Wie ich schon in meinem Fazit zu den grafischen Neuerungen vom Next Gen-Update von The Witcher 3 erwähnte, bin ich kein großer Fan vom dritten Teil der Hexer-Trilogie. Ich hatte erst kurz vor meinem ersten Durchgang Bloodborne (eines meiner liebsten Spiele aller Zeiten) beendet, dessen Kampfsystem mit seinem innovativen Parieren per Pistole und den locker fluffig von der Hand gehenden Kombos für mich neue Maßstäbe gesetzt hat.
CD Projekt REDs Open World-Hit fühlte sich im Direktvergleich allerdings ziemlich störrisch und überladen an. Um alle Fertigkeiten des kampfgestählten Kriegers zu nutzen, habe ich mir regelrecht die Finger verknotet. Und dann noch der Wechsel der Hexerzeichen, der mich ständig in ein Radialmenü verfrachtete, wodurch das Schlachtgetümmel alle paar Sekunden ausgebremst wurde. Einfach nur nervig!
Die Schnellzauberfunktion, die in der Neuauflage eingebaut wurde und standardmäßig aktiviert ist, kam mir daher gerade recht. Sie lässt mich über den rechten Trigger alle Hexereien von Geralt aufrufen und sorgt dafür, dass es mir endlich richtig Laune macht, mich durch Monsterscharen zu schnetzeln!
Attacke, Kreismenü, Attacke, Kreismenü, Attacke, Kreismenü
Da ich für den Test des Next Gen-Updates von The Witcher 3 Aufnahmen des Originals benötigte, habe ich die Tage zuvor in der altehrwürdigen PS4 Pro-Version verbracht. Im Hauptspiel kam ich recht problemlos voran, auch wenn einige Gegner ganz schön fordernd für mich (als völlig unterlevelter Geralt) waren. Den Großteil konnte ich jedoch mit Schwertstreichen, genau abgepassten Paraden und Ausweichmanövern niederstrecken.
In den DLCs ist das schon anders, hier war ich zwangsläufig auf die Hexerzeichen angewiesen, die Geralt beherrscht:
- Quen, um mir einen Schutzschild zu zaubern
- Igni, um Feinde in Brand zu setzen
- Yrden, um sie zu verlangsamen
- Axii, um für Verwirrung zu sorgen
- Aard, um Schilde wegzustoßen
Schon recht früh in Hearts of Stone und Blood & Wine bekam ich es mit heftigen Obermotzen zu tun, bei denen es zwingend notwendig war, zwischen den Zeichen hin- und herzuspringen. Die riesige Kröte, die die Kanalisation von Oxenfurt unsicher macht, muss beispielsweise mit Yrden festgehalten werden. Da ihr Gift aber selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad extrem tödlich ist, ist auch Quen als Schutz gefragt.
Was mir dabei ziemlich schnell aufgefallen ist: Alle 10 Sekunden das Zeichenmenü aufzurufen, ist auf Dauer unsäglich ermüdend und nimmt sämtliches Tempo aus den Kämpfen! Zudem verlor ich ständig die Übersicht, da der Hintergrund fast vollständig von einem Unschärfeeffekt verdeckt wird. Wenn dann noch Bomben und Tränke ausgerüstet werden wollen, fühlte ich mich komplett überfordert.
Dabei ist die Lösung so einfach, wenn auch etwas sperrig
Das Next Gen-Update gab mir hingegen zum ersten Mal die Möglichkeit, die Kämpfe von The Witcher 3 flüssig und ganz ohne Unterbrechung zu bewältigen. Und siehe da: Es funktionierte prächtig! Statt über das Kreismenü Zauber auszuwählen, können sie von mir jetzt per Tastendruck ausgelöst werden.
Hier findet ihr die Option:
Schnelles Zaubern ist nicht standardmäßig aktiviert, sondern muss erst im Optionsmenü eingeschaltet werden. Geht dafür auf Spiel und sucht dort recht weit oben nach Schnelles Wirken von Zeichen.
Am Anfang klappte das nicht sonderlich intuitiv, da die Hexerzeichen auf den Aktionstasten platziert sind, sobald über R2 beziehungsweise RT eine Doppelbelegung freigeschaltet wird. Als ich mich an das zusätzliche Steuerschema gewöhnt hatte, habe ich aber eine Zauberstafette nach der anderen wirken können.
Der Riese zu Beginn von Blood & Wine, der wütend um sich schlägt, als Geralt das pittoreske Toussaint betritt? Gar kein Problem! Igni in dein Gesicht, du mieser Troll! Dann wieder zurückweichen und via Schutzzauber seinen mächtigen Hieben trotzen. Boah, fühlt sich das gut an!
Was ist für euch der Hauptgrund, noch einmal The Witcher 3 durchzuspielen?
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