Seite 2: Xenoblade Chronicles im Test - Besser als Final Fantasy?

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Hier kommt die Sonne

Hauptcharakter von Xenoblade Chronicles ist der Junge Shulk, der sich die Macht des Monado aneignet. Hauptcharakter von Xenoblade Chronicles ist der Junge Shulk, der sich die Macht des Monado aneignet.

In der Wildnis tummeln sich allerlei Monster. Achtung: Auf den Ebenen sind nachts andere Wesen unterwegs als am Tage. Wenn ihr bestimmten Viechern aus dem Weg gehen möchtet, stellt ihr im Menü einfach die gewünschte Zeit ein. Wo sich Link in The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D erst die Hymne der Sonne draufschaffen- und dann in seine Schnabelflöte pusten muss, genügt bei Xenoblade Chronicles ein Knopfdruck. Sehr praktisch! Egal ob bei Tag oder bei Nacht: Die Gegner sind jederzeit sichtbar. Im Gegensatz zu den meisten anderen Genre-Vertretern sind euch viele der Biester (zunächst) nicht feindlich gesonnen. Erst wenn ihr einen Gegner anvisiert und im Popup-Menü den Befehl »Kampf beginnen« in’s Pad hämmert, schalten die Wesen auf Aggro. Das Ganze führt zu einer Art Gewissenskonflikt, denn eigentlich wollen die Monster dem Helden ja nichts böses, warum also mit dem Schwert durch ihre Reihen fahren? Aber für solch edle Gedanken gibt’s nun mal keine Erfahrungspunkte, für’s Grinden allerdings schon, da muss der ambitionierte Rollenspieler nicht lange Gewissenbeißen. Anders sieht es da schon bei den sogenannten visuellen Gegnern aus. Dieser Feindestyp greift euch nämlich an, sobald ihr in sein Sichtfeld latscht.

Die Echtzeitkämpfe in Xenoblade Chronicles erinnern an die Keilereien aus Final Fantasy XII (PS2) oder an Online-Rollenspiele wie World of Warcraft: Standartattacken führt Shulk nämlich automatisch aus, wenn ihr euch in die Nähe des Gegners bewegt. An der sogenannten Wutanzeige könnt ihr sehen, welcher Gegner es als nächstes auf euch abgesehen hat. Die Aggression der Gegner könnt ihr zu eurem Vorteil nutzen: Wartet, bis einer eurer (eigenständig agierenden) Partymitglieder einen Gegner angreift und so die Wut -- und damit Aufmerksamkeit -- des Widersachers auf sich zieht. Nun greift ihr den Feind von hinten an und fügt ihm so erheblichen Schaden zu. Besonders geeignet hierfür sind die sogenannten Techniken. Dahinter verbergen sich bestimmte Aktionen (Spezialattacken, Angriffszauber, Heilmagie etc.), die ihr im Kampfmenü auswählt und aktiviert. Jede Technik offenbart beim richtigen Einsatz einen Zusatzeffekt. Shulks »Rückschlag« beispielsweise entfaltet seine ganze Effizienz erst dann, wenn er den Gegner (wie im oben beschriebenen Beispiel) von hinten trifft.

Alles eine Frage der Technik

Nur mit dem gezielten Einsatz der Techniken, habt ihr in den teils knüppelharten Kämpfen eine Chance! Nur mit dem gezielten Einsatz der Techniken, habt ihr in den teils knüppelharten Kämpfen eine Chance!

Der Einsatz der Techniken verbraucht keine Magiepunkte oder Ähnliches. Vielmehr muss eine Technik zunächst durch den Gebrauch von Standartangriffen aufgeladen werden. Wenn die Anzeige (vergleichbar mit »ATB-Leiste« aus Final Fantasy XIII oder dem »Liberation-Balken« aus The 3rd Birthday) eines Techniksymbols gefüllt ist, ist das Spezialmanöver einsatzbereit. Um erneut Gebrauch von der jeweiligen Aktion machen zu können, müsst ihr die entsprechende Leiste zunächst wieder aufladen. Da ihr in Xenoblade Chronicles keinerlei Gegenstände in den Kämpfen benutzen könnt, sind auch Heilzauber an die Technik-Bedingungen geknüpft. Das heißt: Wenn ihr einen Kameraden mit einer Heil-Technik verarztet habt, müsst ihr eine ganze Weile ausharren, bevor ihr einen weiteren Heilzauber wirken könnt. Das sorgt für Nervenkitzel und zwingt euch zu vorausschauendem Handeln. Lässt man die Standardattacken (die gewährleisten, dass ihr bei geleerten Technik-Anzeigen nicht völlig handlungsunfähig seid) außen vor, fühlen sich die Schlachten durch die »Ladepausen« bis zum erneuten Einsatz einer Technik und das geschickte Taktieren mit deren Einsatzreihenfolge fast wie rundenbasierte Kämpfe an.

Im Verlauf des Spiels eignet ihr euch stetig weitere Techniken an, die ihr dann trainiert, um sie zu verbessern. Wenn man also in Xenoblade Chronicles keine Gegenstände benutzen kann, wie sollen dann gefallene Kameraden wiederbelebt werden?. Hier kommt die sogenannte Gruppenleiste ins Spiel. Diesen Balken füllt ihr durch erfolgreiche Aktionen wie Angriffe und Spezialmanöver während der Kämpfe. Wenn einer eurer Gefährten das Zeitliche segnet, opfert ihr einen Balken der dreiteiligen Leiste, um dem Mitstreiter per Knopfdruck neues Leben einzuhauchen. Praktisch: Wenn ihr selber ins Gras beist, ist das Spiel noch nicht vorbei. Dann müsst ihr darauf hoffen, dass einer der Partymitglieder die Initiative ergreift und eigenständig von der Wiederbelebungsfunktion Gebrauch macht. So solltet ihr stets darauf achten, dass mindestens ein Segment der Gruppenleiste gefüllt ist. Die Wirkung der Wiederbelebung und etlicher anderen Aktionen kann übrigens durch das Fördern bestimmter Talente verbessert werden.

Einer für alle, alle auf einen!

Eine aktive Partie besteht stets aus drei Mitgliedern, wobei zwei der Charaktere eigenständig agieren. Eine aktive Partie besteht stets aus drei Mitgliedern, wobei zwei der Charaktere eigenständig agieren.

Die Gruppenleiste birgt noch weitere Vorteile im Kampf. Wenn der Balken komplett gefüllt ist, aktiviert ihr ähnlich wie in Resonance of Fate eine verheerende »Angriffskette«, bei der alle Truppenmitglieder nacheinander auf den Gegner losgehen. Zusätzlich habt ihr die Möglichkeit, euren Mitstreitern bestimmte Verhaltensmuster zuzuweisen. So greifen eure Recken beim Befehl »freier Kampf« einen beliebigen Gegner an, bei der Aufforderung »alle zu mir«, eilen sie euch zu Hilfe.

In den teils knüppelharten Kämpfen kommt hier und da dann aber doch jede Hilfe zu spät. Um zu verhindern, dass ihr ständig den Bildschirmtod sterbt, hilft nur eins: leveln! Und wer kennt das nicht: Da marschiert man Stundenlang durch die Pampa, plättet ganze Horden von Monstern und steigt entsprechend im Level auf, vergisst dabei jedoch völlig mal abzuspeichern. Ehe man sich versieht, findet man sich im Hauptmenü wieder und sämtlicher Fortschritt und der Fortschritt mehrerer Stunden sind futsch, weil man in einem Kampf draufgegangen ist. Extrem ärgerlich! Doch nicht bei Xenoblade Chronicles: Wenn ihr besiegt werdet, startet ihr nicht etwa mit leeren Händen am letzten Speicherpunkt, sondern werdet zum letzten Reisepunkt, den ihr passiert habt, katapultiert -- mit all euren gesammelten Erfahrungspunkten und Gegenständen. Spitze! Apropos Speichern: Auch hier schlägt Xenoblade Chronicles der Konkurrenz ein Schnippchen: Statt ewiglang nach einem Savepoint zu suchen, sichert ihr euren Spielfortschritt jederzeit im Menü.

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