Seite 4: Assassin's Creed

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Jetzt aber!

Sind eure Nachforschungen beendet, solltet ihr noch einmal das Assassinen-Büro aufsuchen – hier erhaltet ihr eine Feder, quasi die grüne Ampel für euren Auftragsmord. Mit dem Aufenthaltsort der Zielperson auf dem Radar begebt ihr euch in das jeweilige Gebiet, eine kurze Sequenz macht zeigt, wer über den Jordan gehen soll. Meistens laufen die Attentate folgendermaßen ab: Erst betrachtet ihr die Sequenz, dann werft ihr euch mit voller Wucht auf das Opfer. Diesem gelingt dann die Flucht, und ihr wetzt ihm hinterher. Nach einer Weile geht eurem Widersacher die Puste aus und es kommt zum finalen Schlagabtausch. Habt ihr diesen gewonnen, folgt ein dramatischer Sterbedialog und euer Auftrag ist fast beendet.

Die letzte Phase ist dann wieder die Flucht: Sucht hier schnell das Weite, schüttelt eure Verfolger ab und versteckt euch in Heubällen oder Pavillons, bis die Luft rein ist. Diese Reihenfolge wiederholt sich immer wieder, natürlich jedes Mal mit neuen Aufträgen und Opfern. Eigentlich könnte dieser Ablauf schnell langweilig werden. Aber wenn ihr Assassin’s Creed spielt, stellt sich bald dieses »ich kann alles erreichen«-Gefühl ein. Ihr schleicht über die Dächer, infiltriert euer Einsatzgebiet und wenn ihr ein Opfer am Kragen habt, hat der sowieso keine Chance mehr. Am besten, ihr nehmt euch Zeit, inspiziert eure Umgebung genau und versucht, euch ein möglichst exaktes Bild eurer Zielperson und eine stimmige Strategie zurechtzulegen. Immer im Auge behalten solltet ihr auch eure Lebensenergie – diese wird im Spiel »Synchronitätsanzeige« genannt und macht deutlich, wie nahe ihr euch am Verhalten eures Vorfahren haltet. Steckt ihr im Kampf Treffer ein, nimmt sie ab. Verhaltet ihr euch zu plump oder tötet ihr gar Zivilisten, neigt sie sich auch dem Ende zu. Versteckt ihr euch, könnt ihr sie aber wieder aufladen. So hält sich der Schwierigkeitsgrad sehr in Grenzen: Bis auf einige Kämpfe solltet ihr keine Probleme haben, die Missionen abzuhaken.

Was noch?

Um euch das Leben leichter zu machen, könnt ihr immer wieder Zivilisten helfen, die in der Klemme stecken. Meist erledigt ihr das durch einen schnellen Kampf, die Belohnung dafür kann sich aber sehen lassen: Zum einen tauchen Templer auf, unter die ihr euch auf Knopfdruck mischen und so in bewachte Gebäude schlüpfen könnt, zum anderen ruft das auch wohlgesinnte Bürger auf den Plan, die Soldaten aufhalten, wenn diese es auf euch abgesehen haben. Leider war es das auch schon mit der Interaktion mit der Menschenmenge. Reden könnt ihr mit den einzelnen Personen nicht, auch Tausch- oder Kaufgeschäfte, zum Beispiel für neue Waffen, werdet ihr nicht finden. Assassin’s Creed verlangt von euch, ruhig und bedacht vorzugehen. Ihr solltet euch also beim Zocken richtig Zeit nehmen und das Spiel in vollen Zügen genießen. Am Ablauf selbst gibt es eigentlich nichts zu rütteln, auch die Spielbarkeit geht voll in Ordnung. Allerdings hätten wir uns mehr unterschiedliche Missionsziele abseits des üblichen »Verhör-/Diebstahl-/Kampf«-Prinzips gewünscht. Wie wäre es zum Beispiel mit richtigen Schleicheinlagen im Abwassersystem einer Stadt gewesen? Oder unterschiedliche Klamotten, die ihr benötigt, um in bestimmte Gebäude zu gelangen? Das alles spielt aber keine Rolle, wenn ihr euch erst einmal frei in einer riesigen Stadt bewegt, euch alles genau anschaut, die genialen Klettersequenzen genießt und dann wie ein Fuchs an euer Opfer heranpirscht. In solchen Momenten fällt euch die mangelnde Abwechslung wirklich nicht auf.

Wie schaust Du denn aus?

Zugegeben: Manche Texturen ploppen zu spät ins Bild, einige Objekte überlagern sich unschön. Was aber davon abgesehen auf dem Bildschirm abgefackelt wird, ist eine echte Meisterleistung: Die Levels bestechen durch eine phänomenale Weitsicht (auch wenn weit entfernte Gassen seltsam menschenleer wirken), die Beleuchtung schafft eine tolle Atmosphäre. Die Animationen schlagen dem Fass aber den Boden aus: Wenn sich Altair per sanfter Armbewegung einen Weg durch die Menge bahnt oder einhändig an einem Vorsprung festklammert, lässt das Spiel die Grafikmuskeln eindrucksvoll zucken. Auch die Sounduntermalung ist ein Fest: Die sparsam eingestreuten Musikstücke passen perfekt zum Kreuzzug-Feeling, die tolle deutsche Sprachausgabe haucht den Protagonisten ideal Leben ein. Einziges Manko: Einige Samples der Bevölkerung werden zu häufig wiederholt, so hört ihr den gleichen Satz schon mal dutzendfach in einem Stadtgebiet.

Das Testvideo zu Assassin's Creed findet ihr hier

4 von 7

nächste Seite


zu den Kommentaren (80)

Kommentare(80)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.