Durst
Zum Abschluss etwas für Genießer. Regisseur Park Chan-Wook gilt unter Filmfans als unfehlbares Genie, der mit Oldboy einen der besten Filme aller Zeiten umgesetzt hat. Vampirhorror kannte man von ihm zuvor noch nicht - und das wird sich auch bis auf weiteres erst einmal nicht ändern. Denn Durst bedient sich zwar auch am Vampirmythos, variiert aber ansonsten wie für den Südkoreaner üblich gekonnt die Genres und Zutaten.
Im Mittelpunkt steht ein Priester, der durch eine verschmutze Bluttransfusion mit dem Vampirvirus infiziert wird, später mit der Frau seines Jugendfreundes eine Affäre beginnt, diese später im Affekt tötet und als Vampir zurückholt. Im Gegensatz zu ihm tötet seine Geliebte aber mit Lust und Leidenschaft, was den Kessel der moralischen Dilemmata irgendwann überschwappen lässt.
Durst stellt also - man kennt es von Chan-Wook - das Innenleben seiner Charaktere an erste Stelle und bietet damit wohl den ersten Vampirfilm, der im Grunde keiner ist. Beziehungsdrama und Moralstudie mit Vampirzähnen und vereinzelten Totalausrastern - so ließe sich Durst wohl am ehesten beschreiben. Was ihn nicht weniger gut macht - in Cannes wurde das Werk 2009 zu Recht mit dem Preis der Jury geehrt.
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