Seite 2: Warhammer: Battle March im Test - Review des Xbox 360-Strategiespiels

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Strategische List und brachiale Gewalt

Im umfangreichen Story-Modus erwarten euch drei Kampagnen (»Imperium«, »Ork«, »Chaos«) mit insgesamt 83 aufeinanderfolgenden Missionen. Je nach Kampagne befehligt ihr unterschiedliche Rassen: Imperium, Chaos, Skaven, Hochelfen und die brandneuen Streitkräfte der Dunkelelfen sowie Orks & Goblins. Jede Rasse hat ihre eigene Geschichte, sowie individuelle Wappen und Outfits. Der Clou: Ähnlich wie im Ur-Tabletop-Spiel Warhammer Fantasy Battles aus dem Jahr 1982, verpasst ihr euren Einheiten einen individuellen farblichen Anstrich.

Auf einer Übersichtskarte stapft ihr von einem Taktik-Gefecht zum nächsten. Bevor ihr zum Angriff trötet, platziert ihr eure Einheiten in einer sinnvollen Formation auf dem jeweiligen Schlachtfeld. Auch hier ist strategisches Vorgehen extrem wichtig, denn Verstärkung eilt euch nur sehr selten zu Hilfe. Wenn ihr beispielsweise unachtsam eure Bogenschützen verheizt, weil ihr einen Hinterhalt verpasst, müsst ihr für den Rest der Schlacht ohne Fernkämpfer auskommen. Durch einen simplen Knopfdruck schaltet ihr von der typischen, schrägen Draufsicht in die Vogelperspektive und verschafft euch einen globalen Überblick. Wenn ihr mit der Aufstellung zufrieden seid, lasst ihr die Säbel rasseln.

In den einzelnen Missionen gibt es unterschiedliche Ziele: Mal erobert ihr mit eurer grünheutigen Grunznasen-Armee einen belagerten Hochelfen-Geschützturm, mal beschützt ihr eine Stadt vor einer anrauschenden Feindeswelle. Die Steuerung eurer kampfwütigen Einheiten geht locker von der Hand: Genre-typisch führt ihr keine einzelnen Soldaten, sondern ganze Regimenter. Mit einem Cursor markiert, gruppiert und befehligt ihr Truppen, setzt Zielpunkte, steuert auf Festungen zu oder lest kostbare Schatztruhen auf. Trotz Mehrfachbelegung der Buttons habt ihr eure Einheiten schnell im Griff. Aber egal, ob Rettungsaktion, Frontalangriff oder Verteidigungsmanöver: Sämtliche Scharmützel entpuppen sich rasch als reine Materialschlachten. Sind die Hundertschaften zweier Armeen erst einmal im hektischen Getümmel verstrickt, fällt es euch schwer, die nötige Übersicht zu bewahren und präzise Befehlsketten zu verteilen. Sehr bitter: Oft werdet ihr dadurch vom einflussreichen Feldherrn zum teilnahmslosen Schlachtenbummler degradiert.

Zwischen den teils langwierigen Kämpfen besucht ihr das Lager, um eure verdiente Kohle auf den Kopf zu hauen: Im Tempel heuert ihr Neuzugänge für eure Armee an, während ihr euch in der Waffenkammer mit neuen Rüstungsgegenständen, Schwarzpulverfässern und Katapulten eindeckt. Im Alchemistenladen wandern hingegen Heiltränke oder Energiesteine über die Ladentheke.

Ork-Optik

Technisch bietet die Konsolen-Feuertaufe der Strategie-Serie nur schlechtes Mittelmaß. In den Massenschlachten werdet ihr nicht nur Zeuge grausamer Duelle -- auch mit brutalen Clippingfehlern, Rucklern und lieblosen Texturen gehen die Entwickler gnadenlos an die Schmerzgrenze. Auch die Kampfanimationen sind sehr undynamisch ausgefallen. Die Zwischensequenzen in Spielgrafik gehen ebenfalls auf keine Orkhaut: Kantige Figuren, hölzerne Bewegungsabläufe, verwaschene Farben-- schwach!

Die sich ständig wiederholenden Phrasen eurer Truppen (»Rückt gegen den Feind vor!«) trägt absolut nicht zur Atmosphäre bei. Es nervt schlichtweg! Schade auch um den Soundtrack: Die orchestralen Musikstücke sind zwar gelungen, verhallen aber fast ungehört im Hintergrund. Den Online-Modus konnten wir aufgrund nicht vorhandener Server zum Testzeitpunkt noch nicht unter die Lupe nehmen.

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