Hinweis: The Witcher 2: Assassins of Kings wurde zwar für Xbox 360 und PlayStation 3 angekündigt - eine spielbare Version gibt es allerdings noch nicht. Diese Preview entstand basierend auf der PC-Version. Die beschriebene Steuerung bezieht sich deshalb auf das gängige Maus- und Tastaturschema. Wie die Steuerung der Konsolenversion von der Hand gehen wird, können wir daher noch nicht beurteilen.
The Witcher 2: Assassins of Kings beginnt genauso wie das erste The Witcher (2007 für den PC erschienen): Der Hexer Geralt (Grauhaar-Träger, Monsterjäger), stolpert verletzt durch einen Sumpf, bricht zusammen und wird von zwei Kameraden aufgeklaubt. Im Vorgänger fand sich der Held danach auf der Hexer-Zwingfeste Kaer Morhen wieder, wo ihn die Zauberin Triss mit, ähem, vollem Körpereinsatz gesund pflegte. In The Witcher 2 fällt das Erwachen weitaus unangenehmer aus: Geralt baumelt in einer Gefängniszelle und wird erstmal ausgiebig von den Wachen verprügelt.
Wir verstehen: Die Sumpfsequenz war nur ein Traum. Was dem Hexer vor seinem Zusammenbruch zugestoßen ist, bleibt – wie schon im Vorgänger – ein Geheimnis. Wir hoffen, dass The Witcher 2 später endlich Licht ins Erinnerungsdunkel bringt. Zunächst bleibt jedoch eine wichtigere Frage: Was zum Teufel macht Geralt im Kerker? Hatte er am Ende von The Witcher nicht das Leben des Königs Foltest und so das Reich Temeria gerettet?
Inzwischen wissen wir natürlich, warum Geralt in Ketten gelegt wurde. In einer spielbaren Version von The Witcher 2 haben wir den knapp einstündigen Prolog absolviert, der die missliche Lage des Hexers erklärt. Und ganz nebenbei zu den besten Einstiegs-Sequenzen zählt, die wir jemals in einem Rollenspiel erlebt haben. Auch wenn, das sei gesagt, The Witcher 2 zu Beginn wenig mit Rollenspiel zu tun hat.
Der Erzählstil: Rolle rückwärts
Als die Gefängniswärter gerade dabei sind, Geralt als Sandsack zu missbrauchen, betritt ihr Vorgesetzter die Zelle: Vernon Roche, der Geheimdienst-Chef von König Foltest. Auf dessen Geheiß wird das Box-Training abgerochen und der Hexer in einen anderen Raum geschleppt – zum Verhör. Roche möchte hören, was genau vor Geralts Verhaftung geschehen ist. Gute Idee, das möchten wir auch! Nach einem Wortgefecht beginnt Geralt zu erzählen, in fünf kurzen Prolog-Kapiteln erleben wir die Vorgeschichte von The Witcher 2, zwischendurch gibt’s Gesprächen zwischen Roche und Geralt.
Diese Rückblenden-Erzähltechnik ist ein cleverer Kniff, aber nichts fundamental Neues, Mafia erzählte sogar seine gesamte Geschichte in diesem Stil. In The Witcher 2 können wir die Erinnerungs-Kapitel in beliebiger Reihenfolge angehen. Was allerdings wenig bringt, weil sie eine durchgehende Geschichte erzählen.
Die Atmosphäre: Voller Liebe und Leben
Nach einem unsanft unterbrochenen Techtelmechtel mit seiner Zauberer-Freundin Triss erkundet Geralt im ersten Rückblicks-Kapitel das Heereslager von König Foltest. Der Herrscher belagert die Burg, in die seine verräterische Ehefrau seine Kinder entführt hat. Logisch, dass der Monarch dabei Geralts Hilfe braucht – weshalb er ungeduldig auf den Hexer wartet. Bevor wir zu ihm eilen, können wir erstmals durchs Lager stapfen und dort mit Soldaten sprechen. Dabei treffen wir auch einige Söldner, die Geralt um einen Rat bitten. Denn die Jungs haben ein magisches Amulett gefunden und wüssten gerne, ob es sie im Kampf schützt. Denn einer von ihnen muss die Schlacht in seiner Unterwäsche bestreiten – schon klar, es geht um eine Wette.
Grafisch macht bereits dieser erste Abschnitt einiges her. Während wir im detaillierten Lager mit Soldaten plaudern, schleudern im Hintergrund Foltests Trebuchet-Katapulte Felsbrocken gen Bergmauer. Bei den Belagerungsmaschinen treffen wir schließlich den König und begleiten ihn in einer schön inszenierten Dialog-Zwischensequenz an die Front. Das (größtenteils automatisch ablaufende) Gesprächs wird immer wieder unterbrochen: Mal schlägt ein Ballista-Geschoss direkt neben Foltest ein, mal begrüßt der Monarch einen verwundeten Soldaten. Das vermittelt uns ein lebendiges Bild von der Schlacht, auch wenn wir noch nicht selbst mitkämpfen dürfen. Wohlgemerkt: NOCH nicht.
Im Anschluss klettern wir gemeinsam mit dem König in einen Belagerungsturm und darin über Leitern nach oben. Hier zeigt sich, wie viel Liebe die Entwickler ins Detail gesteckt haben. Denn im Turm warten überall Soldaten, die den König grüßen, niederknien oder sich mit einem Lied auf die Schlacht einstimmen. Nichts wirkt hier lieb- oder leblos, so muss das aussehen.
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