Wir sind die Nacht
Was für eine Schande es doch ist: Mit Wir sind die Nacht hat der deutsche Regisseur Dennis Gansel eigentlich bewiesen, dass gutes Genrekino auch in Deutschland geht. Mit wertigen Bildern, einem tollen Gefühl für Schnitt, Ton und Kamera. Und mit einer Charakterzeichnung, die besonders für den Vampirfilm, wo alle Protagonisten zumeist tragische Opfer und reißende Bestien zugleich sind, so wichtig ist. Und doch wollte ihn keiner sehen.
Ein Faktor dürfte wohl gewesen sein, dass Wir sind die Nacht gefährlich nah zwischen den ersten beiden Twilight-Teilen gestartet ist. Was wahrscheinlich für Viele wirkte, wie der traurige Versuch, am Hype mit zu verdienen, hätte jedoch kaum weiter davon entfernt sein können. Wir sind die Nacht ist ein toller Vampirfilm, mit starken Frauenfiguren, die im Kino ja allgemein viel selten anzutreffen sind.
Vor allem Nina Hoss bekommt den Spagat zwischen anziehender Erotik und Bedrohlichkeit blendend hin, während der Rest der Damen die gesamte Klaviatur des vampirischen Leidens abspielt - ewiger Durst, ewige Verdammung, des Un-Todes überdrüssig. Das ist blitzschnell und -gescheit inszeniert, erlaubt sich nicht einen einzigen Hänger und macht das Desaster an der Kinokasse damit umso unverständlicher.
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