Cyberpunk 2077 hätte einen weniger problematischen Launch gehabt, als es von vielen wahrgenommen worden wäre. Das glaubt jedenfalls der PR-Chef von CD Projekt RED namens Michał Platkow-Gilewski. Der erklärt in einem Interview jetzt nämlich, es sei kurz nach der Veröffentlichung einfach irgendwann cool gewesen, Cyberpunk 2077 nicht mehr zu mögen. Die ersten Reviews wären ja sogar positiv ausgefallen. Immerhin: Trotzdem habe man noch viel am Spiel nachbessern müssen – eine Arbeit, die immer noch nicht beendet ist.
So katastrophal lief die Veröffentlichung von Cyberpunk 2077
Darum geht's: Bald erscheint mit Phantom Liberty die erste, einzige und große Story-Erweiterung für Cyberpunk 2077. Damit einher gehen diverse Veränderungen am Hauptspiel, die Cyberpunk endlich zu dem machen sollen, was Fans sich schon 2020 erhofft hatten. Drei Jahre hat es dann gedauert, die Probleme des Spiels auszubügeln.
Hier könnt ihr euch den Phantom Liberty-Trailer ansehen:
In einem Interview mit Gamesindustry-biz spricht Michał Platkow-Gilewsk über die Erweiterung, die Arbeit daran, intern Crunch zu verringern und bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen und wie hart es gewesen sei, schon wieder so ein Comeback hinlegen zu müssen (alle The Witcher-Spiele hatten zum Launch auch große Probleme).
Das Wichtigste dabei sei es, die Beziehung zu den Spieler*innen zu reparieren.
Denn diese Beziehung zur Community hat ganz schön gelitten, und zwar vor allem durch den desaströsen Launch von Cyberpunk 2077:
- Da waren zunächst die vielen Verschiebungen. Sogar noch nach der Zusicherung, das Spiel habe den Goldstatus erreicht und es würde keine weitere Verschiebung mehr geben.
- Dann der Release: Cyberpunk 2077 war auf PS4 und Xbox One nahezu unspielbar. Auch die anderen Versionen wurden von Bugs und Performance-Problemen geplagt und die PS5- sowie Xbox Series S/X-Fassungen kamen sehr viel später als erhofft.
- Cyberpunk 2077 war in einem so schlechten Zustand, dass Sony das Spiel aus dem PlayStation Store werfen musste. Wir haben eine Kaufwarnung für Cyberpunk 2077 ausgesprochen. Eine beispiellose Refund-Aktion musste eingeleitet werden. CDPR wurde wegen des furchtbaren Launchs sogar von den eigenen Investor*innen verklagt.
Seitdem arbeitet CDPR zwar fleißig daran, Cyberpunk 2077 zu verbessern und viele, viele Verbesserungen wurden bereits implementiert. Auf einige angekündigte Anpassungen wie eine komplett überarbeitete Night City-Polizei wartet die Community aber immer noch, fast drei Jahre nach dem Launch.
Der Cyberpunk 2077-Launch war laut CD Projekt RED angeblich gar nicht so schlimm
Ganz am Schluss des Interviews behauptet der PR-Chef von CDPR kurioserweise, Cyberpunk 2077 sei zum Launch eigentlich viel besser als sein Ruf gewesen:
"Ich glaube tatsächlich, Cyberpunk war zum Launch viel besser, als es aufgenommen wurde, und auch die ersten Reviews waren positiv. Dann wurde es eine coole Sache, es nicht zu mögen. Wir haben uns sehr schnell von Hero zu Zero entwickelt."
Das sei der harte Moment gewesen. Das Team hätte gar nicht gewusst, was passiert. Sie hätten im Gegenteil gewusst, dass ihr Spiel großartig sei, auch wenn es noch verbessert werden könne und das Zeit brauche.
Angesichts des einzigartig katastrophalen Launchs wirkt diese offenbar als Schadensbegrenzung gedachte Aussage einigermaßen kurios.
Fairerweise sei an dieser Stelle aber auch noch einmal erwähnt, dass die PC-Version von Cyberpunk 2077 zum Release deutlich besser gespielt werden konnte, als es auf den Konsolen der Fall war. An Bugs, Performance und inhaltlichen Problemen ändert das aber natürlich nichts.
Wie seht ihr das: War Cyberpunk zum Launch in einem besseren Zustand, als es wahrgenommen wurde und es einfach nur cool, es nicht zu mögen oder war die Kritik damals berechtigt?
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