Seite 2: Sundered im Test - Halbwegs Hit-verdächtig

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… auf der anderen Roguelike

Sundered ist ziemlich knackig, da uns das Spiel alle paar Räume einen Haufen Gegner vor die Nase spawnt. Wuselige Nahkämpfer in diversen Variationen, Geschützroboter die durch Wände feuern, kleine Meteore die explosiv auf Eshe zu donnern - wir hauen quasi am laufenden Band Massen an Feinden zu Klump. Und sterben dutzende Tode. Das gehört aber dazu, da wir dann die Splitter ausgeben können, die aus besiegten Feinden gepurzelt sind.

Die imposanten Bosskämpfe sind das Highlight von Sundered. Die winzige Eshe muss man zwischen all den Riesenfäusten erst suchen. Die imposanten Bosskämpfe sind das Highlight von Sundered. Die winzige Eshe muss man zwischen all den Riesenfäusten erst suchen.

Im zentralen Hub steht ein weit verzweigter Skilltree, über den wir Lebensenergie, Schild, Waffenschaden, Regeneration und viele weitere kleine Parameter verbessern. Minibosse, meist Elite-Varianten der Standardgegner, belohnen uns zusätzlich mit Perks, von denen wir im Spielverlauf auch bis zu drei im Skilltree auswählen dürfen.

Die geben uns Vor- und Nachteile: Einer kappt etwa unsere Lebensleiste um zwei Drittel, dafür haben wir einen deutlich stärkeren Schild und wir bekommen einige Slots für Heil-Items, die unseren Schild instant wieder auffüllen.

In den besten Momenten von Sundered greift das alles wunderbar ineinander, denn ein optimaler Run ist gespickt mit triumphalen Höhepunkten. Wir freuen uns, wenn wir nach harten Kämpfen einen Raum voller Container finden, aus denen hunderte Splitter zum Einkaufen purzeln.

Oder wenn wir in ein neues Gebiet vorstoßen, das ein anderes, aber ebenso schick handgezeichnetes Design hat, wie das gesamte Spiel. Oder wenn wir vor einem der gigantischen Bossgegner stehen. Wenn wir dann mit der zwergenhaften Eshe bildschirmfüllenden Attacken ausweichen, fetzt das wie in einem Bullet-Hell-Shooter. Aber zwischen diesen Momenten könnte Sundered getrost ein wenig spaßiger sein.

Viele Räume und Gegner werden bei jedem Run zufallsgeneriert. Das kann schon mal in frustigen Situationen enden, wenn etwa zu viele Feinde außerhalb des Bildausschnitts auf uns ballern. Viele Räume und Gegner werden bei jedem Run zufallsgeneriert. Das kann schon mal in frustigen Situationen enden, wenn etwa zu viele Feinde außerhalb des Bildausschnitts auf uns ballern.

Der zähe Kitt zwischen den Highlights

Wir hauen uns regelmäßig durch Gegnerwellen, die sich rasch wiederholen, die zufallsgenerierten Korridore wirken bald sehr austauschbar, und wer nicht aufpasst und erst mal zu öffnende Abkürzungen übersieht, muss nach dem Ableben recht lange Laufwege in Kauf nehmen. Das Ganze wirkt stellenweise sehr zäh, was wiederum nur deshalb so auffällt, weil Sundered uns für dieses Grinding einen Tick motivierender belohnen könnte.

Auch nach einigen Stunden Spielzeit und dutzenden eingesammelten Perks und Fähigkeiten wirken die Möglichkeiten von Eshe recht beschränkt. Wir nutzen nach wie vor nur die Ausweichrolle, dreschen stupide mit einem einzigen Standardangriff auf die Feinde ein und lassen nur ab und an vielleicht mal einen Schuss aus unserer Kanone los. Investieren wir unsere gesammelten Splitter im Skilltree, kommen oft nur ein paar Prozent mehr Schaden und ein paar Prozent Lebensenergie dabei raus, und das spüren wir im Kampf wiederum kaum.

Bei manchen Ortsbezeichnungen fragt man sich wirklich, ob der Autor einfach mit dem Kopf über die Tastatur gerollt ist. Bei manchen Ortsbezeichnungen fragt man sich wirklich, ob der Autor einfach mit dem Kopf über die Tastatur gerollt ist.

Sundered zieht sich deshalb zwischen seinen Höhepunkten ein bisschen wie Kaugummi. Die Story fängt das nur bedingt ab, denn die Stimme im Kopf von Eshe ergeht sich lediglich in vagen Andeutungen über Kriege, die die Welt verwüstet haben. Es sind Entwicklungen aus der Vergangenheit, die uns aber im Spielfluss kaum berühren - auch weil die Bezeichnungen der Charaktere und Orte sehr abstrakt gehalten sind.

Und auch der im Trailer angekündigte Kampf zwischen Menschlichkeit und Bösem in Eshe selbst bleibt über weite Strecken im Hintergrund. Wir haben beispielsweise die Wahl, die Belohnungen von Bossgegnern auf unterschiedliche Art und Weise einzulösen. Ob und welche Auswirkungen das hat, kann man mangels freiem Speichern nur durch einen Neustart herausfinden.

Sundered ist deshalb noch lang kein schlechtes Spiel, sondern unterm Strich solide Action. Man muss jedoch ein bisschen dröge Arbeit in Kauf nehmen, um die wirklich guten Momente zu erleben. Vielleicht hätte man die Spielzeit zu Gunsten der Highlights weiter eindampfen können - dann hätte der eingangs besprochene Trailer sein Versprechen besser eingelöst.

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