Tokyo Mirage Sessions #FE ist ein Muss für die BTS Army

Tokyo Mirage Sessions #FE wird oft als buntes Persona 5 verkauft, dabei gibt es einen sehr viel besseren Vergleich: K-Pop in Rundenstrategie.

Tokyo Mirage Sessions #FE Encore bringt Popmusikmagie auf die Switch. Tokyo Mirage Sessions #FE Encore bringt Popmusikmagie auf die Switch.

K-Pop erobert gerade im Fahrwasser der koreanischen Band BTS die ganze Welt. Im Gaming, gerade in Europa, sind BTS Army und Co jedoch überraschend wenig vertreten - abseits von Mobile-Ablegern. Zumindest könnte man das auf den ersten Blick meinen. Mit Tokyo Mirage Sessions #FE erschien aber bereits 2016 ein JRPG, dessen Story, Figuren und Kampfsystem auf Fandom- und Idol-Kultur beruhen.

Zwar dreht es sich hier um japanische Stars, Fans von Blackpink, BTS oder EXO kommen jedoch dank der vielen Parallelen von Anfang an auf ihre Kosten. Vor allem, weil Tokyo Mirage Sessions #FE Encore genau die Kernpunkte bedient, die K-Pop Fans an ihrem Genre so lieben.

1. Idols hautnah

Bands wie BTS schaffen es wie wenig andere, Fans durch unzählige Posts und Streams an ihrem Alltag teilhaben zu lassen. Wir sind dabei, wenn sie Choreografien lernen, reisen und Fans treffen und haben so das Gefühl, sie noch besser kennen zu lernen. Das gibt es genau so in Tokyo Mirage.

Ich schlüpfe nämlich in die Rolle des Highschool-Schülers Itsuki, der seine beste Freundin Tsubasa auf dem Weg zum Idol unterstützt. Vom ersten, harten Training, über ihr Debüt als Sängerin. Von Fotoshootings und Autogrammstunden bis hin zu Konzerten voller jubelnder Fans ist alles dabei.

Die Stars aus Tokyo Mirage füllen digitale Arenen. Die Stars aus Tokyo Mirage füllen digitale Arenen.

Zwar rette ich im Spiel nebenbei noch die Welt vor Monstern, die nur mit kreativer Energie bezwungen werden können. Doch auch hier werde ich stärker, wenn die Bühnenpräsenz von Itsuki und seinen Freunden steigt. Das Leben als Idol ist also elementarer Teil der Story.

2. Detailreiche Kostüme, spektakuläre Shows

Zwei der beeindruckendsten Aspekte von K-Pop sind die perfekt koordinierten, aufeinander abgestimmten und durchchoreografierten Videos und Konzerte. Kostüme, Make Up, Sänger und Choreografie greifen nahtlos ineinander und bieten ein ganzheitliches Konzept.

BTS-Videos, genau wie die anderer K-Pop-Stars, folgen nicht nur einer Geschichte, sondern auch einem Farbschema. "Boy with Luv" von BTS ist komplett in Pastelltönen gehalten, von der Umgebung über die Kleidung bis hin zu den Haaren der Band. Blackpinks DDU-DU DDU-DU hingegen passt die Kulissen an jedes der Mitglieder an, sodass glitzernde Panzer, antike Marmorsäulen, ein knallpinkes Studio und Ruinen direkt aufeinanderfolgen.

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K-Pop Videos und -Konzerte sind nicht einfach nur Clips von einer Gruppe Musiker mit Gitarre. Sie sind, gemessen an der Menge an Planung und Konzeption, kleine, in sich geschlossene Kurzfilme. Und genau diese Art Koordination finden wir auch in Tokyo Mirage wieder.

Kostümvielfalt

BTS ist für seine ausgefallenen Outfits bekannt, ob jetzt auf der Bühne oder in Musikvideos wie "Idol", dessen Kostüme so bunt sind, dass manche ihrer Shirts wahrscheinlich Farben enthalten, die noch nichtmal einen Namen haben. Und wenn euch der Sinn nach stylischen, aber eindeutig ausgefallenen Outfits steht, seid ihr bei Tokyo Mirage genau richtig.

Jedes der Mitglieder unserer Party hat ein eigenes, ausgefallenes Kostüm, in das er oder sie schlüpft, sobald wir eine Idolasphere (die Dungeons dieser Welt) betreten. Wir kämpfen unter anderem mit einer Fee, einem Motorradfahrenden Feuerteufel und einem rockigen Teenie-Idol samt Augenklappe.

Extravagante Kostüme Die Augenklappe wird an Extravaganz nur vom Häschenmikro übertroffen.

Ausgefallene Partymitglieder Das ist schon kein Kostüm mehr, das ist ein Konzept.

Und das schließt noch nicht die Kostüme mit ein, die die Figuren für ihre Auftritte bekommen, oder den Haufen an Outfits, die nach und nach im Spiel freigeschaltet werden. Wenn ich mir die Kämpfe so anschaue, könnten sie problemlos auch auf einem Blackpink-Konzert stattfinden.

Kein Fan von K-Pop?
Falls ihr einfach herausfinden wollt, ob Tokyo Mirage Sessions #FE etwas für euch ist, haben wir in unserer Kolumne zum Spiel die wichtigsten Elemente zusammengetragen.

Themen-Dungeons

Finde ich mich auf der Suche nach Bösewichten in einem der Dungeons wieder, komme ich nicht umhin zu bemerken, wie durchdacht ihr Design ist. Jede der so genannten Idolaspheres wird von einem anderen bösen Wesen beherrscht und läuft deswegen unter einem bestimmten Thema.

Einer dreht sich um Mode und enthält riesige Schaufensterpuppen, einer um Fotografie inklusive Gallerieartier Fotowände und so weiter. Ähnlich wie ein Musikvideo, das meist eine Story erzählt und deswegen bestimmte Motive nutzt, hat hier auch jeder Dungeon seine Eigenheiten. Rein von der Optik her ließe sich in jedem der Idolaspheres ein Musikvideo drehen, wenn auch eher zu einem Lied wie EXOs "Obsession".

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Choreographie als Gameplayelement

Abgesehen von den Videos glänzen K-Pop Bands jedoch vor allem live. Egal, ob die Gruppe vier oder vierzehn Mitglieder hat: Die komplizierten Choreografien werden fehlerlos und vor allem komplett synchron ausgeführt, als würde die gesamte Gruppe von einer Person gesteuert.

In Tokyo Mirage ist es nicht nur so, dass ich als Spieler die gesamte Party steuere - die perfekte Choreografie ist sogar im Gameplay verankert. Die namensgebenden Sessions sind das, was im Kampf über Sieg oder Niederlage entscheidet, und beruhen rein darauf, wie gut meine Party zusammenarbeitet. In den rundenbasierten Kämpfen kann ich nämlich die Angriffsreihenfolge austricksen und einfach Attacken unseres Teams vor die der Gegner schmuggeln.

Auch die Kampfarena ist nichts anderes als eine Bühne. Auch die Kampfarena ist nichts anderes als eine Bühne.

Wähle ich den richtigen Angriff, ketten sich die Attacken meines Teams aneinander, so wie bei einem guten Popsong die einzelnen Strophen der Sänger nahtlos ineinander übergehen. Gegner haben keine Chance, die Harmonie zu unterbrechen und werden so oft besiegt, bevor sie überhaupt einen Angriff landen können.

Und da es sich bei meiner Party nicht um Krieger, sondern Popstars handelt, sind auch ihre Angriffe nicht barbarisch, sondern bühnenreif. Ein Fest für Fans von großen Auftritten, denn neben der absoluten Zerstörung meiner Feinde haben die Sessions noch einen weiteren Vorteil: Sie sehen großartig aus und sind immer eine kleine Show für sich.

Angriff oder Auftritt? Wer weiß? Angriff oder Auftritt? Wer weiß?

3. Wer ist dein Bias?

Und zuletzt ist einer der Punkte, den Fans an K-Pop-Bands so lieben der, dass es, ähnlich wie bei westlichen Boybands, so viele unterschiedliche Typen Mensch in einer Gruppe gibt, dass für jeden Fan einer oder eine Künstlerin dabei ist, die ihr Herz ganz besonders erfreut. K-Pop Stans nennen so jemanden ihren Bias, man kann jedoch auch schlicht von einem Favoriten sprechen.

Tokyo Mirage kann auch auf dieser Ebene liefern: Im Laufe des Spiels lerne ich jede Menge unterschiedliche Figuren kennen, mit denen ich reden, Zeit verbringen, und in manchen Fällen sogar kämpfen kann.

In Tokyo Mirage Sessions #FE Encore trefft ihr auf die unterschiedlichsten Stars. In Tokyo Mirage Sessions #FE Encore trefft ihr auf die unterschiedlichsten Stars.

Jede der Figuren hat ihre eigene Sidequest, und wenn mir jemand ganz besonders am Herzen liegt, kann ich die nutzen, um ihn oder sie besser kennen zu lernen, genau wie BTS, Blackpink oder EXO in Streams oder Specials immer wieder besonders viel Zeit eigenen Mitgliedern widmen. Das Spiel belohnt meine Mühen durch Boni, neue Attacken oder stärkere Teammitglieder.

Unterm Strich ist Tokyo Mirage Sessions #FE Encore also das perfekte Spiel für alle, die detailreiches Charakterdesign, extravagante Kämpfe und mitreißende Songs lieben - und nebenbei die Welt retten wollen.

Geht es extravaganter als eine Feenprinzessin auf einem Pegasus in einer von Blumen übersähten statt? Geht es extravaganter als eine Feenprinzessin auf einem Pegasus in einer von Blumen übersähten statt?

Und während Fans von Oldschool-JRPGs vielleicht auf den ersten Blick von den opulenten Shows, riesigen Teddybären und kreischenden Menschenmassen abgeschreckt werden, ist es meiner Meinung nach der perfekte Titel für K-Pop-Fans, die mit Bands wie EXO, Blackpink oder BTS einfach ein bisschen mehr Extravaganz in ihr Leben bringen.

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