Studio übernimmt gescheitertes Open World-Spiel und schraubt so viel daran herum, dass es jetzt ein komplett anderes Spiel mit neuem Namen ist

Farm Folks heißt jetzt Autonomica und hat nicht mehr viel mit der ursprünglichen Idee zu tun. Das steckt hinter der bewegten Geschichte des Projekts.

Das steckt hinter Autonomica. Das steckt hinter Autonomica.

Manche Spiele haben eine bewegte Entwicklungsgeschichte hinter sich und das gilt auch für das kommende Open-World-Spiel Autonomica. Die Mischung aus Farming-Sim, Koop und Multiplayer-Action sollte eigentlich mal ein ganz anderes Spiel werden und hat in den letzten Jahren einiges durchgemacht.

Von Farm Folks zu Autonomica

Vielleicht seid ihr schon einmal über den Namen Farm Folks gestolpert. Unter diesem Titel startete das australische Entwicklerstudio Overgrown bereits 2018 eine Kickstarter-Kampagne und plante eine umfangreiche Farming-Sim mit 3D-Grafik und RPG-Elementen.

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Obwohl das Finanzierungsziel von 50.000 AU$ deutlich überschritten wurde, folgte ab 2020 lange Funkstille und in der Community wuchs die Befürchtung, dass das Projekt eingestellt werden könnte.

Aufgrund von Problemen in der Entwicklung war das auch fast der Fall, wie der jetzige Game Director Alex Koshelkov in einem aktuellen Devlog-Video auf YouTube berichtet. Jedoch übernahm Publisher Crytivo mit einem neuen Team das Ruder und machte sich daran, Farm Folks fertigzustellen.

Neues Team ändert die Richtung

Bereits vor einem Jahr veröffentlichte Crytivo Gameplay-Videos, in denen die Änderungen des Studios dokumentiert wurden. Besonders auffällig war die neue Grafik-Engine. Während Overgrown auf stark stilisierte Charaktere setzte, erwarten uns mittlerweile etwas realistischere Modelle.

Hier seht ihr das offizielle Vergleichsvideo von damals:

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Das sollte aber bei weitem nicht die einzige Änderung bleiben. Genau genommen startete das neue Team noch einmal komplett von vorn, weil der damalige Build von zu vielen Problemen geplagt gewesen sei, meint Koshelkov (via YouTube/Crytivo).

Mittlerweile verfolgt das Projekt weit ambitioniertere Ziele, als „nur“ eine Farming-Simulation zu werden. Ihr könnt nach wie vor auf dem Feld arbeiten, Tiere züchten und euer Zuhause ausbauen.

Allerdings sind umfangreiche Features wie Automationen, Massenproduktion, Kämpfe mit modernen Waffen gegen Waldgeister und sogar ein PvPvE-Extraction-Modus für Multiplayer-Gefechte mit auf die Liste gewandert.

Keine guten Vorzeichen?

Crytivo verspricht, dass die actionlastigen Features wie PvP-Multiplayer und Kämpfe mit Schusswaffen gegen Geister optional seien, aber letztlich führen die vielen Änderungen und die verwirrende Situation um das Projekt auch dazu, dass Sorgen unter den Fans entstehen (via YouTube/MissBubbles).

Die Produktionen eurer Farm könnt ihr mit solarbetriebenen Automationen effizienter machen. Die Produktionen eurer Farm könnt ihr mit solarbetriebenen Automationen effizienter machen.

Die Entwicklung von einer simplen Farming-Sim hin zu einem vergleichsweise aufgeblähten Projekt birgt Risiken. Besonders beim Stichwort „Extraction-Shooter“ besteht die Befürchtung, dass Crytivo hauptsächlich einem Trend hinterherlaufen möchte, der durch erfolgreiche Multiplayer-Spiele wie Escape from Tarkov oder Hunt: Showdown 1896 ausgelöst wurde.

Dazu kommt eine Kontroverse aus dem letzten Jahr um einen fragwürdigen Tweet zu „Jiggle Physics“ weiblicher Spielfiguren, für den sich der Publisher später entschuldigte (via Kotaku). Hier stellten viele Fans in Frage, ob Crytivo verstanden hatte, für welche Zielgruppe sie ihre Farming-Sim entwickeln.

Ganz unbegründet sind die Sorgen also nicht. Studiowechsel und lange Entwicklungszeiten sind erfahrungsgemäß meistens kein gutes Zeichen und hängen Projekten wie Skull & Bones oder dem vielleicht dieses Jahr erscheinenden Vampire: The Masquerade Bloodlines 2 nach.

Neuer Name, neues Glück

Dem neuen Entwicklerteam ist bewusst, dass ihr derzeitiges Spiel nicht mehr viel mit dem originalen Farm Folks zu tun hat. Um das deutlich zu machen, wurde das Spiel nun umbenannt.

Der neue Titel Autonomica verabschiedet sich vom ursprünglich geplanten Fokus auf Bauernhofromantik und soll deutlich machen, dass das Spiel seit 2018 stark gewachsen ist.

Statt der ursprünglichen Bauernhof-Sim solltet ihr mittlerweile eher eine Open-World-Sandbox erwarten. Der Cozy-Faktor soll trotzdem erhalten bleiben, da alle actionlastigen Elemente wie Kämpfe gegen Monster oder PvP optional bleiben sollen.

Was denkt ihr: Klingt Autonomica vielversprechend für euch oder seid ihr erstmal skeptisch?

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