuss. Die Kletter-, Hangel-, und Flugeinlagen lockern das kampfbetonte -- und teils etwas stumpfe -- Spielgeschehen stets zur richtigen Zeit auf. Auch angestaubte, aber durchaus unterhaltsame, Knobeleinlagen wie klassische »Steinbrocken auf Schalter Schiebe«-Rätsel sind eine willkommene Abwechslung zum rauen Metzgerlehrgang. Übrigens: Darksiders wird komplett ungeschnitten in Deutschland erscheinen, erhält von der USK jedoch keine Jugendfreigabe -- zu Recht!
Stumpf ist Trumpf
Die Entwickler müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, eifrig -- und teilweise extrem dreist -- bei der Konkurrenz abgeschaut zu haben. Die Rätsel erinnern frappierend an die Knobeleinlagen, die ihr mit dem grimmigen Kratos in der God of War-Serie absolviert, das Seelen-System gab es in ähnlicher Form bereits in unzähligen Varianten und Krieg’s Schwerttechnik hat verblüffende Ähnlichkeit mit der eines gewissen weißhaarigen Halbdämons. Jedoch -- und das muss man den Entwicklern von Darksiders lassen -- funktionieren die gemopsten Spiel-Elemente tadellos. Wuchtige Action, filigrane Jump’n’Run-Einlagen und motivierende Rätsel ergeben ein stimmiges Gesamtpaket. Frustmomente konnten wir beim ausführlichen Anspielen nicht ausmachen. Im Gegenteil: In den ersten Spielstunden bleibt kaum Zeit, um nach Luft zu schnappen: Die Missionen gehen nahtlos ineinander über, ellenlange Dialoge oder öde Aufträge bleiben uns erspart. Ob der komplette Spielverlauf den actiongeladenen Dampfhammer-Ansatz durchält, bleibt jedoch abzuwarten. Laut Madureira beträgt die Spielzeit der Haupthandlung nämlich stolze 25 bis 30 Stunden.
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