Die Würmer freuen sich in Worms Revolutionauf neue Einsätze und ihr dürft sie wie in dem Klassiker Wormsin spaßigen Teamschlachten vom Bildschirm fegen. Der vor siebzehn Jahren entwickelte erste Teil unterhält bis heute mit aberwitzigem Charme und roher Waffengewalt prächtig. Es folgten im Laufe der Zeit unzählige Ableger: Mal in der klassischen 2D-Seitenansicht, mal in der zwar modernen, aber nicht wirklich geliebten dritten Dimension.
Zudem bevölkerten die Kriechtiere bereits jede Plattform. Sei es auf dem PC, dem Gameboy, den Konsolen oder gar dem iPhone – die Parasiten waren stets präsent. Dabei sprangen unter anderem Kuriositäten wie Worms Pinball oder das letztes Jahr erschienene Worms Crazy Golf heraus. Danach wärmte die Serie allerdings nur noch die alten Teile auf, anstatt frischen Wind wehen zu lassen. Im Test klären wir, ob’s in Worms Revolution genauso ist.
Back to the roots
Vom neuen Lüftchen wird man auf den ersten Blick höchstens sanft gestreichelt und nicht umgeweht: Worms Revolution macht alles genau wie seine Vorgänger. Ein Spieler bestimmt vier Teammitglieder, die für ihn auf dem Spielfeld gegen bis zu maximal drei weitere Mannschaften antreten. Die werden durch humorige Würmer dargestellt, die auf meist engen Karten mit teils hirnverbrannten Waffen die gegnerischen Maden niederstrecken sollen. Die heilige Granate ist dabei genauso ein Waffenklassiker wie das blökende und auf Knopfdruck explodierende Schaf. Das Spieldesign existiert in dieser Form schon seit 1995.
Das Gute dabei: Es funktioniert heute genauso gut wie damals. Denn Schadenfreude ist immer noch die schönste Freude. Den Umgang mit Waffen lernen Neulinge in der Einzelspieler-Kampagne. Die ist aber ihren Titel nicht wert. Nach ein paar Runden hat man verinnerlicht, wie viel Kraft und welcher Winkel benutzt werden sollten. Schlussendlich steht auf der Lenkrakete der Name des feindlichen Wurms und diese muss bestenfalls auch bei ihm einschlagen.
Worms ist seit jeher ein rundenbasiertes Spiel, das besonders mit seiner Physik punktet. Ein versehentlicher Bazooka-Schuss vor die eigenen Füße statt auf die andere Insel, eine Granate, die unfreiwillig auf einem befreundeten Wurmschädel landet, katastrophale Kettenreaktionen, die mit einer simplen Bananen-Streubombe beginnen all das bietet durchgehend Anlass zur Schadenfreude.
Die Karten werden dabei bis in die kleinsten Stücke zerschossen und Krater verunstalten das Landschaftsgefüge. Nichts ist sicher, und ein Versteck zögert das Unvermeidliche nur hinaus. Das kann allerdings wichtig sein, denn die Matches sind zeitlich begrenzt. Nach einer 30-minütigen Frist steigt der Meeresspiegel an und die Trefferpunkte sinken von 100 auf den Wert 1 – der so genannte Sudden Death.
Revolution statt Evolution - oder war's doch umgekehrt?
Die augenscheinlichste Neuerung von Worms Revolution ist die neue Grafik-Engine, die nun die Umgebungen und Protagonisten gänzlich in echtzeitberechnetem 3D darstellt. Keine handgezeichneten oder pixeligen Hintergründe mehr, alles erstrahlt in einem weichen Comiclook, der bereits aus den Vorgängern bekannt ist. An dieser Stelle muss sich der geneigte Fan der Serie aber keine Sorgen machen. Es ist nicht der neuerliche Versuch der Entwickler, die Serie krampfhaft in die Ego-Perspektive zu pressen, gekämpft wird in der althergebrachten Seitenansicht.
Dafür gibt’s neue Physikspielereien, dank denen wir unter anderem Level-Objekte durch Telekinese oder die Ufo-Waffe bewegen können. Außerdem stellt Worms Revolution die Schwerkraft glaubwürdiger dar. In der Landschaft steckende Schraubenschlüssel lassen sich mit einem beherzten Bazooka-Schuss so treffen, dass sie gewichtsbedingt runterfallen und den Weg für den Feind versperren. Auch das legendäre Ninjaseil wirkt nun einen Tick realistischer, lässt sich aber nicht so flüssig wie im ersten Teil steuern. Der gleitende Segelflug mit einem Fallschirm wirkt dagegen butterweich.
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