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Was war im Science-Fiction-Horrorfilm »Pitch Black« aus dem Jahr 2000 eigentlich furchteinflößender: Die nachtaktiven Monster, die auf dem trostlosen Planeten während einer totalen Sonnenfinsternis über eine Gruppe gestrandeter Weltraumreisender herfallen, oder der verurteilte Massenmörder mit den Nachtsichtaugen? Schwer zu sagen. Immerhin entpuppt sich der Verbrecher Richard B. Riddick als unerwartete Hilfe in der Not und arbeitet mit den Raumschiffbrüchigen zusammen, um ein schrottreifes Shuttle wieder flugtüchtig zu machen. Bei der Abwehr der blutrünstigen Monster sind seine Skrupellosigkeit im Kampf sowie die Nachtsichtfähigkeit des Sträflings als Segen. Auch wenn es am Ende nicht alle schaffen, von dem namenlosen Planeten zu entkommen, hat Riddick in »Pitch Black« seine Tauglichkeit zum coolen Antihelden bewiesen. Klar, dass die Zuschauer mehr von dem harten Burschen sehen wollten.
Riddick machte zwar keinen Hehl daraus, ein brutaler Verbrecher zu sein, hatte das Herz aber dennoch am rechten Fleck. Natürlich durfte auch das obligatorische Spiel zum Film nicht fehlen. Der passionierte Videospieler Vin Diesel wollte sicher sein, keinen Lizenzschrott auf den Markt zu bringen. Deshalb kümmerte er sich mit seiner eigenen Firma Tigon um die Produktion des Spiels, das bei den Starbreeze Studios (The Darkness) in Schweden entstand. Das Xbox-Spiel The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay erschien pünktlich zum Kinostart der Fortsetzung und heimste im GamePro-Test die Traumwertung von 89% ein.
I'm hell's messenger. The name's Riddick.
Da Escape from Butcher Bay auch heute noch zu den besten Lizenzspielen der bisherigen Spielegeschichte zählt, wunderte sich kaum jemand, als eine Umsetzung für aktuelle Konsolen angekündigt wurde. Produzent Vin Diesel rechtfertigt die aufpolierte Fassung vor allem mit dem neuen Mehrspieler-Modus, der es seiner Meinung nach mit den Online-Modi beliebter anderer Spiele aufnehmen kann. Davon abgesehen findet sich aber auch ein zweites, vollwertiges Einzelspieler-Abenteuer auf der Disk: Assault on Dark Athena ist die titelgebende Fortsetzung von Riddicks Gefängnisflucht und knüpft direkt an die Ereignisse von Escape from Butcher Bay an: Das Raumschiff von Riddick und Kopfgeldjäger Johns wird von Piraten gekapert. Riddick kann sich zwar rechtzeitig verstecken, doch Johns wird an Bord der Dark Athena gebracht und in eine Zelle geworfen. Wie sich herausstellt, besteht die Besatzung aus Söldnern und Kopfgeldjägern, die fürchterliche Experimente finanzieren.
Gefangene werden in willenlose Drohnen verwandelt, die nicht mehr viel menschliches an sich haben und über Terminals ferngesteuert werden oder als vollautomatische Wachmannschaft einprogrammierte Routen ablaufen. Riddick hat verständlicherweise keine Lust, ebenfalls als Wachautomat zu enden oder von der Mannschaft für ein ansehnliches Kopfgeld auf dem nächsten Gefängnisplaneten abgeliefert zu werden. Der meistgesuchte Mann des Universums schleicht im Schutz der schattigen Ecken durch die Raumstation und landet schließlich im Zellentrakt, wo er zusammen mit den Gefangenen einen Fluchtplan schmiedet. Um zu entkommen, muss er sich der Mithilfe der Inhaftierten sicher sein. Damit Riddick deren Vertrauen zu gewinnen, erledigt er zunächst Gefälligkeiten, um im Austausch etwa einen Schraubenschlüssel zu erhalten. Eine dieser Gefälligkeiten besteht zum Beispiel darin, den verhassten Kollegen eines ehemaligen Besatzungsmitglieds um die Ecke zu bringen und als Beweis dessen Ablebens einen Goldzahn zu präsentieren. Anschließend erhält Riddick wichtige Informationen über die Dark Athena.
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