Studio Ghibli ist heute eines der weltweit bekanntesten japanischen Animationsstudios. Sowohl Anime-Fans als auch die meisten Nicht-Anime-Fans kennen mindestens einen Film des beliebten Studios.
Das japanische Studio hat in den 39 Jahren seit seiner Gründung viele unvergessliche Filme wie die süße Geschichte 'Mein Nachbar Totoro' oder den preisgekrönten Klassiker 'Chihiros Reise ins Zauberland' herausgebracht. Zwischen all dem hat aber vor allem 'Prinzessin Mononoke' einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen.
So sehr ich den Film auch liebe, gibt es aber eine Sache, die in mir immer ein unangenehmes Gefühl von Ekel hervorruft.
Eine gute Balance zwischen mystischer Fantasie-Welt und knallharter Realität
Generell haben die Ghibli-Filme, vor allem die von Hayao Miyazaki, etwas Mystisches, Idyllisches und doch Ernstes in der Handlung. Aber 'Prinzessin Mononoke' findet für mich die beste Balance zwischen all dem.
Der Höhepunkt ist für mich der extreme Kontrast zwischen den Welten der beiden Protagonist*innen Ashitaka und San. Während San ein junges Mädchen ist, das von Wölfen in der Wildnis aufgezogen wurde, ist Ashitaka ein junger Prinz aus einem kleinen Dorf. Beide leben in völlig verschiedenen Welten mit unterschiedlichen Werten und Moralvorstellungen.
Hinzu kommt die Herrin Eboshi, die mit ihrer Eisenhütte und der Produktion ihrer Gewehre das Gleichgewicht der Natur bedroht und der Geschichte eine weitere interessante Handlungsebene hinzufügt.
Ich finde es unglaublich beeindruckend, wie Hayao Miyazaki die einzelnen Charaktere im Film darstellt und jede Figur ihre nachvollziehbaren Ambitionen hat. Da verschwimmen auch mal die Grenzen zwischen Gut und Böse.
Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Themenwoche "Retro-Anime", die vom 15. bis 21. Juli auf GamePro stattfindet. Weitere Artikel daraus findet ihr hier:
Das wird mich immer in 'Prinzessin Mononoke' anekeln
Dass 'Prinzessin Mononoke' im Vergleich zu manch anderen Werken Miyazakis keine Scheu vor Gewaltdarstellung und ekelerregenden Szenen hat, ist für mich jedoch ein Knackpunkt.
Während mich Szenen wie Ashitakas Pfeilschuss, der einen Soldaten enthauptet, nicht so sehr stören, gibt es eine Sache, die mir immer wieder einen Schauer über den Rücken jagt: Der verfluchte, von Würmern befallene Eber am Anfang des Films.
Allein die Vorstellung, dass sein ganzer Körper mit dämonischen und verfaulten Würmern gefüllt und übersät ist, löst in mir ein Gefühl des Ekels aus. Dass die Würmer dann auch noch so glibberig und zuckend animiert sind, lässt meine Haut jucken und kribbeln.
Mir ist bewusst, dass damit die Verachtung und der Groll der befallenen Lebewesen visuell dargestellt werden soll, aber dennoch schaudert es mir. Die Animationen erzeugen hervorragend ein Gefühl der Verdorbenheit der Wildschweine und später auch des Wolfes, der San aufgezogen hat. Von dieser Darstellung bin ich immer noch angewidert.
Es bleibt einfach einer der unangenehmsten visuellen Eindrücke, die ich in den Filmen von Hayao Miyazaki gesehen habe.
Natürlich gibt es auch andere Ghibli-Filme, wie z.B. 'Ponyo', 'Mein Nachbar Totoro' und 'Kikis kleiner Lieferservice', die komplett auf Gewaltdarstellungen verzichten, aber 'Prinzessin Mononoke' ist trotz des Ekelfaktors und dem ernsteren Unterton mein absoluter Favorit. Es ist für mich einfach die perfekte Mischung aus Fantasy und Realität unter den Ghibli-Filmen von Hayao Miyazaki.
Welche Ghibli-Filme sind eure Favoriten und welches Merkmal ist euch, wie bei mir, besonders im Kopf geblieben?
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