Im Jahr 2011 erschien für PlayStation 3 und Xbox 360 ein richtig guter Shooter voller Nonstop-Action und Belohnungen für kreative Kills. Bulletstorm war sein Titel, "Kill with Skill" war sein Motto. Das Spiel wurde zwar nie zum Blockbuster, dafür gab es den Shooter schnell für wenig Geld.
Jetzt ist es als aufgebohrte Bulletstorm: Full Clip Edition zurück, kostet 60 Öcken und bietet optional Duke Nukem als neue spielbare Hauptfigur an - gegen weitere fünf Euro Aufpreis. Ja, Bulletstorm ist auch heute noch super. Mit einem Triple-A-Kaufpreis lockt Gearbox aber nicht sehr viele neue Fans an. Dabei würden wir uns so über eine Fortsetzung freuen!
Wunderschöner Trash
Feinde mit der Energiepeitsche in einen Kaktus zerren und darin aufspießen. Oder sie durch die Luft wirbeln und ganz locker in die Rotorblätter eines Helikopters kicken. Einen fahrbaren Hotdog-Stand in die Menge treten, zur Explosion bringen und dabei zusehen, wie die Bösewichte im warmen Wurstregen vergehen.
Wer seine Gegner nicht einfach nur über den Haufen ballert, sondern sie möglichst kreativ beseitigt, kassiert zur Belohnung mehr Spielwährung, um damit Munition und Waffenupgrades zu kaufen. Das ist Bulletstorm.
Zudem gibt es eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit einem gigantischen Todesrad, ein paar spaßige Geschütz-Sequenzen und Kämpfe gegen größere und kleinere Bosse, in denen man auch mal Schwachpunkte attackiert und ein wenig taktischer vorgeht. Obendrauf gibt es eine für Shooter überraschend gute Rachegeschichte, die leider recht abrupt endet und eine Fortsetzung andeutet, die bis heute nicht veröffentlicht wurde.
Außerdem hat es hier reichlich derben Humor und dreckige Sprüche, die uns am besten in der hervorragenden englischen Vertonung gefallen. Friedliebende Zeitgenossen, die mit Fäkalsprache, Blut und Verstümmelungen nichts anfangen können, dürfen das Spiel über das Optionsmenü entschärfen.
2011 war die deutsche Vesion von Bulletstorm noch so stark geschnitten, dass wir diese Fassung im Test dafür abwerten mussten - einige Story-Zusammenhänge waren kaum noch zu verstehen. Jetzt ist das Spiel auch bei uns ungeschnitten und mit einer USK-Freigabe "ab 18 Jahren" verfügbar.
Eine Handvoll Extras
Die Full Clip Edition bietet auf der PS 4 Pro eine Auflösung von 4K. Zudem gibt's auf beiden Konsolen im Vergleich zur Originalversion besseres Post Processing, bessere Soundqualität, und laut offizieller Webseite wurden auch ein paar Texturen aufgemotzt und hier und dort einige Polygone hinzugefügt.
Das Spiel ist okay gealtert und auf keinen Fall hässlich, doch die ultimative Grafikbombe sollte man von dem erweiterten Remaster nicht erwarten. Wir freuen uns natürlich trotzdem über schnelle, flüssige Bildraten und Unterstützung für höhere Auflösung, aber mit aktuellen Shootern wie Doom oder Battlefield 1 kann das aufgehübschte Bulletstorm nicht mithalten.
Neben verbesserter Grafik gibt's einen neuen Spielmodus zum Freischalten, in dem man von Anfang an vollen Zugriff auf sämtliche Waffen und Skillshots hat. Zudem sind die Karten aus den früheren Echo- und Anarchy-DLCs mit dabei. Im Echo-Modus spielt man Karten aus der Solokampagne und verewigt Namen und Scores auf einer Onlinerangliste. Anarchy ist ein einfacher Horde-Modus für vier Spieler, in dem man möglichst viele Skillshots landen muss.
Aufgesetzter Duke
Wer fünf Euro extra springen lässt, kann anstelle von Hauptfigur Grayson Hunt auch als Duke Nukem an den Start gehen. Klingt für Fans sicher super, ist aber lieblos umgesetzt. So wird zwar das Spielermodell ausgetauscht, doch die Charaktere in der Story reagieren überhaupt nicht auf den DLC und sprechen den Duke weiterhin als Grayson an.
Duke Nukem wundert sich dann mit der englischen Stimme von John St. John, weshalb ihn niemand erkennt und was er hier eigentlich macht. Die meiste Zeit über sind seine Dialogzeilen mit denen von Grayson identisch. In Zwischensequenzen fällt zudem auf, dass zwar alle Charaktere um den Duke herum lippensynchron sprechen, Duke Nukem selbst öffnet und schließt aber nur vollkommen zufällig den Mund oder wird auch mal zum Bauchredner.
So lohnt sich der DLC wirklich nur für absolute Fans des Charakters. Deutsche Sprachausgabe gibt es im Duke-Modus übrigens überhaupt nicht, dafür gibt's deutsche Untertitel zum Mitlesen.
Bulletstorm ist ein toller Trash-Shooter. Doch bei aller Liebe zu diesem Action-Spektakel: Fast 60 Euro für ein sechs Jahre altes Spiel sind reichlich viel Geld, Remaster hin oder her. Das reißen auch ein paar Multiplayermaps nicht raus. Die Kampagne ist mit oder ohne Duke super, aber nach spätestens zehn Stunden vorbei. Das ist nicht sehr viel Spiel fürs Geld.
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