Waghalsiger Enthusiasmus
Mit dem gleichen waghalsigen Enthusiasmus stürzt sich das Team derzeit auf sein neues Projekt. Die Spielwelt soll nicht nur groß sein, sondern gigantisch. Trotzdem will das Team sich aber nicht mit profanen Questmarkierungen und sauber im Tagebuch notierten Aufträgen zufriedengeben. Stattdessen soll praktisch von jedem Punkt der Welt aus ein interessanter Ort oder ein beeindruckendes Panorama sichtbar sein und dafür sorgen, dass der Spieler aus reiner Neugierde auf immer neue Monster und Ereignisse stößt.
Die bisher erzählten Geschichten waren gut? Diese soll größer und besser und epischer werden. Geralt selbst soll sich als Charakter weiterentwickeln, sieht älter und von seinen vielen Kämpfen zermürbt aus. Und apropos Monster: Davon soll es Dutzende verschiedene Sorten geben, die Geralt finden und für bare Münze jagen kann. Oh - und natürlich soll der Spieler an verschiedenen Stellen mit seiner Entscheidung den Fortgang der Geschichte bestimmen können, und später mit den Konsequenzen konfrontiert werden.
Kurz: The Witcher 3 ist genau die Sorte ambitioniertes Mega-Projekt, die eigentlich nicht richtig gut gehen kann, bei der CD Projekt RED bisher aber am Ende trotzdem immer die zu erwartende Bauchlandung vermeiden konnte.
Am wenigsten Risiko, wird das Team voraussichtlich bei der grundlegenden Spielmechanik eingehen. Das Kampfsystem soll etwas flotter und dynamischer inszeniert werden, aber es scheint als würde ein Großteil der Witcher-2-Spielmechanik in diese neue, größere Welt verfrachtet.
Das Talentsystem wird seine Dreiteilung in Schwertkampf, Alchemie und Zeichen behalten, aber durch neue Talente erweitert, um der größeren Spieldauer gerecht zu werden, die Mikolaj Szwed mit »mindestens 100 Stunden« angibt. »Es ist weiterhin The Witcher, aber nun eben eingebettet in diese riesige Spielwelt. Die Freiheit, sich sein eigenes Abenteuer suchen zu können und ein Gefühl für die Größe und die Zusammenhänge der Welt zu bekommen, machen das Ganze zu einer neuen Erfahrung«, erzählt er.
Manche Bugs gefallen den Spielern
Mit der offenen Spielwelt, kommt aber noch ein weiterer Preis: Die Grafik. Wo das Team in Witcher 2 noch wundervolle Panoramas »faken« konnte, kann der Spieler nun fast jeden Ort bereisen, den er sehen kann. Entsprechend fällt auf, dass die Grafik der Live-Präsentation des Spiels keinen Fortschritt im Vergleich zum - nach wie vor sehr hübschen - zweiten Teil verzeichnen kann. Hier und da, sieht es sogar einen Tick schlechter aus. Doch der Optimismus des Teams ist nicht zu bremsen: »Die offene Spielwelt bringt natürlich neue, technische Herausforderungen mit sich, aber das ist eine Alpha-Demo und wir sind sicher, das fertige Spiel wird nochmal besser aussehen«, glaubt Szwed.
Die riesige Spielwelt wird schwer mit genug Inhalten zu füllen sein? »Allein durch die Monsterjagd können wir Dutzende Stunden an Spielaufgaben anbieten«, sagt Szwed und für den Rest habe man auch noch einige Asse im Ärmel. Und nochmal wegen der Sache mit den Bugs - ach Gott! Na klar, ist das Risiko da. »Aber manche Bugs, mögen die Spieler ja sogar«, sagt Szwed unbeschwert und denkt an die rückwärts fliegenden Drachen aus Skyrim. Und der Rest? Dafür werde man dann schon eine Lösung finden. Wie immer.
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