Gute Combo, kleine Probleme
Velocityist aber kein reiner Reaktionstest, es gilt auch kleinere Schalterrätsel zu lösen. Die sind nicht besonders anspruchsvoll, wir aktivieren lediglich Schalter in der richtigen Reihenfolge. Trotzdem müssen wir die erst einmal finden. Hier sticht die Verbindung der beiden Genres am besten hervor, denn Flug- und Rennpassagen sind nicht strikt getrennt. Wir merken im Raumschiff immer wieder, dass uns ein Schalter fehlt. Also fliegen wir den nächsten Hangar an, fegen zu Fuß durch das Level und aktivieren das fehlende Puzzlestück.
Einzig die unterschiedliche Steuerung zu Fuß und im Schiff bremst den Spaß ein wenig aus. Das wir im Jet mit X, ansonsten aber mit dem rechten Stick schießen, verwirrt anfangs noch sehr. Zudem können wir in den Hüpf- und Schießabschnitten nicht gleichzeitig ballern und sprinten. Das stößt bei uns als Designentscheidung auf Unverständnis, weil das den Spielfluss unnötig stört.
Mehr als die Summe seiner Einzelteile
Was der Titel aber herausragend hinbekommt ist der stetig ansteigende Anspruch. Alle paar Level regnet es Upgrades, wie etwa eine Bombe, die wir in alle Richtungen abwerfen können. Besonders nützlich, weil unser normales Bordgeschütz nur nach vorn schießt. Oder eine Teleportscheibe, mit der wir uns zu jeder Stelle im Gebiet zurück beamen können. Velocity 2X lässt keine dieser Extras fallen, sprich jedes Element wird später fester Bestandteil der Level. Vorbildlich und sehr belohnend. Wenn man gegen Ende wie ein Profi hin und her teleportiert, Bomben gezielt verteilt und dann noch den Zeitrekord knackt, fühlt sich einfach nur gut an. Für die Plattformer-Passagen gilt dasselbe.
Dazu gesellt sich eine gelungene Taktung der Levels. Auch wenn es im Kern darum geht, besonders schnell durch die Welt zu flitzen, legen manche Gebiete den Fokus auf vertrackte Schalterrätsel. Also springen wir dank Teleportscheibe kreuz und quer durchs Level und suchen nach den richtigen Knöpfen. So bricht Velocity auch mit der sonst so linearen Levelstruktur. Die etwas langsameren und schnellen Abschnitte wechseln sich perfekt ab. Immer wenn wir denken, dass es jetzt mal wieder mehr Action kommen könnte, dann passiert das auch.
Geschichte zum Gähnen
Als i-Tüpfelchen konfrontiert uns das Spiel in den fünf Gebieten mit fünf Bosskämpfen. Hier setzen wir unser gesamtes Equipment ein, um siegreich aus den Gefechten hervorzugehen. Besonders cool: In den späteren Begegnungen schwächen wir das feindliche Schiff, fliegen es an und zerlegen es dann in den Jump'n Shoot-Abschnitten von innen heraus.
Gibt's denn gar nichts zu meckern? Doch gibt es. Zum Beispiel die 08/15-Geschichte, die zwar ein halbwegs interessantes Ende hat, ansonsten aber nur belangloses Beiwerk bleibt. Außerdem kommen die zugegeben hübsch gemachten Standbildzwischensequenzen ohne Sprachausgabe daher.
Doppelt blöd, weil der Soundtrack eher in der Kategorie Durchschnitt fällt. Er untermalt das futuristische Geschehen mit seinen elektronischen Klängen zwar passend und fällt auch nie nervig oder negativ auf, aber eben auch nicht besonders positiv. Von einem Spiel, das akustisch fast ausschließlich von der Musik getragen wird kann man schon mehr erwarten.
Da geht mehr!
Die Optik geht soweit in Ordnung. Sie sieht durch den gezeichneten Stil stimmig aus und wartet auch mit schicken Explosionen und Effekten auf. Dafür leidet die Grafik im Gegenzug unter einer gewissen Statik. Abgesehen von der Action passiert nicht viel, was grade in den etwas ruhigeren Momenten negativ auffällt. Außerdem sehen die Außenbereiche aus wie aus dem Baukasten zusammengesetzt.
Das verschmerzen wir aber gerne, denn der spielerische Aspekt von Velocity 2X ist nahezu perfekt gelungen und unterhält über die kurze Dauer von fünf Stunden ohne einen einzigen Durchhänger.
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