Fazit: Bloodborne im Test - Geboren, um zu bluten

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Fazit der Redaktion

Dimitry Halley: Für einen Spieletester ist Bloodborne der Endgegner unter den Spielen. Man hat viel zu wenig Zeit und muss all sein Können aufbringen, um ohne Hilfestellung durch die Hölle namens Yharnam zu kommen. Aber vielleicht war es deshalb auch so eine intensive Erfahrung. Ich habe mich gefühlt wie der Pionier, der als Erster mit Fackel in der Hand die düsteren Gassen durchstreift und dem Geheimnis hinter dem viktorianischen Städtchen auf die Schliche kommt.

Und dank der flotteren Kämpfe war das auch für einen Souls-Veteranen wie mich eine schweißtreibende Erfahrung. Bereits nach zwei bis drei Stunden habe ich den fehlenden Schild nicht mehr vermisst, denn das flinke Ausweichen übt seinen ganz eigenen Reiz aus - nach jedem Sieg fühle ich mich wie ein Gamepad-Profi. In der Summe kann Bloodborne locker mit den Souls-Spielen mithalten, allerdings bin ich sehr gespannt, wie sich der Multiplayer im Vergleich spielen wird.


Heiko Klinge: Es ist im wahrsten Sinne des Wortes zum Verzweifeln: Ich will die Spiele von From Software wirklich mögen! Das Design und die Szenarien faszinieren mich, und auch ein hoher Schwierigkeitsgrad schreckt mich normalerweise kein bisschen - selbst das erste Ninja Gaiden habe ich mit Begeisterung durchgearbeitet. Aber wie schon bei Demon's Souls, Dark Souls und Dark Souls 2 wurde es mir auch bei Bloodborne irgendwann zu viel des Bösen.

Bosse dürfen gern knüppelhart sein, aber eine komplette halbe Stunde nachsitzen, nur weil ich eine Millisekunde nicht voll konzentriert war? Das schmerzt! Ich kann jeden verstehen, der diesen Schmerz bewusst erduldet, weil die Erlösung dann umso süßer schmeckt. Mir fehlt dafür schlichtweg die Geduld. Und das ärgert mich, weil ich Bloodborne mit seinem fantastischen Szenario wirklich gern genießen würde. Falls irgendwann ein N00B-Patch erscheint (gern mit hämischen Soundeffekten), dann bin ich aber der erste, der's nochmal probiert.

Sebastian Stange: Manchmal wird es mir zu viel. Manchmal zehrt Bloodborne zu sehr an meinen Nerven, manchmal will ich einfach nur zur Zerstreuung oder Entspannung zocken - das geht hier leider nicht, zu keiner Sekunde. Dann muss ich Bloodborne für eine Weile weglegen. Dafür spüre ich aber auch in kaum einem anderen Spiel einen derartigen Rausch, wenn ich einen Bossgegner besiege oder eine brandneue Waffe ausprobiere. Ich muss viel Zeit, Geduld und Nerven investieren, aber diese Momente sind es wert, sich auf diese Sorte Spiel einzulassen.

Und Bloodborne ist ein feiner Vertreter eben dieser Spielart, bei der man sich jeden noch so kleinen Sieg erkämpfen muss und bei der man nicht nur einen Spielhelden stärker levelt, sondern mindestens im gleichen Maße selbst zum besseren Spieler wird. Das ist ein wenig wie regelmäßiger Sport. Anfangs brutal, doch mit Disziplin und Routine fährt man bald Erfolge ein. Und da verbirgt sich dann auch mein Problem mit Bloodborne - und regelmäßigem Sport: Mein innerer Schweinehund hat meist einen besseren, bequemeren Vorschlag.

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