Seite 2: Trials Fusion im Test - Der kleine Bruder von super

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Arbeit für Profis

Einen kleinen Nutzen haben die Stunts aber dann doch: Wir brauchen sie, um die neuen Herausforderungen zu erfüllen. Jede Piste bietet drei dieser extrem schweren Spezialaufgaben. Mal müssen wir einen besonderen Trick an einer bestimmten Stelle der Piste ausführen, mal ganze Strecken ohne Gewichtsverlagerung bewältigen. Es gibt aber auch richtige Geheimnisse, beispielsweise machen wir Kanonen scharf und schießen damit einen Zeppelin vom Himmel oder aktivieren durch versteckte Schalter geheime Levelabschnitte. Die Herausforderungen bieten also nicht nur Profis den besonderen Kick, wir entdecken hier sogar einen ganzen Haufen der vermisst geglaubten Redlynx-Kreativität - klasse!

Geheimstrecken: Noch ist es Tag Wer die Augen offen hält, kann geheime Streckenabschnitte freischalten. Noch genießen wir hier freie Fahrt und Sonnenschein.

Der versteckte Knopf Doch nach einem Druck auf den Schalter unter unserem Hinterrad ...

Und schwupps ist es dunkel ... wird es Nacht und neue Hindernisse tauchen auf.

Die Zieleinfahrten sind ebenfalls wieder herrlich fantasiereich. Egal ob unser Fahrer plötzlich ins Weltall fliegt oder von einer riesigen Steinhand zerquetscht wird, wir sitzen mit einem breiten Grinsen vor dem Bildschirm. Amüsante Sprachsamples lockern die Etappen zusätzlich auf. Die restliche Soundkulisse ist aber nur Durchschnitt. Die Motoren röhren zwar ordentlich, doch das futuristische Hintergrundgedudel passt einfach nicht zur Motorradaction.

Die Kleiner-Bruder-Problematik

Abgesehen von diesen Mini-Neuerungen haben die Entwickler aber nichts an ihrem Erfolgsrezept verändert. Und damit sind wir bei der Kleinen-Bruder-Problematik von Trials Fusion, denn es bietet zwar die gleichen, extrem kurzweiligen Hindernisrennen wie sein Vorgänger, aber eben kaum mehr als das. Loopings, Sprungschanzen, bewegliche Levelobjekte - kennen wir alles schon. Und manche Ideen wie die feurigen Turboboosts wurden sogar ersatzlos gestrichen.

Haarsträubende Sprünge gepaart mit toller Aussicht sind zwar immer wieder beeindruckend, neue Elemente finden wir in Trials Fusion aber kaum. Haarsträubende Sprünge gepaart mit toller Aussicht sind zwar immer wieder beeindruckend, neue Elemente finden wir in Trials Fusion aber kaum.

Die verrückten Bonuslevel sind ebenfalls nicht mehr so kreativ wie zuvor. Saßen wir in Trials Evolution noch am Steuer von UFOs, müssen wir uns jetzt mit fantasielosen Hüpf- und Balancekursen begnügen. Auch der Online-Multiplayer fiel der Schere zum Opfer, Supercross-Rennen für maximal vier Spieler gibt es jetzt nur noch an einer Konsole, den Trials-Modus gibt es gar nicht mehr.

Erfahrene Spieler haben in knapp drei Spielstunden jede Piste gesehen - wenn freilich auch noch nicht gemeistert - und dabei kaum neue Elemente entdeckt. Beim Blick ins Hauptmenü erhält die Ideenlosigkeit einen faden Beigeschmack. Dort wird nämlich bereits fleißig Werbung für sechs kommende DLCs gemacht. Zusätzliche kostenpflichtige Inhalte gab es zwar schon für Trials Evolution, dort waren sie aber optionale Ergänzungen zu einem bereits sehr umfangreichen Spiel.

In Trials Fusion haben wir das Gefühl, dass einige Spielelemente nur rudimentär eingebaut wurden, um sie nachträglich mit Inhalten zu unterfüttern. Das betrifft das Tricksystem genau wie das neue Quad, das wir nur in einer Welt aus der Garage holen dürfen und das ansonsten nur sinnlos rumsteht. Dass wir im Handel nur die 40 Euro teure Deluxe-Version von Trials Fusion inklusive des Season Pass kaufen können, spricht Bände. Hier sollen die Spieler mit DLCs nachträglich geschröpft werden.

Der Multiplayer-Modus wurde ebenfalls beschnitten. Supercross funktioniert jetzt nur noch an einer Konsole, der Trials-Modus wurde sogar komplett entfernt. Der Multiplayer-Modus wurde ebenfalls beschnitten. Supercross funktioniert jetzt nur noch an einer Konsole, der Trials-Modus wurde sogar komplett entfernt.

Grafisch gibt's ebenfalls Grund zu meckern: Dass man die veraltete Engine aus dem Vorgänger übernimmt, ohne offensichtliche Fehler auszumerzen, ist eine Frechheit. So müssen wir selbst auf den Next-Gen-Konsolen bei jedem Zurücksetzen auf nachladende Texturen starren. Darüber hinaus kommen nur Playstation 4-Besitzer in den Genuss einer nativen Auflösung von 1080p (1920x1080). Das Bild der Xbox One-Version wird nachträglich von 900p (1600x900) auf die Full-HD Auflösung hochskaliert, wodurch das Bild ein wenig matschiger wird. Auf der One kommt es außerdem auf einigen Strecken zu Tearing und leichten Slowdowns, die jedoch den Spielfluss nicht beeinträchtigen. Die Xbox 360-Version leidet unter starker Treppenbildung, flimmernden Objekten, leichten Rucklern und nachladenden Texturen selbst während der Fahrt - dass die Last-Gen-Version solche Schwächen zeigt, ist angesichts der ohnehin nur durchschnittlichen Grafik besonders erstaunlich.

Der fehlende technische Fortschritt von Trials Fusion steht stellvertretend für die Stagnation des gesamten Spiels. Statt echte Innovationen zu bieten, ruht sich Redlynx auf seinen Lorbeeren aus und bietet nur gewohnte Kost. So ist Trials Fusion zwar kein Rückschritt und bietet noch immer reichlich fetzige Motorradaction, den großen Sprung in die Zukunft, den das neue Setting verspricht, hat das Spiel aber verpasst.

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