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8:00 Uhr: Wecken
Eine Klingel zerreißt die morgendliche Stille. Wie jeden Tag schäle ich mich mühsam aus dem Bett und schleppe mich mit den übrigen Häftlingen zum Morgenappell. Officer Buster hält seine übliche Ansprache, wieder mal hat einer die Klos verstopft und dem Gefängnisdirektor Drohbriefe geschickt, und wieder mal schärft uns Buster ein, dass wir für ihn und die anderen Wachleute nur nutzloser Abschaum sind. Ich versuche nicht aufzufallen, doch innerlich grinse ich, denn heute erlebe ich die tägliche Routine in der Justizvollzugsanstalt Fhurst Peak zum letzten Mal – hoffentlich.
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9:00 Uhr: Frühstück
Tagelang habe ich den anderen Gefangenen kleine Gefallen getan. Für Daniel habe ich etwa ein Buch aus der Zelle eines anderen Knackis gestohlen und dafür ein paar Dollar kassiert. Etwas später mache ich ihm aus Schokolade, einer Tasse und einem Feuerzeug einen heißen Kakao– auf die Idee bin ich noch selbst gekommen, aber wenn’s mal komplizierter wird, brauche ich eine dieser Anleitungen. Für den Drink hat mir Daniel seine Feile zum Freundschaftspreis verscherbelt. Woher er die hat? Keine Ahnung, aber immer wieder bieten mir die anderen nützliche Sachen zum Kauf an.
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10:00 Uhr: Arbeit
Die Uniform zu besorgen, war dagegen kein Problem, schließlich arbeite ich in der Wäscherei. Solange ich mein Soll erfülle, fällt eine Uniform mehr oder weniger niemandem auf. Lieber wäre mir aber ein Job in einer der beiden Werkstätten, da könnte ich Werkzeug klauen. Ich muss aufpassen, nicht mit verbotenem Kram durch Detektoren zu laufen. Und bevor die Wachen meine Zelle mal wieder auf den Kopf stellen, sollte ich das Zeug woanders verstecken. Wer Verbotenes bunkert, landet entweder in Einzelhaft oder, wenn die Bullen Ernst machen, nach ein paar Knüppelschlägen auf der Krankenstation. Dann wären meine Sachen und ein Teil meines Gelds futsch.
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13:00 Uhr: Freizeit
Nach dem Mittagsappell ist frei. Sonst habe ich diese Zeit gerne in der Bibliothek verbracht, um mir etwas Intelligenz anzulesen, damit ich endlich auch komplizierte Basteleien hinbekomme. Heute geht’s aber direkt in meine Zelle. Ich klettere auf den Tisch und feile am Luftschachtgitter, was das Zeug hält.
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16:00 Uhr: Abendessen, Fitnesstraining & Duschen
Wer nicht auftaucht, macht die Wachen misstrauisch, und was das heißt, ist klar: Einzelhaft oder Krankenbett. Immerhin trainiere ich so meine Muckis (gut, wenn Thommy mal wieder auf Ärger aus ist) oder meine Schnelligkeit (gut, wenn die Bullen die Schlagstöcke auspacken). Unter der Dusche versuche ich, die hämischen Kommentare der anderen zu ignorieren, und erhole mich vom Training.
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19:00 Uhr: noch Mal Freizeit
Nervös kaue ich meine Fingernägel in kleine Fetzen. Dann endlich kommt mein Moment.
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22:00 Uhr: Abendappell & Einschluss
Als die Lichter ausgehen und die Schließer nur noch vereinzelt patrouillieren, streife ich hastig die Uniform über, feile die letzten Streben des Lüftungsgitters weg und schlüpfe in den Schacht. Ich kann die frische Brise der Freiheit fast schon riechen – oder sind das die verstopften Toiletten? Egal, jetzt muss ich nur noch den Weg nach draußen finden. Aber wo kommt dieses Gitter im Schacht her? Schnell, wo ist die Feile? Plötzlich heult der Alarm, die Wachen rücken an, Mist!
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23:00 Uhr: im Bunker
Na ja, jetzt habe ich wenigstens genug Zeit, meinen nächsten Ausbruch etwas sorgfältiger zu planen.
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