Das kommende PS5-Spiel Towers of Aghasba zu beschreiben, ist gar nicht so einfach, weil es viele Genres und Mechaniken miteinander vereint. Entwickler Dreamlit bezeichnet das eigene Projekt als eine Mischung aus Zelda: Breath of the Wild und Animal Crossing, aber auch der PS2-Klassiker Shadow of the Colossus schwingt definitiv mit. Allein wegen der starken Grafik und des ungewöhnlichen Settings wirkte das Spiel für mich bisher schon vielversprechend.
Nach einer Präsentation mit Game Director Khang Le und Lead Game Designer Dave Nguyen hat sich mein Eindruck verfestigt, dass uns im November ein ziemliches cooles Open-World-Erkundung-Basebuilding-Survival-Action-Spiel mit optionalem Online-Koop-Modus erwarten könnte. Zumindest, wenn sich das Studio mit all den geplanten Features und großen Vorbildern nicht übernimmt.
Schaut euch hier am besten zuerst den aktuellen Trailer an, um einen Eindruck des Spiels und seiner Welt zu bekommen:
Eine Fantasywelt, die endlich mal wieder einzigartig aussieht
Zu Beginn kehrt ihr als Mitglied des Shimu-Stammes auf die einstige Heimatinsel Aghasba zurück. Die Landschaft wurde von einer mysteriösen Seuche dahingerafft und im Laufe des Spiels gilt es, dem Eiland wieder zu alter Pracht zu verhelfen. Dafür müsst ihr die Natur mit fantasievollen Pflanzen und Tieren wieder aufblühen lassen, aber auch neue Siedlungen für euer Volk bauen.
Die drei wichtigsten Elemente sind laut Entwickler:
- Erkunden und Entdecken
- Wachstum und Pflege eures Ökosystems
- Städtebau
Towers of Aghasba sieht echt gut aus. Damit meine ich nicht allein den Detailgrad oder besonders schöne Effekte, sondern das Artdesign. Dreamlit mischt unter anderem verschiedene afrikanische und aztekische Einflüsse in die Welt. Auch der Film Nausicaä von Ghibli-Gründer Hayao Miyazaki sei eine wichtige Inspiration und das Ergebnis sieht für mich mit seinen Gebirgen, Küsten und Canyons wirklich einzigartig aus.
Das gilt auch für die Tiere, die sich mit der Zeit auf eurer Insel ansiedeln werden. Von kleinen Hasen bis hin zu gigantischen Sauriern oder Flugwesen am Himmel zeigen die ersten Trailer eine beeindruckende Vielfalt. Auch hier fällt mir das Artdesign direkt positiv auf und erweckt immer mal wieder ein Gefühl von "Wow, so was habe ich noch nie gesehen".
Ich hoffe, dass Towers of Aghasba diese Faszination im fertigen Spiel über viele Stunden zu Fuß, auf Reittieren, beim freien Klettern und per Gleitschirm aufrechterhalten kann. Der erste Eindruck ist aber auf jeden Fall stark und ich finde es schön, mal wieder eine Fantasywelt zu sehen, die sich nicht nur auf das europäische oder asiatische Mittelalter bezieht.
Helft der Natur wieder auf die Sprünge
Mit dem Blick auf das Gameplay kommen die anfangs erwähnten Vergleiche mit Zelda und Animal Crossing zum Tragen. Nachdem der Hauptcharakter auf Aghasba strandet, besteht die Insel im Grunde aus unwirtlicher, karger Landschaft. Das Eiland selbst ist übrigens handgebaut und nicht zufällig generiert.
Laut Dreamlit soll trotzdem jede eurer Inseln ganz individuell aussehen, denn über sogenannte "Colossal Trees", quasi magische Riesenbäume, könnt ihr direkt Einfluss darauf nehmen, wie sich die Natur auf eurer Map entwickelt. Dadurch könnten gegenseitige Besuche im Online-Koop-Modus spannend bleiben, auch wenn die grundlegende Topografie der Insel für alle gleich ist.
Ihr könnt Colossal-Tree-Samen an jeder beliebigen Stelle einpflanzen. Um den wachsenden Riesenbaum herum entstehen dann viele weitere Pflanzen und Tiere siedeln sich an. Laut Entwickler sollen sich die Ökosysteme abhängig von den gewählten Samen unterscheiden. Zum Start stehen drei verschiedene Bäume mit jeweils eigenen Eigenschaften zur Verfügung.
Mit der Natur bekommt ihr die Möglichkeit eure ersten Ressourcen abzubauen. Dazu gehören aus Survival- und Farming Sims bekannte Aktivitäten wie Holzhacken, Steine zerklopfen, Ackerbau, sammeln, jagen und angeln.
Es soll aber auch besondere Möglichkeiten geben, um an seltene Rohstoffe zu gelangen. Einige Materialien findet ihr beispielsweise nur auf dem Rücken riesiger Kreaturen. In diesem Fall müsst ihr erst mal einen Weg nach oben finden, was zum Beispiel mit fliegenden Riesenviechern durchaus Abwechslung in den üblichen Grind bringen könnte.
Wir bauen uns eine Stadt
Mit den gesammelten Ressourcen könnt ihr ganze Städte mit frei platzierbaren Häusern aus dem Boden stampfen, um den Menschen eine neue Heimat zu bieten. Ähnlich wie Colossal Trees sind hier die namensgebenden Türme wichtig. Je höher ihr euren Hauptturm aufbaut, desto mehr Gebäude stehen euch zur Verfügung. Zum Early Access-Start verspricht Dreamlit drei unterschiedliche Stadttypen, deren Gebäude sich auf Aspekte wie Farming oder Mining spezialisieren.
Je nachdem, wie ihr euch ausbreitet und jagt, kann dadurch das Wachstum eures Ökosystems gebremst oder gefördert werden. Es soll daher wichtig sein, Natur und Zivilisation in Einklang zu halten. Rückschritte soll es aber nicht geben. Das Spiel gibt sich an dieser Stelle genügsam und verlangsamt Fortschritte lediglich. Ihr braucht also keine Angst haben, eure Insel zu ruinieren, nur weil ihr ein bisschen zu viel gebaut habt.
Und als gäbe es mit all dem nicht schon genug zu tun, könnt ihr in verseuchten Gebieten auch noch gegen Monster kämpfen, Ruinen erkunden, euren Shimudex (ja, der heißt wirklich so) mit über 40 entdeckten Tierarten füllen und gemeinsam mit anderen Leuten im Koop losziehen.
Einschätzung der Redaktion
Maximilian Franke
@ImZweifelQuarry
Towers of Aghasba klingt auf dem Papier richtig cool. Die Mischung aus dem Erkunden einer fremden, wunderschön designten Fantasywelt, entspannten Basebuilding-Elementen, Farming und sogar ein bisschen Action könnte genau die richtige Nische treffen.
Doch in der Vielzahl all dieser Systeme liegt aktuell auch meine größte Sorge. Denn während mir Grafik und Artdesign schon sehr gut gefallen, müssen die vielen einzelnen Aspekte wie Erkundung, Crafting, Städtebau, Kämpfe und Ökosysteme für sich genommen auch gut ineinander greifen, um mich länger zu motivieren.
Außerdem gibt es noch viele Fragezeichen. Wie belebt oder leer werden sich meine Städte am Ende anfühlen? Gibt es spannend geschriebene Quests und Geschichten, die mich bei der Stange halten? Wie gut funktioniert das Kampfsystem? Und was ist mit der technischen Performance?
Es bleibt also spannend, ob das Sammelsorium an Features ein stimmiges Ganzes ergibt oder ob hier zu viele Ideen den Brei verderben. Insgesamt bin ich aber weiter positiv gestimmt und freue mich auf den Early Access-Start!
Towers of Aghasba startet am 19. November 2024 auf PS5 und PC in den Early Access.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.