Kleidchen wechsel dich
Im Gegensatz zur Hauptserie dürfen wir übrigens zwischen drei Outfits wählen - und die haben tatsächlich spielerische Auswirkungen. In bestimmten Läden, die wir zunächst mal kaufen müssen, kann sich Aveline als Sklavin, hochgeborene Dame oder Assassine einkleiden lassen. Als Sklavin getarnt, ist die Heldin beispielsweise flink unterwegs und kann leichter untertauchen. Wenn wir etwa in einen abgesperrten Bereich gelangen möchten, können wir einfach eine Kiste aufheben und werden von den Wachen fortan für eine einfache Arbeiterin gehalten. Im Gegenzug dürfen wir nicht unser volles Waffenarsenal mitschleppen und halten in Gefechten auch nur wenige Treffer aus.
Das Damenkostüm wiederum schränkt uns in der Beweglichkeit ein. Wir dürfen also nicht klettern oder springen. Dafür sind wir für feindliche Wachen nahezu unsichtbar und können Männer bezirzen, welche uns dann für kurze Zeit im Kampf beistehen. Als Assassine stehen uns sämtliche Waffen zur Verfügung, und wir halten auch ordentlich was aus. Allerdings begegnen uns Wachen in diesem Outfit grundsätzlich mit Misstrauen, und unser Fahndungslevel lässt sich nicht komplett aufheben.
Fahndungslevel? Richtig gelesen. Im Gegensatz zu Black Flag müssen wir also wieder fleißig Plakate abreißen und Zeugen umlegen, was im Kontext der verschiedenen Outfits zwar durchaus Sinn ergibt, aber eben auch in lästige Arbeit ausartet. Das Konzept der verschiedenen Klamotten hingegen ist eine angenehme Bereicherung und hätte schon viel früher Einzug in die Serie halten dürfen. Dieses »neue« Feature wird auch vorbildlich in den Missionen eingesetzt.
Für eine vornehme Party müssen wir uns etwa schick in Schale werfen, sind aber bei unserem Attentatsversuch deutlich in der Beweglichkeit eingeschränkt. An anderer Stelle mimen wir die harmlose Sklavin, um unbehelligt auf ein Schiff zu gelangen. Schade bloß, dass uns Liberation in solchen Momenten keine freie Hand lässt. Innerhalb der Story-Missionen gibt uns das Spiel immer vor, welche Kleidung wir gerade tragen dürfen. Potenzial verschenkt.
Ordentliche Umsetzung
Immerhin haben die Entwickler dem Spiel einen HD-Look spendiert, insbesondere die Partikeleffekte fallen positiv ins Auge, im Vergleich zur Vita-Fassung sind Figuren und Umgebungen naturgemäß erheblich schärfer. Gegen Black Flag sieht Liberation optisch trotzdem kein Land. Zu viele Texturen sind matschig, die Mimik der Charaktere wirkt hölzern. Besser sieht's beim Sound aus: War die eigentlich gute deutsche Sprachausgabe auf dem Handheld noch schlecht abgemischt, klingt sie nun qualitativ hochwertig. Auch die Musik ist durchaus gelungen, wiederholt sich aber zu schnell - auch wenn Ubisoft eigens noch neue Stücke komponieren ließ. So bleibt unterm Strich eine ordentliche Umsetzung eines gerade noch ordentlichen Spiels für hartgesottene Assassin's Creed-Liebhaber.
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