Mehr Rallye-Flair
Nach der Wahl von Meisterschaftsklasse und Team rast ihr wie im echten Rallye-Zirkus rund um den Globus. Da Colin 4 als ambitionierte Simulation auf puren Realismus setzt, seid ihr grundsätzlich alleine auf dem jeweiligen Kurs unterwegs; die unbarmherzig tickende Uhr und die Zeiten der gegnerischen Fahrer sind eure einzigen Feinde. Die acht Länder, in denen ihr jeweils mindestens sechs Wertungsprüfungen plus abschließende Super-Spezial-Stage absolviert, strotzen nur so vor abwechslungsreichen Strecken: In Australien schlittert ihr über Wald- und -Wiesen-Wege, in Spanien holt ihr euch in Asphalt-Abfahrten den Tempo-Kick, und in Schweden kämpft ihr euch durch meterhohe Schneemassen. Die USA, Großbritannien, Finnland, Japan und Griechenland komplettieren das Nationenfeld. Einige Kurse kommen uns aus Colin 3 bekannt vor, wurden in der Streckenführung aber durch neue Schikanen und Teilabschnitte aufgepeppt. Die USA-Rallye hingegen erstrahlt in komplett neuem Design und erfreut euch mit wunderschönen Felsmassiven, gelb leuchtenden Canyons und saftigen Prärielandschaften.
Auch das Drumherum zwischen den Rennen wurde aufgewertet: Nach zwei Wertungsprüfungen pausiert ihr im Wartungsbereich und repariert eventuelle Fahrzeugschäden, wobei euch ein 60-Minuten-Limit oft am Beheben aller Defekte behindert. Wer will, modifiziert außerdem die Standard-Setups seines Wagens: Reifen, Bremsen, Motor und andere wichtige Komponenten können nach Belieben eingestellt und in einer stressfreien Probefahrt ausprobiert werden. Als nette Neuerung erweisen sich die sechs Mini-Fahrspiele, in denen ihr euch Tuning-Teile für euer Gefährt verdient. Auf einer vorgegebenen Strecke testet ihr für euer Team neu entwickelte Reifen, Stoßdämpfer oder Bremssysteme. Schafft ihr es, den Belastungs-Balken am linken Bildschirmrand zu füllen und den Parcours innerhalb des Zeitlimits zu beenden, dürft ihr die Errungenschaft in eure Karre einbauen und ein leicht verbessertes Fahrverhalten registrieren.
Sind die Meisterschaftsmodi eine langwierige Angelegenheit, eignen sich obligatorischen Zeitrennen oder einzelnen Etappen ideal für zwischendurch. Habt ihr dann immer noch nicht genug, bastelt ihr euch per Editor eigene Rallyes mit euren Lieblingskurseen.
Geniale Steuerung, fantastische Fahrphysik, gute Technik
Sowohl auf PS2 als auch auf Xbox sind Fahrgefühl und -Physik fast schon unverschämt gut: Die Steuerung geht gewohnt intuitiv von der Hand; die Fahrzeuge reagieren prompt auf eure Steuerbefehle und verhalten sich bockig, sobald ihr zu hektisch navigiert. Je nach Straßenbelag müsst ihr euren Fahrstil anpassen; oftmals wechselt der Untergrund während einer Etappe, was sich spielerisch sofort bemerkbar macht. Laut Codemasters kommt die Fahrphysik erstmals ohne virtuelle Achse aus, was bedeutet, dass sich die Fahrzeuge physikalisch korrekt über alle vier Räder schieben und so noch direkter kontrollierbar sind. Das ausgereifte Schadenmodell tut sein übriges dazu, um euch vollends in den Rallye-Rausch zu versetzen. Jeder noch so kleine Zusammenprall hat Auswirkungen: Scheiben zerbersten, Stoßstangen segeln durch die Luft, Reifen rollen über die Fahrbahn. Treibt ihr es zu bunt und produziert einen Crash nach dem anderen, wird das Fahrverhalten eurer Kiste unberechenbar - selbst Motorschäden sind keine Seltenheit. Neben dem starken Schadenmodell überzeugt Colin 4 auf technischer Seite mit flotter, stabiler Bildrate, hoher Weitsicht, opulenten Wagenmodellen und famosen Wettereffekten, inklusive Schnee, Regen und Rennen bei Nacht. Die optischen Verbesserungen gegenüber Teil 3 fallen zwar unterm Strich unspektakulär aus, doch gerade auf der PS2 kann sich Raserei die sehen lassen, da man hier aufploppende Bildelemente fast gänzlich eliminiert hat. Größter Grafik-Kritikpunkt sind die mitunter kargen Streckenränder und die etwas eintönigen Etappen innerhalb einer Landes-Rallye. Die Soundkulisse ist mit röhrenden Motorengeräuschen gelungen, die wummernden Techno-Tracks innerhalb der Menüs fallen ebenfalls auch nicht negativ auf.
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