Wieso ist dieses günstige Headset so beliebt? - Das Beexcellent GM-6 im Test

Das Beexcellent GM-6 ist trotz seines Alters ein Dauerbrenner. Wir schauen uns an, ob das am niedrigen Preis von unter 30 Euro liegt oder ob mehr dahinter steckt.

Kann das Beexcellent GM-6 durch mehr als nur seinen günstigen Preis überzeugen? Kann das Beexcellent GM-6 durch mehr als nur seinen günstigen Preis überzeugen?

Hersteller: Beexcellent
Preis: ca. 30 Euro
Veröffentlichung: 2019

Hinweis zur Kompatibilität:
Beexcellent spricht in puncto Systemkompatibilität von Geräten mit 3,50-mm-Klinkenbuchse und nennt dafür u. a. die PS4 (Pro), Xbox One (X/S) und Nintendo Switch als Beispiele. Auch wenn sie nicht explizit genannt werden, sollten die neuen Konsolen von Sony und Microsoft ebenfalls mit dem GM-6 funktionieren. Eine Audioübertragung via USB ist mit dem GM-6 grundsätzlich aber nicht möglich.

Gaming ist kein günstiges Hobby. Microsoft und Sony verlangen für ihre neuen Konsolen-Flaggschiffe rund 500 Euro und selbst die preiswertere Xbox Series S schlägt immer noch mit 300 Euro zu Buche. Wenn dann noch Kosten für Spiele, die Abo-Dienste der Hersteller oder gar einen passenden Bildschirm obendrauf kommen, wird schnell klar, dass die finanzielle Einstiegshürde für Spieler*innen nicht sonderlich niedrig ist.

Insbesondere mit Blick auf Multiplayer-Titel braucht es aber viel Kommunikation und damit ein Headset. Hier kommt das Beexcellent GM-6 ins Spiel. Mit einem Preis von ca. 30 Euro, über 11.000 globalen Kundenrezensionen und einer durchschnittlichen Bewertung von 4,4 Sternen auf Amazon scheint das günstige Headset ein beliebtes Einsteigermodell für preisbewusste Spieler*innen zu sein.

Und das spiegelt sich auch bei unseren Leser*innen wider. In unserem neusten Headset-Ratgeber haben wir das GM-6 schon einmal als Low-Budget-Lösung vorgestellt, aber mittlerweile ist es trotz der vielen Konkurrenzprodukte zu dem Modell geworden, das sich über unsere Affiliate-Links am häufigsten verkauft hat.

Wir haben die anhaltende Beliebtheit des Headsets zum Anlass genommen, das GM-6 von Beexcellent in diesem Test nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Lieferumfang und Verarbeitung

  • Beexcellent GM-6
  • Anleitung
  • Garantiekarte
  • USB-Verlängerungskabel (1,5 m)
  • Y-Adapter (vierpolige 3,5-mm-Klinkenbuchse auf separate Mikrofon- und Kopfhörerstecker)

Die Kosteneinsparungen beim Beexcellent GM-6 machen sich schon bei dessen Verpackung bemerkbar. Im Gegensatz zu anderen besonders günstigen Produkten ist der Karton zwar bedruckt und gibt Auskunft über die Produktspezifikationen, ein Blick ins Innere schmälert allerdings den optimistischen Ersteindruck. Das Headset ist zum Schutz für den Transport nämlich lediglich in eine Luftpolsterfolie gehüllt.

Nachdem letztere entfernt ist, begrüßt mich aber erfreulicherweise ein unbeschädigtes, schwarzes Headset aus Kunststoff mit blauen und silbernen Farbakzenten. Aus mir unerfindlichen Gründen ist um den Kopfbügel sowie die Kabelfernbedienung eine sehr dünne Plastikfolie gewickelt, was andererseits wieder mehr Abfall bedeutet, der hätte vermieden werden können. Indes liegt das oben aufgeführte Zubehör lose im Karton.

Das Auspacken wird derweil von einem unangenehm chemischen Geruch begleitet, der zum Großteil aber bereits nach wenigen Minuten verfliegt und Luft für eine positivere Eigenschaft des GM-6 macht. Obwohl die verwendeten Materialien nicht sonderlich hochwertig sind, ist die Verarbeitung meines Exemplars für den Preis durchaus in Ordnung.

Nur das ca. 1,7-m-lange Kabel bereitet mir trotz der Stoffummantelung ein wenig Grund zur Sorge. Es ist nämlich nicht abnehmbar und sitzt relativ locker im linken Hörer. Falls das Kabel an etwas hängen bleibt, könnte bereits ein beherzter Ruck schnell zu einem Defekt führen. Laut Beexcellent sollen Kund*innen aber zumindest fünf Jahre Garantie auf das Headset erhalten, nachdem sie diese mittels der beiliegenden Karte aktiviert haben.

Die Polsterung mit Kunstlederbezug ist zwar weich und bequem, wird nach längerem Tragen an den Ohren aber auch ganz schön warm. Die Polsterung mit Kunstlederbezug ist zwar weich und bequem, wird nach längerem Tragen an den Ohren aber auch ganz schön warm.

Tragekomfort - Nichts für heiße Ohren

Das GM-6 ist beim ersten Aufsetzen überraschend bequem. Vor allem die weiche Polsterung des Bügels leistet hier ganze Arbeit und die Größe lässt sich kleinschrittig anpassen. Personen mit größeren Ohren könnten jedoch die Ohrpolster stören. Diese sind zwar ebenfalls recht weich, haben allerdings nur eine Aussparung, die ca. 5,5 cm hoch, etwa 4 cm breit und knapp 2 cm tief ist. Selbst als Brillenträger empfand ich das Headset aber nicht als unangenehm.

Bei längerem Tragen stellte sich dagegen ein anderer Störfaktor ein. Der Kunstlederbezug sorgte schon bei einer Zimmertemperatur von 23 Grad für sehr warme Ohren. Im Gegenzug ist er wiederum auch leicht zu reinigen. Zugegebenermaßen ist die Wahl des Materials eine Frage der persönlichen Vorlieben, anstelle der bunten LEDs hätte ich mir aber lieber ein Paar Velours-Ohrpolster zum Austauschen gewünscht.

Apropos Beleuchtung, diese ist bestenfalls eine nette Dreingabe, lenkt schlimmstenfalls aber stark von Spielgeschehen ab. Während das Logo auf den Ohrmuscheln durch sieben verschiedene Farben im Wechsel illuminiert wird, strahlt die helle LED an der Spitze des Mikrofons in Blau und grätscht damit penetrant ins periphere Sichtfeld. Das soll euch aber nicht weiter stören, denn ihr könnt die Beleuchtung auch abschalten.

Am Ende des Kabels befindet sich neben der 3,5-mm-Klinke ein USB-Stecker für die Stromversorgung der LEDs, der jenseits davon jedoch keine andere Funktion erfüllt. Habt ihr das Headset beispielsweise nur am Controller angeschlossen, baumelt der Stecker lose herum. Sitzt ihr weiter von dem nächsten USB-Port entfernt und möchtet aber trotzdem die Beleuchtung nutzen, müsst ihr wahrscheinlich auf das mitgelieferte USB-Verlängerungskabel zurückgreifen. Letzteres sorgt dann aber wiederum für zusätzlichen Kabelsalat. Komfort geht anders.

Das Mikrofon lässt sich kleinschrittig einstellen und sogar biegen. Über die nur zweckdienliche Qualität tröstet das aber nicht hinweg. Das Mikrofon lässt sich kleinschrittig einstellen und sogar biegen. Über die nur zweckdienliche Qualität tröstet das aber nicht hinweg.

Klang- und Mikrofon-Qualität

So viel schon einmal vorab: Ein immersives Klangerlebnis, wie es von Beexcellent auf der eigenen Webseite angepriesen wird, bekommt ihr mit dem GM-6 nicht. Die Höhen und Mitten werden von den verbauten 40-mm-Treibern dumpf wiedergegeben und ordnen sich dem eher matschigen Bass unter. Daraus ergibt sich ein Tonprofil, das für 30 Euro nicht unbedingt schlecht ist, sich allerdings mehr an genügsame (Gelegenheits-)Spieler*innen richten dürfte.

Das Headset ist für Titel, die große Teile ihrer Atmosphäre über die Klangkulisse transportieren, weniger geeignet, stellt sein Preis-Leistungs-Verhältnis dafür aber in Online-Spielen unter Beweis. In Call of Duty: Warzone lassen sich beispielsweise die Positionen von Gegner*innen mit dem GM-6 immer noch ausreichend gut erahnen. Wenn es euch primär um ein paar legere Multiplayer-Runden für zwischendurch geht, machen die Kompromisse beim Klang dem Spaß keinen Abbruch.

Außerdem kann das Headset dank des vierpoligen 3,5-mm-Klinkensteckers samt mitgelieferten Adapterkabels an vielen unterschiedlichen Geräten genutzt werden. Die niedrige Impedanz von 32 Ohm sorgt darüber hinaus stets dafür, dass der Ton auch lautstark wiedergegeben werden kann. Spätestens mit dem Regler auf Anschlag leiden dann eure Ohren jedoch nicht nur wegen der Lautstärke, sondern auch aufgrund der Klangqualität.

Das flexible Mikrofon ist im Gegensatz zu den durchaus passablen Lautsprechern lediglich zweckdienlich. Die eigene Stimme kommt verständlich - wenn auch etwas blechern - am anderen Ende an und meine Mitstreiter*innen befanden die Qualität für "in Ordnung". Einen Podcast werdet ihr mit dem Headset wahrscheinlich nicht aufnehmen wollen, weil es zum einen unter chronischem Rauschen leidet und zum anderen sehr empfindlich auf Umgebungsgeräusche reagiert.

Leon Marlon Klein

Leon Marlon Klein
@shivernote

Das Beexcellent GM-6 macht auf den ersten Blick einen überraschend guten Eindruck und wirkt bis auf die angeführten Mängel solide verarbeitet. Selbst nach mehreren Stunden ist das Tragegefühl nicht unangenehm und mit zurückgeschraubter Erwartungshaltung geht auch das Klangbild in Ordnung.

Trotz des niedrigen Preises, kann ich das Headset aber nur eingeschränkt und für das passende Einsatzgebiet empfehlen. Spieler*innen, die eher gelegentlich zum Controller greifen oder frisch in den Online-Multiplayer starten, bekommen für wenig Geld ein brauchbares Headset. Anspruchsvollere Gemüter werden damit aber weniger glücklich.

Pro
  • Passabler Klang, ...
  • Günstiger Preis
  • Angenehmer Tragekomfort trotz Brille
  • Größtenteils ordentliche verarbeitet
Contra
  • ... der wahrscheinlich aber nur genügsameren Spieler*innen gerecht wird
  • Das Kabel an der linken Ohrmuschel sitzt recht locker
  • Niedrige Qualität der verbauten Materialien
  • Zweckdienliches Mikrofon mit Hintergrundrauschen

Fazit: Preiswertes Headset für genügsame (Gelegenheits-)Spieler*innen

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