Das 2015 erschienene The Witcher 3: Wild Hunt zählt auf der PS4 und Xbox One heute noch zu den grafisch schönsten Spielen der aktuellen Konsolengeneration. Dass CD Projekt REDs Fantasy-Hit während der E3 2019 für die Switch angekündigt wurde, stieß deshalb bei vielen Hexer-Fans sowohl auf Verwunderung als auch auf Skepsis.
"Wie soll dieses Mammut-Rollenspiel denn nur auf Nintendos porabler Konsole laufen?", fragte ich mich selbst schließlich ebenfalls. Und nun habe ich die Antwort: Geralt macht bei seinem Switch-Auftritt eine wahnsinnig gute Figur, erntet in Sachen Technik aber keine Bestnoten.
Alle Inhalte von The Witcher 3: Complete Edition für Switch
- das komplette Hauptspiel
- 16 DLCs
- die beiden Erweiterungen Hearts of Stone und Blood and Wine
Darum geht es in The Witcher 3
Bevor ich aber näher auf die technischen Aspekte des Ports eingehe, gibt's zunächst eine kurze Erinnerungsauffrischung: In The Witcher 3 macht sich Hexer Geralt auf die Suche nach seiner verschwundenen Ziehtochter Ciri und muss gleichzeitig mit der finsteren Wilden Jagd fertig werden, die es auf die junge Frau abgesehen hat.
Muss ich die Vorgänger kennen? Nein. Die circa 70 Stunden lange Hauptstory fesselt auch ohne Vorwissen aus den ersten beiden Teilen, weil sie als rundes Ganzes für sich selbst stehend funktioniert. Was genau das RPG so großartig macht, verrät unser The Witcher 3-Test für PS4 & Xbox One.
Wie läuft Witcher 3 auf der Switch?
Um es kurz zu machen: Ich bin beeindruckt. Zumindest davon, wie das Open World-Rollenspiel im Handheld-Modus der Switch läuft. Angedockt entpuppt sich The Witcher 3 hingegen als extrem verwaschen und pixelig, und das trotz höherer Auflösung von 720p.
Wer die Wahl hat, sollte sich die Hexer-Rüstung auf der Switch unbedingt im Handheld-Modus überstreifen. Auf dem kleinen 6,2 Zoll-Bildschirm der Switch sehen Charaktere, Monster und Umgebungen dank höherer Pixeldichte wesentlich besser aus als auf dem TV.
Technische Fakten im Überblick
Handheld
Auflösung: 540p
Framerate: 30 FPS
Dock
Auflösung: 720p
Framerate: 30 FPS
Zum Vergleich: PS4/Xbox One
Auflösung: 1080p
Framerate: 30FPS
Doch natürlich kann der Port dabei nicht mit der PS4- und Xbox One-Version mithalten. Die Texturen sind im direkten Vergleich insgesamt etwas unscharf, was sich insbesondere in Kämpfen bemerkbar macht. Wenn ich mich mit Ghulen, Ertrunkenen und Co. herumschlage, verwischt das Bild - teilweise so stark, dass ich dem Geschehen kaum folgen kann. Reite ich auf Plötze durch die Open World, ploppen gelegentlich Büsche und Bäume verspätet auf.
In Zwischensequenzen und in Dialogen braucht sich The Witcher 3 für die Switch allerdings nicht vor seinen großen Konsolengeschwistern verstecken. Charaktere werden hier sehr viel knackiger dargestellt als im normalen Spielverlauf und strotzen nur so vor Details. Angefangen bei der Darstellung von Geralts wallenden weißen Haaren bis hin zu Hautunreinheiten im Gesicht der Kräuterfrau Tamira.
Und wie sieht's in Sachen Performance aus? The Witcher 3 läuft größtenteils flüssig in 30 Bildern pro Sekunde, sowohl auf dem Handheld als auch auf dem TV. Beim schnellen Reiten durch die Open World sowie in größeren Städten wie Novigrad kommt es gelegentlich zu minimalen Rucklern. Die stören allerdings kaum.
Sinnvolle Switch-Anpassungen
- User Interface wurde an den kleinen Switch-Screen angepasst, sodass die Schrift in Menüs und Untertiteln auch im Handheldmodus sehr gut lesbar ist
- Empfindlichkeit der Joy-Con-Analogsticks kann eingestellt werden, was die Steuerung weniger frickelig macht
Insgesamt kann ich über die vielen kleineren Makel des Ports hinwegsehen, die dichte Fantasy-Atmosphäre der Witcher-Welt trüben sie nämlich kaum. Wenn ich über die weiten Felder von Weißgarten streife und in den strahlend roten Sonnenuntergang blicke, überkommt mich dieselbe Abenteuerlust wie im Original. Nur dass ich dieses Abenteuer nun eben unterwegs erleben kann. Wer kann schon von sich behaupten, einen Greifen im ICE geköpft zu haben?
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