Die Kämpfe: Action ersetzt Taktik
Das nächste Kapitel schließt nahtlos an das erste an: Der Belagerungsturm erreicht die Burg, der König und seine Mannen stürmen auf die Mauern. Dort kämpfen wir Seite an Seite mit Foltest gegen die feindlichen Soldaten. Allerdings absolvieren wir auch einen Einzelkämpfer-Abschnitt, in dem Geralt eine Ballista erobern soll. Eine gute Gelegenheit, das runderneuerte Kampfsystem in Augenschein zu nehmen. Denn die Draufklick-Steuerung von The Witcher hat CD Projekt in The Witcher 2 durch ein Action-Kampfsystem ersetzt. So steuern wir den Hexer mit den WASD-Tasten und schlagen direkt mit Mausklicks zu.
Mit Linksklicks lassen wir Geralt schnell, aber schwach zuschlagen (gegen wendige Feinde), mit Rechtsklicks zu langsamen, aber kräftigen Hieben ausholen (gegen gepanzerte Rivalen). Bislang erscheint uns keine der beiden Varianten übermächtig. Die Blick- und damit die Schlagrichtung des Hexers bestimmen wir mit der Maus, den jeweils anvisierten Gegner markiert The Witcher 2 mit einem kleinen Fadenkreuz. Mit der »Alt«-Taste können wir einen Feind als festes Ziel auswählen.
Wenn wir mehrmals hintereinander klicken – und nicht vom Feind getroffen werden – verkettet Geralt seine Hiebe zu flüssig animierten Kombos. Standard-Soldaten erledigen wir so problemlos, zumal sich der Hexer in Kampfpausen nun automatisch heilt. Kniffliger wird’s, wenn wir auf gepanzerte Ritter oder Gegner mit Stahlschilden treffen. Um diese gut gerüsteten Kontrahenten zu besiegen, muss Geralt auch mal Schlägen ausweichen. Also drücken wir die Leertaste, damit der Hexer zur Hechtrolle ansetzt. Mit der »E«-Taste können wir Feindhiebe blocken. Blocken und Ausweichen klappen allerdings nicht, wenn Geralt gerade in einer Schlagfolge steckt. Wer weniger Schaden erleiden will, darf also nicht einfach stupide drauflos klicken.
Wirklich taktisch fühlt sich das Kampfsystem zwar nicht an, Spaß machen die flotten Scharmützel aber allemal. Auch wenn uns die Bedienung noch etwas fummelig erscheint, schließlich brauchen wir alleine schon vier Tasten zum Schlagen, Blocken und Ausweichen. Sowie eine fünfte zum Zaubern: Mit der »Q«-Taste lösen wir das aktivierte Zauberzeichen aus, Fans kennen Geralts fünf Hexereien bereits aus dem Vorgänger. So stößt »Aard« Gegner weg, »Igni« schleudert einen Feuerball, »Yrden« legt eine Falle, »Quen« erzeugt ein Schutzschild und »Axii« überredet manche Gegner zum kurzfristigen Seitenwechsel.
Das Interface: Menüs zum Wegwerfen
Bei Levelaufstiegen sammelt Geralt Talentpunkte, die nicht mehr wie im ersten The Witcher in Bronze, Silber und Gold unterteilt sind. Nach klassischer Rollenspiel-Manier gibt’s nur noch eine Punkte-»Währung«, mit der wir Fähigkeiten freischalten oder aufwerten. Und zwar in einem scheußlichen, noch mal: scheußlichen Kreismenü, das die drei Spezialisierungspfade kaum unübersichtlicher darstellen könnte: Neben dem generellen Training (mehr Lebenspunkte etc.) konzentrieren wir uns auf den Schwertkampf, die Alchemie oder die Magie.
Auch das Inventar könnte, diplomatisch ausgedrückt, hübscher aussehen. Das Menüdesign von The Witcher 2 entpuppt sich als klarer Rückschritt gegenüber dem Vorgänger, dessen Optionsbildschirme ja ebenfalls nicht gerade Designpreise gewannen. Aber was soll’s, die Bedienung ist zwar ein auffälliger, aber kleiner Makel. Zumal The Witcher 2 sicher nicht das erste Rollenspiel mit schlechten Menüs ist.
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