So kann's gehen: Nach der seit knapp zehn Jahren erfolgreichen Graphic-Novel-Reihe und der mit Lob und Preisen überhäuften TV-Serie war es nur eine Frage der Zeit, bis auch das Spiel The Walking Deaderscheinen würde. Und wer zeichnet dafür verantwortlich? Niemand geringeres als die Adventure-Spezialisten von Telltale, die seit jeher einen Hang zu starken und bekannten Lizenzen haben.
Allerdings lösten wir früher in Telltale-Spielen noch in den Sam & Max-Episoden aberwitzige Kriminalfälle, begleiteten danach in Tales of Monkey Islandden trotteligen Möchtegern-Piraten Guybrush Threepwood durch die Karibik und zu guter Letzt halfen wir Marty McFly und Doc Brown dabei, Zurück in die Zukunftzu kommen. Alles schön familienfreundlich. Und nun? Nun zertrümmern wir Zombie-Schädel! Denn die Spielumsetzung des Comics The Walking Dead steht in dieser Hinsicht seiner Vorlage in nichts nach – das gilt auch für viele anderen Aspekte, die das Vorbild auszeichnen. Positiv auszeichnen.
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Telltale-typisch wird das Zombie-Adventure ebenfalls im Episodenformat veröffentlicht. Episode 1: A New Day ist nun die erste von insgesamt fünf »Folgen«, die restlichen sollen jeweils in einem Abstand von einem Monat folgen. Trotzdem müssen wir bereits jetzt den vollen Preis von circa 25 Euro für alle Episoden bezahlen.
Update 10.8.12 des Tests für die iPad- und iPhone-Version:
Auf dem iPhone und vor allem dem iPad überzeugen die „Walker“ ebenfalls. Die Touch-Steuerung macht die wenigen direkten Kämpfe deutlich intuitiver als die mit dem Gamepad kontrollierten Konsolenversionen. Nur das Umsehen mit Fingerstrichen will nicht so richtig gelingen, ändert jedoch nichts am sehr positiven Gesamteindruck. Der Grafikstil ist wie geschaffen für das iPad. Es ist fast so, als würde man einen Comic live bei der Entstehung begleiten. The Walking Dead schafft es, vom Start weg zum besterzählten Adventure im AppStore gekürt zu werden – ein Beleg für die Qualität des Franchises.
Zwischen Mordanklage und Zombie-Apokalpyse
The Walking Dead plappert nicht einfach stumpf die Handlung von Comic oder Fernsehserie nach, sondern widmet sich einer parallelen Erzählung. Dabei werden dem Spieler keine Vorkenntnisse abverlangt und Kennern von Comic und TV-Serie trotzdem diverse Aha-Effekte beschert. Wir schlüpfen in die Rolle des ehemaligen Lehrers Lee Everett. Der sitzt zu Beginn auf der Rückbank eines Polizeiwagens und soll ins West Central Prison in Georgia verfrachtet werden. Vergehen: Mord. Dabei wirkt Lee gar nicht wie ein Mörder? Was steckt hinter seiner Tat? Diese Frage ist zentraler Bestandteil der Story.
Allzu viel kann er dem freundlichen Polizeibeamten auf dem Fahrersitz allerdings nicht über den vermeintlichen Mord erzählen, da der Staatsdiener in einem unachtsamen Moment einen mitten auf dem Highway herumschlurfenden Passanten überfährt. Der Wagen überschlägt sich. Lee erwacht wenig später verletzt auf dem Rücksitz. Keine Sekunde zu spät, denn irgendetwas bewegt sich draußen vor dem Streifenwagen …
Soviel sei verraten: Lee kann sich aus dem Auto befreien und vorerst in Sicherheit bringen. Dann dauert es auch nicht mehr lange, bis er auf erste Überlebende der frisch angebrochenen Zombie-Apokalpyse trifft.
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