Binary Domain im Test - Alleine unter Maschinen

Beim Test zu Binary Domain für Xbox 360 und PS3 überraschen uns die Yakuza-Macher mit viel Taktik, ordentlich Action und einer erwachsenen wie spannenden Story. Sega liefert gute Zutaten für einen unterhaltsamen Sci-Fi-Shooter.

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Roboter sind eine tolle Erfindung. Sie helfen im Haushalt, unterstützen uns bei anstrengenden Tätigkeiten und bauen sogar Autos. Um voraussagen zu können, dass die Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten mehr und mehr von autonomen Maschinen abhängig wird, muss man kein Hellseher sein.

Literatur und Film setzen sich seit Jahren mit dem Thema auseinander und weisen auch auf die Risiken intelligenter Technik hin: Was, wenn Maschinen auf einmal selbstständig denken können und für den Menschen zur Gefahr werden? In Alex Proyas' »I, Robot« oder auch »The Matrix« der Wachowsky-Brüder zeichnen Filmemacher ein düsteres Bild.

Auch Sega nimmt sich des Themas an: Im neuen Taktikshooter Binary Domaingeht es mit großen Kalibern gegen hochentwickelte Androiden - aber auch um die sensible Frage, wie viel das »Gefühl« eines solchen Menschroboters im Vergleich zu dem eines echten Menschen wert ist.

Japan im Wandel

Die Welt im Jahr 2080 unterscheidet sich von der, die wir kennen: Klimakatastrophen und steigende Meeresspiegel zwangen die Menschen, umzudenken. Viele Städte fielen den Fluten zum Opfer, und die Menschheit wich nach oben aus: Auf den Ruinen der alten Metropolen entstanden riesige Wolkenkratzer, auf denen komplette, neue Städte thronen.

So fängt es an: Ein Roboter, der sich selbst für einen Menschen hielt, enttarnt sich als Maschine. So fängt es an: Ein Roboter, der sich selbst für einen Menschen hielt, enttarnt sich als Maschine.

Die Roboterherstellung ist eines der wichtigsten Industriefelder, denn die Maschinen haben die neuen Lebensräume der Menschen erschaffen und halten sie instand. Ein internationales Abkommen verbietet die Herstellung von Robotern, die Menschen täuschend ähnlich sehen. Doch in Detroit taucht eines Tages ein Mann auf, der sich selbst als Blechbüchse enttarnt und völlig am Rad dreht.

Die Regierung steht vor einer Reihe von Fragen: Es gibt Roboter in Menschenhaut - sind sie wie der Wolf im Schafspelz, oder sind sie ungefährlich? Wie viele gibt es davon, und warum halten sich die »Seelenlosen«, wie sie genannt werden, selbst für Menschen? Und, was viel wichtiger ist: Wer stellt sie her, und was bezweckt er damit? Ein großes Rätsel, das wir lösen sollen. Wir schlüpfen in den Kampfanzug von Dan Marshall, Mitglied der internationalen Einsatztruppe R.U.S.T., die in Japan nach den Drahtziehern sucht.

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Zunächst kämpfen wir uns im Team durch die japanischen Slums - alte Stadtgebiete, die von der Regierung nicht mehr gebraucht werden. Hier leben Familien, gescheiterte Geschäftsleute und alte Yakuza-Recken. Es hat sich eine komplett eigene Parallelgesellschaft gebildet, die vom vergleichsweise glanzvollen Leben oben in den Wolkenstädten nicht viel mitbekommt. Das hat allerdings auch den Vorteil, dass die Ghettos weitestgehend frei von Robotern sind, und wir unsere Einsätze von hier aus planen können.

Mass of War

Binary Domain ist wie eine Mischung aus Gears of Warund Mass Effect. In der Third-Person-Perspektive verbarrikadieren wir uns während der Gefechte hinter Hausfassaden, alten Telefonzellen oder Werbeplakaten, um uns vor den Schüssen der Gegner zu schützen. Aus der Deckung ballern wir den Blechbüchsen dann die Füße weg und wechseln je nach Situation auf Knopfdruck zwischen unterschiedlichen Deckungen hin und her.

Diese fliegenden »Hüte« schleppen regelmäßig neue Blechbüchsen an. Diese fliegenden »Hüte« schleppen regelmäßig neue Blechbüchsen an.

Letzteres funktioniert allerdings nicht immer optimal, da das Deckungssystem an manchen Stellen nicht wie gewünscht reagiert. Kopfschüsse sind die sicherste Art, einem Roboter ein für allemal den Saft abzudrehen, Treffer an anderen Stellen können auch zur Folge haben, dass ein Android zwar zu Boden geht, dann aber als Kamikaze-Roboter zielgerichtet auf uns zu robbt.

Gerade wenn wir es mit vielen Maschinen gleichzeitig zu tun haben, kommt ein sehr bedrückendes Gefühl auf, zumal unter der Außenhülle der Roboter das gruselige Metallskelett zum Vorschein kommt, das uns irgendwie an den Terminator erinnert. Wenn die Dinger dann auch noch nach und nach zu uns vorrücken, fühlen wir uns nicht selten in die Ecke gedrängt, in den meisten Fällen entkommen wir allerdings brenzligen Situationen, ohne dabei den Löffel abzugeben - der Schwierigkeitsgrad ist also angemessen und nicht unfair.

Unterhaltung bei Vollgas: Das Chatsystem ist limitiert und bietet nicht immer die passenden Antworten. Unterhaltung bei Vollgas: Das Chatsystem ist limitiert und bietet nicht immer die passenden Antworten.

Allerdings klappt das nur durch Disziplin im Kampf: Sich Zeit zu nehmen und einen Gegner nach dem anderen abzuschießen, ist in den meisten Fällen sicherer, als möglichst schnell nach vorn zu preschen. Hilfestellung gibt’s dabei vom Team, das wir vor den Einsätzen selbst zusammenstellen können.

Über die linke Schultertaste kommen wir ins Befehlsmenü, über das wir mit den Squadkollegen kommunizieren, ihnen beispielsweise die Anweisung zum schießen oder angreifen geben oder ihnen befehlen, in der Deckung zu warten.

Zwar können wir unsere Befehle auch verbal über das Headset-Mikrofon loswerden, das funktioniert in der Praxis (zumindest auf Deutsch) allerdings nicht optimal, da einige Befehle nicht erkannt werden und das Wiederholen Zeit kostet, die wir im Kampf nicht haben. Also wählen wir die Anweisungen übers Menü aus. Das klappt schnell und ist komfortabel.

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