Bulletstorm (dt.) im Test - Präzedenzfall: EA schneidet Spaß raus

Anarchie, Brutalo-Spaß und Duke-Großangriff - das alles ist Bulletstorm. Was aber kann die stark beschnittene deutsche Fassung?

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Sobald wir einen Gegner an uns herangezogen haben, knipsen wir ihm stilecht mit der Knarre die Lichter aus oder befördern ihn per Tritt auf den Boden. [PS3] Sobald wir einen Gegner an uns herangezogen haben, knipsen wir ihm stilecht mit der Knarre die Lichter aus oder befördern ihn per Tritt auf den Boden. [PS3]

Das ist hart! Anstatt Mafia-Paten, Mördern und Waffenschiebern den Garaus zu machen, haben die beiden Elitesoldaten Gray und Ishi über Jahre hinweg unwissentlich Journalisten und Zivilisten im Auftrag der Regierung verschwinden lassen. Nun sind sie auf Rache aus und jagen General Sarrano, ihren Auftraggeber. Bei einem Angriff werden sowohl Sarranos Schlachtschiff, als auch Grays Weltraummühle in die Tiefe gerissen. Sie landen auf dem Planeten Stygia; einer verstrahlten Welt, die von irren Mutanten und Horden waffengeiler Bewohner beherrscht wird. Die dramatisch geschnittenen Rendersequenzen liegen auf dem hohen Niveau von Vanquish, werden kurz und knackig präsentiert und mit coolen Sprüchen garniert. Die Story ist allerdings dünn und voller Klischees: Da gibt’s den grundbösen General und das heiße Militär-Babe, die flucht wie ein Seemann. Sei’s drum -- Bulletstorm ist ein Fun-Shooter und zwar dank Skill-Shot-System ein richtig guter. Die Idee: Bring die Gegner kreativ um die Ecke und kassier dafür Punkte, die an Terminals in insgesamt zehn neue Waffen und Upgrades investiert werden.

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Töten mit Stil

Gray und Ishi werden in den Straßen von Stygia angegriffen, als von allen Seiten bis zur Unkenntlichkeit tätowierte Einheimische auf sie zu springen. Gray kickt den ersten Gegner in die Luft -- die Zeit verlangsamt sich und gibt genug Raum für allerlei brutalen Schabernack. Soll er einen weiteren Tritt bekommen? Vielleicht aufs brennende Auto? Ach nein, gibt nur 50 Punkte, nennt sich »Grillparty«. Dann doch lieber die Energiepeitsche auspacken, den Schergen in die Luft wirbeln und während der Zeitlupe mit Schrot vollpumpen -- »Kugelstoß« nennt sich das. Aber das nutzt sich ja schnell ab, wir wollen die richtig coolen Manöver ausprobieren. Ist ja langweilig, einem Gegner einfach per Kopfschuss mit dem Peacemaker-Sturmgewehr ein bisschen Frieden zu schenken.

Bulletstorm hat auch ein paar schöne Ecken: Während wir uns des Gegners entledigen, genießen wir die Aussicht. [360] Bulletstorm hat auch ein paar schöne Ecken: Während wir uns des Gegners entledigen, genießen wir die Aussicht. [360]

Wer hier abräumen will, muss kreativ sein, wofür sich die Flail-Gun anbietet. Die verschießt zwei mit einem Stahlseil verbundene Minen. Die Geschosse wickeln sich um Gliedmaße und Oberkörper -- bewegt sich das Opfer, macht’s »Bumm«. Gibt 100 Punkte. Schnüren wir gleich drei Tattoo-Liebhaber ein, heißt es »Gangbang + 150«. Die meisten Punkte gibt’s, wenn wir unterschiedliche Nettigkeiten kombinieren. Die Laserpeitsche lässt sich mit bis zu fünf Detonationen aufladen -- einfach durchdrücken, und der elektrische Impuls schleudert alle umher stehenden Schergen in die Luft. Zeitlupe? Zeit für die Flail-Gun! Der Gegner ist mit Minen verschnürt, landet er, bohrt ihn der Boneduster in die Erde. Der Bohrer dreht sich immer schneller, zerreißt sein Opfer -- zumindest in der ungeschnittenen Import-Fassung. In der deutschen, USK-geprüften Version passiert absolut nichts, es spritzt nicht mal ein Tropfen Blut.

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