So finster die Nacht
Ob man sich nun das Original aus Schweden oder das US-Remake (namens Let Me In) ansieht, ist irrelevant: beide sind weitestgehend inhaltsgleich und damit gleich großartig. Dabei wähnt man sich zu Beginn womöglich sogar noch in der falschen Vorstellung, wenn die kindliche Hauptfigur Oskar und zahlreiche Jungdarsteller noch Erinnerungen an Der kleine Vampir wecken.
Es ist einer der bitter-süßesten Momente in So finster die Nacht, wenn zum ersten Mal klar wird, dass das hier kein gewöhnlicher Kinderfilm ist. Die Stimmung ist zutiefst morbide, Momente von sonderbarer Schönheit wechseln sich ab mit drastischer Gewalt und bitterer Tragik. Und die finale Sequenz im Schwimmbad ist womöglich einer der schönsten Showdowns der Vampirfilmgeschichte.
In einem Punkt sticht das Original jedoch hervor: Für die Rolle des Vampirs Eli wurde bewusst ein androgynes Mädchen gecastet, bei dem stets die Frage offen bleibt, ob Eli nun Junge oder Mädchen ist. Die aufkeimende Liebe/Freundschaft der beiden Kinder gewinnt so noch einmal eine zusätzliche Dimension, die damit natürlich ebenso verschroben wie der Rest dieses außergewöhnlichen Werkes ist.
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