Der lange Weg zur Rache
Hectors Abenteuer führt ihn durch düstere Landstriche und Tempel, bis er schließlich seinem Feind gegenüber steht. Anders als in den bisher erschienenen Castlevania-Titeln spielt lediglich der letzte Level im Schloss des Grafen Dracula. Auch in der Wahl der Waffen unterscheidet sich der ehemalige Leutnant von Draculas Armee stark vom Vampirjäger Trevor Belmont, dessen Geschichte wir im PS2-Vorgängerspiel Castlevania: Lament of Innocence miterleben durften und der auch im aktuellen Titel ein paar Gastspiele gibt: Hector hat mit Peitschen nichts am Hut und vertraut lieber auf die Kraft des Stahls. Es gibt Dutzende Schwerter, Speere und sonstige Klingen, mit denen ihr in der Rolle des rachsüchtigen Kämpfers unter den Monsterhorden aufräumt. Dabei seid ihr nicht nur auf die Waffen angewiesen, die ihr unterwegs findet oder im Laden einer Hexe kaufen könnt: Dank seiner Schmiedefähigkeiten kann Hector aus Materialien, die seine Gegner hinterlassen, neue Klingen und Rüstungsteile herstellen. Das hört sich allerdings spannender an, als es letztendlich ist. Die meisten Waffen-Arten abseits des Schwert-Typs sind viel zu langsam, um sie erfolgreich im Kampf nutzen zu können.
Die Levels sind ähnlich aufgebaut wie im Vorgänger: Ihr schnetzelt euch in Devil May Cry-Manier durch kastenförmige, meist karg texturierte Räume, die durch lange Gänge miteinander verbunden sind. Eine jederzeit einblendbare Karte, die ihr nach Belieben drehen und zoomen dürft, hilft euch bei der Orientierung. Die Verwandtschaft zu Devil May Cry von Capcom ist offensichtlich: Kommt ihr in einen neuen Raum, werden sämtliche Türen verriegelt. Die magischen Siegel fallen erst, wenn ihr alle Gegner vernichtet habt. Allerdings ist Castlevania im Vergleich zum großen Vorbild deutlich im Nachteil: Die Action ist zu schwerfällig, und die Kombos sind zu unspektakulär. Mit der Zeit langweilen die viel zu leichten Kämpfe mit den immer gleichen Feinden eher, als dass sie zu erhöhten Adrenalin-Ausschüttungen führen. Erst gegen Ende des Spiels zieht der Schwierigkeitsgrad gehörig an. Dadurch entsteht ein Bruch im Spielfluss, der weniger erfahrenen Spielern das erfolgreiche Durchspielen unnötig schwer macht.
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