Alles geht kaputt
Wichtig ist auch der sorgsame Umgang mit unserer Ausrüstung, denn Schwerter, Äxte, Speere und Schilde halten nicht ewig. Jeder Hieb beschädigt unsere Waffe, bis sie letztlich zerbirst und wir mit leeren Händen dastehen. Zum Glück finden wir an nahezu jeder Ecke irgendein Mordinstrument, meist wertlosen Plunder wie Heugabeln, Dolche und Holzknüppel. Selten ergattern wir besonders starke Waffen wie etwa ein Breitschwert, das uns mit jedem Treffer ein Stück Lebensenergie spendiert, oder einen Bronzestreitkolben, mit dem wir mühelos die Helme (und Schädel) der Gegner eindellen.
Aber genau diese Knappheit macht den Reiz des Kampfsystems aus. Unsere mächtige Feuerklinge zücken wir nur bei einem Bossgegner, anstatt sie an ein paar läppischen Wachen zu verschwenden. Übrigens: Nicht nur unsere Waffen zerbröseln, auch unsere Rüstung wird kontinuierlich in Mitleidenschaft gezogen, lässt sich aber mithilfe kleiner Hämmerchen reparieren.
Die Achillesferse
Waffen, Schilde, Tränke, Zutaten und Fallen - unsere virtuellen Taschen platzen bald aus allen Nähten. Kein Wunder also, dass wir in den Kämpfen ständig aus Versehen das falsche Item auswählen, zumal sich die winzigen Gegenstandssymbole alle recht ähnlich sehen. So scrollen wir im Eifer des Gefechts hektisch durch die verschiedenen Schnellauswahl-Menüs und platzieren Sprengbomben, anstatt zu Pfeil und Bogen zu wechseln.
Hinzu kommt, dass der Held nicht immer auf unsere Kommandos reagiert. Mitunter bleiben wir schon mal an kleinen Hindernissen stecken oder springen in den Abgrund. Die fummelige Bedienung ist die Achillesferse von Apotheon und der Hauptgrund dafür, dass es nicht in höhere Wertungsgefilde vorstößt.
Dass wir trotzdem nicht vom Gamepad loskommen und über derlei Frustmomente hinwegsehen, liegt an der spielerischen Vielfalt. Die Entwickler haben sich sichtlich um Abwechslung bemüht und viele denkwürdige Szenen geschaffen. Sei es der Ritt auf einem Pferd durch einen von Nymphen bewohnten Wald, das mit Fallen gespickte Labyrinth von Athene oder der Bosskampf gegen den Kriegsgott Ares, den wir nur bezwingen können, wenn wir ihn in seinen eigenen mit Kreissägen gespickten Hindernisparcours locken - klasse!
Leider ärgern wir uns auch hier über ungenutztes Potenzial, denn die Rätsel kitzeln kaum unsere grauen Zellen wach und weichen fast nie vom simplen Umlegen eines Schalters ab. Zudem stürzt das Spiel gegen Ende immer häufiger ab, wenn wir in einen Bereich wechseln oder einen Gegenstand aufnehmen. Alientrap muss dringend einen Patch nachreichen.
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