Spyro the Dragon
Dennis: Wer Ende der 90er auf der PlayStation gespielt hat, auch nur annähernd was mit Jump & Runs anfangen konnte, kam um den kleinen, lila Drachen nicht drumherum. Spyro war neben Crash und Sir Daniel Fortesque das Maskottchen von Sonys erster Heimkonsole. In Erinnerung geblieben ist er mir als überaus frecher Charakter, der kein Blatt vor den Mund nimmt, der aber auch überaus mutig ist und dem keine Aufgabe zu groß erscheint.
Seine spaßigen Abenteuer mit Libelle Sparx lagen drei Jahre in Folge unterm Weihnachtsbaum und der kleine Dennis konnte es kaum abwarten, den Feinden wieder Feuer unterm Hintern zu machen und durch die Lüfte zu schweben. Wie die Remakes beweisen, bereitet das heute übrigens noch genauso viel Freude wie vor zwanzig Jahren.
B.J. Blazkovich (Wolfenstein: New Order)
Hannes: Man sollte meinen, dass hinter einem Charakter wie Wolfenstein-Protagonist B.J. Blazkowicz keine spannende Persönlichkeit stecken kann - auch wenn das Ausschalten von Nazis natürlich schon eine charakterliche Tugend ist.
Mit den jüngeren Neuauflagen von MachineGames, die neben den Ballereien auch eine komplexe Geschichte erzählen, bekommt auch B.J. deutlich mehr Rampenlicht. Als polnisch-jüdischer Widerstandskämpfer, der sich in einem satirisch aufgeladenen Setting gegen die Nazis der Zukunft wehrt, steht B.J. für Standhaftigkeit und das Einstehen für Positionen, die in anderen Spielen auch schon mal aufgeweicht werden.
Senua (Hellblade: Senua's Sacrifice)
Rae: Ohne Zweifel, einer der Hauptgründe, warum mir Senua so in Erinnerung geblieben ist, ist die unglaubliche schauspielerische Leistung von Melina Juergens. Sie hauchte den an Schizophrenie leidenden Charakter nicht nur Leben ein, sondern erweckte Senua zum Leben und ließ mich ihren Kampf - gegen sich selbst, gegen übermächtig wirkende Gegner - bis auf die Knochen spüren, noch lange nachdem ich den Controller weggelegt hatte.
Selten war es so einfach, die Verzweiflung und den Schmerz eines Charakters so deutlich zu spüren wie in Hellblade.
Batman (Arkham-Reihe)
Rae: Wenn es um Batman geht, dann werde ich zum Hardcore-Nerd, sehr zum Leidwesen aller, die jemals den Fehler gemacht haben, mich auf die Filme von Christopher Nolan anzusprechen. Oder auf die Arkham-Reihe. Aber anders als bei Nolans Batman führt die bei mir nicht zu Gezeter, sondern zu Herzchenaugen. Ich bin nämlich der Meinung, dass Rocksteady mit ihrer Trilogie (oder zumindest den ersten zwei Teilen, über Arkham Knight reden wir besser nicht) eine der besten Comic-Adaptionen aller Zeiten gelungen ist, gerade im Bezug auf ihren Helden.
Dem Studio ist es gelungen, die wichtigsten Grundzüge von Batmans Persönlichkeit von den Comics auf die Spiele zu übertragen, ihrem Helden aber dennoch einen frischen, eigenen Anstrich zu geben. Das wird gerade in seinen Interaktionen mit der Bat-Family (Nightwing, Robin, Alfred, Oracle, …) sehr deutlich, die ein Spiegel für seinen Charakter sind. Als großer Comic-Fan ist es manchmal zugegeben schwierig, mich mit Adaptionen eines meiner Lieblingshelden glücklich zu machen und zu überzeugen, die Arkham-Reihe hat das allerdings geschafft. Und das gehört mit einem Platz auf dieser Liste belohnt.
Commander Shepard (Mass Effect-Trilogie)
Eleen: Die Mass Effect-Trilogie schaffte wie kaum ein anderes Videospiel seinerzeit (oder seither) den Spagat zwischen spielerischer Freiheit und einer starken Hauptfigur. Egal ob ich meine oder meinen Commander Shepard vorbildlich oder abtrünnig spiele, hinter all den Entscheidungen steht immer ein unerschütterlicher Kern.
Shepard wird immer der Held oder die Heldin sein, treue Begleiter um sich scharen, die ihr bis in den Tod folgen würden und alles tun, um die Galaxie zu retten. Ich kann zwar bestimmen, wie Shepard zum Ziel kommt - mit einem "der Zweck heiligt die Mittel"-Ansatz oder indem ich versuche überall Frieden zu stiften - aber Shepard ist und bleibt eine heroische Legende, die bereit ist, sich für andere aufzuopfern.
Mae Borowski (Night in the Woods)
Rae: Mae ist ein Katze-gewordener Millennial, mit der sich wahrscheinlich jeder identifizieren kann, dem schon einmal die Richtung im Leben gefehlt hat. Oder nach längerer Abwesenheit zurück in die eigene Heimatstadt gekommen ist und zerrissen war zwischen all den Dingen, die sich verändert haben und all denen, die noch genauso sind wie früher.
Mae ist nicht immer ein Charakter, den ich mag, aber trotzdem fand ich sie immer glaubhaft und trotz ihrer Katzenform fast schon schmerzhaft nachvollziehbar. Sie leidet unter Depressionen und Zukunftsängsten und schafft es perfekt, dieses seltsame Gefühl von Erwachsen-aber-doch-noch-nicht-so-richtig zu verkörpern. Das ist bisher sonst noch keiner Figur so hervorragend gelungen.
Ciri (The Witcher 3)
Linda: Ciri ist mein absoluter Lieblingscharakter aus The Witcher 3, und das obwohl ich mich als Geralt eigentlich das halbe Spiel lang nur an ihre Fersen hefte. In der zweiten Hälfte der Story rückt Ciri allerdings zunehmend in den Fokus der Story. Als dann endlich klar wurde, welche Kräfte in Geralts Ziehtochter wirklich schlummern, war ich vollends überzeugt: Ciri hat's einfach drauf!
Mit ihrer aufgeweckten, leicht reizbaren Art bildet sie nicht nur den perfekten Gegenpart zum eisigen, emotional abgestumpften Geralt, sondern ist dank ihrer besonderen Macht sogar um einiges mächtiger als er. Jedes Mal, als ich Ciri in Witcher 3 spielen konnte, habe ich mich deshalb umso mehr gefreut, mit ihren Kräften ordentlich die Sau rauslassen zu können. Sollte es jemals ein weiteres Witcher-Spiel geben, hoffe ich, dass Ciri darin zum spielbaren Hauptcharakter befördert wird!
Solid Snake (Metal Gear Solid)
Tobi: Nur wenige Videospielcharaktere haben mich als Teenager so sehr fasziniert wie Solid Snake. Der harte Spec-Ops-Soldat, der mehr oder weniger im Alleingang Shadow Moses von den Foxhound-Schergen säubert, verkörperte für mich lange Zeit den ebenso pflichtbewussten, wie coolen Helden, der allerdings nicht nur stumpf Befehlen folgt, sondern sich seinen eigenen Reim auf bestimmte Dinge macht.
Außerdem gefällt mir seine zynische Art, mit der er beispielsweise viele Codec-Meldungen kommentiert. Natürlich steckt Solid Snake als Klon von Big Boss in einem "Gen-Geflecht", was die Faszination im nachhinein ein bisschen geschmälert hat. Dennoch ist Solid Snake vor allem wegen seiner schieren Präsenz im ersten Metal Gear für mich immer noch der wichtigste Charakter - und Held - der Reihe.
Elizabeth (BioShock Infinite)
Rae: Ich bin ehrlich: Elizabeth in BioShock fand ich relativ langweilig wenn nicht sogar manchmal sehr nervig ("Booker! Catch!"). Sie war mir zu brav, zu passiv, zu sehr "Jungfrau in Nöten". Im Verlauf des Spiels wurde es zwar besser und Elizabeths Persönlichkeit wurde immer runder, wirklich spannend wurde sie für mich erst mit Burial At Sea - Teil 2, in dem ich sie endlich selbst spielen konnte.
Hier ist sie erwachsener, selbstsicherer und hat viel von ihrer anfänglichen Unschuld und Naivität verloren, zeigt Ecken und Kanten, die sie vorher nicht hatte. Gerade die Kombination dieser beiden Seiten von Elizabeth sind es aber, weshalb ich sie noch immer als so guten Charakter in meinem Kopf abgestempelt habe. Das spielbare Was-wäre-wenn, das nur so wenige (nicht-Rollen)Spiele uns bieten. Und das ist die eigentliche Besonderheit von Elizabeth.
Lara Croft (alt)
Markus: Vielleicht muss man damals dabei gewesen sein um zu verstehen, wieso die arg polygonige Lara Croft im ersten Tomb Raider eine so beeindruckende Heldin war. Da war zum einen die Technik: Auf dem damals nagelneuen Sega Saturn (ja, ich war einer der gefühlt drei Menschen in Deutschland, die diese Konsole am ersten Tag gekauft hatten) sah Lara einfach fantastisch aus. Das war keine Pixelfigur, kein comichafter Stand-In für eine echte Person, sondern sie wirkte - aus heutiger Sicht kaum mehr vorstellbar - richtig menschlich. So, wie es heutzutage vielleicht Ellie aus The Last of Us 2 tut.
Dazu passte zum anderen auch ihr persönlicher Hintergrund. Hier wird nicht einfach irgendein Held ins Spiel geworfen, vielmehr hat Lara eine Geschichte. Auch die mag aus heutiger Sicht nicht besonders innovativ wirken, aber (abseits von Rollenspielen) kamen die meisten Titel damals mit einer zweizeiligen Hintergrundstory aus. Ich denke, es ist diese Kombination aus faszinierender Technik und Persönlichkeit, mit der die "alte" Lara Croft für immer in mein Spielerhirn gehüpft ist.
Emily Kaldwin (Dishonored 2)
Linda: Emily Kaldwin wurde für mich erst in Dishonored 2 so richtig interessant. Logisch: Im ersten Teil ist sie ja noch ein Kind, das von ihrem späteren Ziehvater Corvo gerettet werden muss. Langweilig. In Teil 2 rückt die hier 25-jährige junge Frau nun aber endlich in den Mittelpunkt und schlich sich damals sofort in mein Herz - Wortwitz nicht beabsichtigt: Denn insbesondere Emilys Stealth-Fähigkeiten haben mich damals nachhaltig beeindruckt.
Die Thronerbin spielt sich nämlich etwas kreativer und pfiffiger als der fast schon bodenständige Haudrauf Corvo. "Domino" gehörte beispielsweise immer zu meinen Lieblingsfähigkeiten. Hierbei verbindet Emily mindestens zwei Feinde miteinander und kann so einen Bereich ratzfatz leerräumen. Das Besondere an Domino nämlich? Was dem einen Gegner zustößt, das erleidet auch der andere. In Kombination mit anderen Skills habe ich mich so stets wie eine wahre Stealth-Göttin gefühlt!
Richard B. Riddick (The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay)
Kai: Bevor Schauspieler Vin Diesel seinem Nachnamen gerecht und in der "Fast & Furious"-Kinosaga zum Idol aller pubertierenden Motorenfans wurde, schaffte er den Durchbruch in einem kleinen, aber feinen SciFi-Horrorfilm: "Pitch Black". Der grummelige Antiheld Richard B. Riddick kämpft sich darin mit Nachtsichtaugen und einer finsteren Einstellung gegenüber allem, was ihm keinen persönlichen Vorteil bringt, durch Horden blutrünstiger Monster. Die Figur wurde so beliebt, dass ein Nachfolger in die Kinos kam - und im Zuge dessen auch ein passendes Videospiel. Diesel produzierte The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay selbst und sorgte natürlich dafür, dass seine Figur ins rechte Licht gerückt wurde. Oder besser gesagt in die passende Finsternis.
Escape from Butcher Bay nutzt nämlich clever die Fähigkeit des Helden, im Dunkeln zu sehen und Gegner brutal auszuschalten. Sam Fisher? Pah, ein Waschlappen! Was Riddick aber wirklich faszinierend macht, ist Vin Diesels Darstellung, beziehungsweise die trockene Art, wie er mit tiefer, gleichgültiger Stimme die Geschehnisse kommentiert. "It ain't the fall that gets you. It's the sudden stop at the bottom", sinniert er etwa über den Sturz in einen Schacht, bei dem er seinen Gegner als Aufpralldämpfer benutzt. Aus dem Munde jedes anderen Helden wären solche Sprüche hochnotpeinlich, aber Diesel ist nun mal Diesel (ist nun mal Riddick) und bekommt dafür von mir einen großen Daumen nach oben. Und er hat diese unglaublich coolen Saber Claws, um Gegner stylish zu killen!
Chloe Price (Life is Strange: Before the Storm)
Irina: Ich mag Chloe nicht. Zumindest empfand ich das im ersten Life is Strange so. Es kann sein, dass ich damit eine der Wenigen bin, die so fühlt, aber ich wurde mit ihr einfach nicht warm. Das Prequel Before the Storm hat meine Sichtweise komplett geändert. Statt einer tickenden Zeitbombe, die der Protagonistin aus dem ersten Teil viel Ärger bereitet hat, wurde Chloe zu einer Person mit der ich mich identifizieren kann.
Chloe versteckt sich hinter einer Fassade. Doch hinter dieser coolen und gnadenlos direkten Schale verbirgt sich jemand, der verstanden werden will, gemocht werden will. So ist ihr Schmerz und ihr Verhalten endlich für mich verständlich geworden und ich bin wirklich froh, dass ich sie im Prequel neu kennenlernen durfte.
Kratos (God of War)
Hannes: Es ist noch gar nicht so lange her, da hätte ich Kratos nie im Leben auf diese Liste gesetzt. Bei all den furchtbaren Dingen, die dem Spartaner passiert sind: In Sachen Charaktertiefe war nicht viel zu holen außer endloser Wut und Rachegelüsten.
Das änderte sich aber schlagartig mit dem Reboot von 2018. Der etwas ältere Kratos, jetzt mit Sohn Atreus an seiner Seite, reflektiert seine düstere Vergangenheit und versucht seine gewalttätigen Ausbrüche zu kontrollieren und ein liebevoller Vater zu sein. Dass er dabei Fehler macht, ist kein Wunder, wird er doch ständig von Odin und dessen Handlangern attackiert. Das macht die Geheimniskrämerei um die eigene Identität nicht gerade leichter.
Arthur Morgan (Red Dead Redemption 2)
Annika: Arthur umfasst eine tragische Geschichte, die mich mitgenommen hat. Auf der einen Seite ist er ein gewalttätiger Gesetzloser, auf der anderen Seite ist er ein verlässlicher Typ mit Ehrenkodex und einem weichen Kern, der nicht einfach aus Spaß tötet. Niemand will ihn als Feind haben, als Freund ist er dafür Gold wert.
So beschützt er nicht nur die Bande, sondern kümmert sich trotz allem um seinen eigenen Sohn Isaac sowie um Johns Sohn Jack. Wie ehrenvoll Arthur am Ende ist, liegt zwar auch an uns Spieler*innen, nichtsdestotrotz ermöglicht er John und seiner Familie eine zweite Chance. Für mich ist Arthur daher ein Outlaw, der einfach nur kein anderes Leben kannte und das Ergebnis seiner Schmerzen ist, der aber dennoch das Herz am rechten Fleck hat. Oder wie es seine alte Liebe Mary so schön zusammenfasst: "In dir steckt ein guter Mann, aber er ringt mit einem Riesen."
Master Chief (Halo)
Tobi: Das inoffizielle Xbox-Maskottchen trägt seit dem ersten Teil mehr oder weniger die komplette Serie alleine und hat allein deswegen seit jeher einen Stein bei mir im Brett. Dabei hat sich meine Faszination für den Chief erst über die Zeit entwickelt. Denn wie vermutlich viele andere hielt ich den grünen Soldaten zuerst für einen Superroboter ohne "menschlichen Kern".
Die Erkenntnis, dass es sich um einen genetisch verbesserten Menschen handelt, der seinen Eltern weggenommen wurde, kam erst durch zusätzliche Hintergrund-Lore wie die Romane und machten den Master Chief damit zu einem immer interessanteren Charakter für mich. Trotz seines stoischen Auftretens und seines "stumpfen" Einsatzes als Kampfmaschine blitzen gerade ab Halo 4 immer auch wieder seine menschlichen Züge durch, was den Charakter noch einmal deutlich greifbarer für mich gemacht hat. Gewiss nicht der tiefgründigste Held auf dieser Liste, aber sicherlich einer der kultigsten.
Zagreus (Hades)
Annika: Zagreus ist ein Charakter, der mich wirklich positiv überrascht hat. In dem Roguelite-Hit mimt er nicht einfach den rebellischen Sohn von Hades, sondern beweist auch viel Gutherzigkeit und Respekt. Während er unzählige Male beim Ausbruchsversuch aus der griechischen Unterwelt versagt, hat er zwar auch freche Sprüche auf Lager, verliert aber nie den Anstand, selbst Bediensteten gegenüber nicht.
Was mich an dem Prinzen außerdem begeistert: Er ist eine schöne spielerische Metapher für ein ungetrübtes Durchhaltevermögen. Er hat ein klares Ziel vor Augen und kämpft unermüdlich dafür. Selbst wenn er immer und immer wieder scheitert, bleibt er gefasst, steht wieder auf und versucht es erneut, nur auf eine andere Weise und stärker als zuvor.
Samus Aran (Metroid)
Hannes: Zugegeben, der große Reveal im allerersten Metroid, dass Kopfgeldjäger Samus Aran die ganze Zeit - Schockschwerenot - eine Frau war, ist nicht gut gealtert. Dennoch war ihr Auftritt als spielbare Heldin in einem großen Nintendo-Franchise ein wichtiger Schritt für die Akzeptanz von weiblichen Protagonistinnen.
Aber auch abseits ihrer Weiblichkeit hat Samus einen Platz auf dieser Liste verdient. Ihr kultiger Varia Suit, dessen Silhouette man wohl überall erkennen würde, als auch ihr unerschütterliches, brachiales Auftreten sind bis heute beliebt. Auf jeden Fall eine würdige Konkurrenz für die bisherige Sci-Fi-Königin Ellen Ripley aus den Alien-Filmen.
Floyd (Floyd: Es gibt noch Helden)
Dennis: Ich weiß, 99% von euch fragen sich beim Blick auf das Bild "wat, wer bist du denn?". Um ehrlich zu sein habe ich noch keine zweite Person getroffen, die vom grandiosen Point 'n Click-Adventure Floyd: Es gibt noch Helden (The Feeble Files) gehört hat, geschweige denn, das grüne Alien so wie ich ins Herz geschlossen hat.
Dabei solltet ihr das Alien auf dem Schirm haben, wenn euch die quatschigen Figuren der Lucas Arts- oder Daedalic-Spiele gefallen. Floyd selbst ist nämlich der Typ gutherziger Schusselkopf, wie er im Buche steht und den man einfach lieben muss. Erst recht, nachdem er durch eine Unachtsamkeit das halbe Universum gegen sich aufgebracht hat. Floyds Reise ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen und es ist nur zu schade, dass es nie wieder ein Abenteuer mit ihm gab.
Cate Archer (No One Lives Forever 2)
Annika: Wer No One Lives Forever nicht kennt, kann es sich als einen Mix aus James Bond und Austin Powers vorstellen. Inmitten dieser schrägen Welt der 60er Jahre spielen wir die Agentin Cate Archer, die mit Witz und Modebewusstsein für den britischen Geheimdienst UNITY arbeitet.
Sie beherrscht aber nicht nur allerlei Waffen und streckt damit die Mitglieder der Verbrecherorganisation HARM nieder, sondern ist dabei auch gekonnt auf leisen Sohlen unterwegs - trotz Absatzschuhen! Als starke Frau mit ganz eigenen Charme, hat sich Cate so damals mit Teil 2 in mein Herz gespielt. Und auch heute habe ich sie noch als coole weibliche Heldin gut in Erinnerung, die eigentlich mal ein Comeback verdient hätte.
Ichiban Kasuga (Yakuza: Like a Dragon)
Dennis: Wie es Kollege Hannes in seiner Kolumne zu Ichiban bereits schreibt, unser Held aus Yakuza: Like a Dragon hat das, was auch aus meiner Sicht vielen Videospiel-Helden fehlt. Während Kazuma Kiryu eher zynisch, abgebrüht, distanziert und überaus maskulin daherkam, könnte man von Ichiban behaupten, er ist nahezu das komplette Gegenteil.
Der professionelle Gangster hat nämlich vor allem eins: ein großes Herz. Und um das im Spiel zu präsentieren scheut er nicht davor zurück Emotionen zu zeigen, die speziell männlichen Figuren oft verwehrt bleiben. Ichiban hat es sich zur Aufgabe gemacht seinen Liebsten zu helfen und auf deren Bedürfnisse zu reagieren. Unter anderem diese sympathischen Facetten machen Ichiban für mich zu einem der besten Protagonisten, mit denen ich je durch eine virtuelle Spielwelt marschiert bin.
Auf Seite 3 gibt es noch einige weitere Held*innen, die wir euch vorstellen wollen.
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