The LEGO Movie - Freiheit nach Schema-F

Nach Spielzeug und Videospielen kommt Lego nun im Kino. Die Leinwand-Version will dabei eine Geschichte über kreative Problemlösung erzählen, hält sich dabei aber viel zu streng an gängige Konventionen. Warum The Lego Movie trotzdem Spaß macht, verraten wir in der Filmkritik.

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Noch vor zehn Jahren hätte man sich bei etwas wie The LEGO Movie vielleicht ungläubig das Haupthaar zurechtgerückt und die berechtigte Frage gestellt, wie um Himmels Willen irgendjemand aus einer Spielzeugserie, die sich allein auf das Zusammensetzen bunter Klötzchen beschränkt, einen abendfüllenden Spielfilm machen will. Das war freilich weit bevor aus »Schiffe versenken« ein Sci-Fi-Epos mit Aliens und Militärkreuzern wurde oder Optimus Prime über die Leinwände transformte.

Binnen dieser Zeit ist auch Lego längst in der Popkultur angekommen. Eine immens erfolgreiche Reihe an Videospielen wärmt mindestens zwei Mal pro Jahr die Herzen der Kids und die Kontostände der Warner Bros.-Chefetage. Und der Hype um neue Legosets wie etwa aktuell um das Haus der Simpsons-Familie zeigt, dass Lego nicht mehr nur im heimischen Kinderzimmer als »cool« und »hip« gilt, sondern auch offiziell auf dem Schulhof oder am Kopierer im Büro

Youtube gibt den Look vor

Ein Kinofilm als logische Konsequenz ist da eigentlich weit überfällig. Pläne gibt es diesbezüglich gerüchteweise schon seit den späten Neunzigern, nur wollte bisher scheinbar niemand mit einem halbwegs brauchbaren Drehbuch um die Ecke biegen. Auftritt Phil Lord und Chris Miller, jene beiden, die bereits Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen zum Animationshit sponnen und mit 21 Jump Street eine tot geglaubte TV-Serie animierten.

Batman und Wyldstyle haben da eine voll ernste Sache am Laufen. Ernsthaft! Batman und Wyldstyle haben da eine voll ernste Sache am Laufen. Ernsthaft!

Zwei Spaßvögel also, deren Spezialgebiet es zu sein scheint, aussichtlose Fälle (Jump Street) und komplett abgehobene Grundideen (Wettermaschinen, die Essen produzieren…) mit Leben zu füllen.

Damit lässt sich dann auch gleich die Fahrtrichtung von The LEGO Movie (in Deutschland schlicht »Lego« genannt) erklären, denn die führt zu rund 90% der Laufzeit - überall hin. Eine halbwegs geradlinige Einführung gönnen uns die Beiden noch, dann, knapp 10 Minuten später, ist absolutes HighLife im Oberstübchen angesagt.

The Lego Movie schlägt so viele Haken, wechselt derart schnell und häufig den Handlungsort und wirft dem Publikum dermaßen viele Charaktere und Nebenfiguren vor die Füße, dass jede halbwegs unkonzentrierte Person nach zwei Szenen völlig den Faden verliert. Ebenso sprunghaft wie die Animationen, die Lord und Miller bewusst abgehakt und »billig« erscheinen lassen, um den Look millionenfach geklickter Youtube-Hits einzufangen, ist auch das gesamte Filmtempo.

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