Dieser Anime von Ghibli gehört noch heute zu meinen Favoriten, aber eine Sache wird mich für immer anekeln

Myki hat fast alle Ghibli-Filme gesehen, teils mehrmals. Und obwohl sie eine Sache immer wieder anwidert, bleibt Prinzessin Mononoke für sie auf Platz 1.

San war eine starke Protagonistin in Prinzessin Mononoke. (Bild: © Studio Ghibli) San war eine starke Protagonistin in 'Prinzessin Mononoke'. (Bild: © Studio Ghibli)

Studio Ghibli ist heute eines der weltweit bekanntesten japanischen Animationsstudios. Sowohl Anime-Fans als auch die meisten Nicht-Anime-Fans kennen mindestens einen Film des beliebten Studios. 

Das japanische Studio hat in den 39 Jahren seit seiner Gründung viele unvergessliche Filme wie die süße Geschichte 'Mein Nachbar Totoro' oder den preisgekrönten Klassiker 'Chihiros Reise ins Zauberland' herausgebracht. Zwischen all dem hat aber vor allem 'Prinzessin Mononoke' einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen.

So sehr ich den Film auch liebe, gibt es aber eine Sache, die in mir immer ein unangenehmes Gefühl von Ekel hervorruft.

Eine gute Balance zwischen mystischer Fantasie-Welt und knallharter Realität

So bei genauerer Betrachtung gruselt mich der Waldgott in Prinzessin Mononoke ein kleines bisschen auch. (Bild: © Studio Ghibli) So bei genauerer Betrachtung gruselt mich der Waldgott in 'Prinzessin Mononoke' ein kleines bisschen auch. (Bild: © Studio Ghibli)

Generell haben die Ghibli-Filme, vor allem die von Hayao Miyazaki, etwas Mystisches, Idyllisches und doch Ernstes in der Handlung. Aber 'Prinzessin Mononoke' findet für mich die beste Balance zwischen all dem.

Der Höhepunkt ist für mich der extreme Kontrast zwischen den Welten der beiden Protagonist*innen Ashitaka und San. Während San ein junges Mädchen ist, das von Wölfen in der Wildnis aufgezogen wurde, ist Ashitaka ein junger Prinz aus einem kleinen Dorf. Beide leben in völlig verschiedenen Welten mit unterschiedlichen Werten und Moralvorstellungen.

Hinzu kommt die Herrin Eboshi, die mit ihrer Eisenhütte und der Produktion ihrer Gewehre das Gleichgewicht der Natur bedroht und der Geschichte eine weitere interessante Handlungsebene hinzufügt.

Ich finde es unglaublich beeindruckend, wie Hayao Miyazaki die einzelnen Charaktere im Film darstellt und jede Figur ihre nachvollziehbaren Ambitionen hat. Da verschwimmen auch mal die Grenzen zwischen Gut und Böse. 

Das wird mich immer in 'Prinzessin Mononoke' anekeln

Dass 'Prinzessin Mononoke' im Vergleich zu manch anderen Werken Miyazakis keine Scheu vor Gewaltdarstellung und ekelerregenden Szenen hat, ist für mich jedoch ein Knackpunkt.

Während mich Szenen wie Ashitakas Pfeilschuss, der einen Soldaten enthauptet, nicht so sehr stören, gibt es eine Sache, die mir immer wieder einen Schauer über den Rücken jagt: Der verfluchte, von Würmern befallene Eber am Anfang des Films.

Ob Hayao Miyazaki bei der Idee dieser Würmer und dem Fluch an Blutegel gedacht hat? Jedenfalls erzeugen sie bei mir Gänsehaut und widern mich beim Anblick an. (Bild: © Studio Ghibli) Ob Hayao Miyazaki bei der Idee dieser Würmer und dem Fluch an Blutegel gedacht hat? Jedenfalls erzeugen sie bei mir Gänsehaut und widern mich beim Anblick an. (Bild: © Studio Ghibli)

Allein die Vorstellung, dass sein ganzer Körper mit dämonischen und verfaulten Würmern gefüllt und übersät ist, löst in mir ein Gefühl des Ekels aus. Dass die Würmer dann auch noch so glibberig und zuckend animiert sind, lässt meine Haut jucken und kribbeln.

Mir ist bewusst, dass damit die Verachtung und der Groll der befallenen Lebewesen visuell dargestellt werden soll, aber dennoch schaudert es mir. Die Animationen erzeugen hervorragend ein Gefühl der Verdorbenheit der Wildschweine und später auch des Wolfes, der San aufgezogen hat. Von dieser Darstellung bin ich immer noch angewidert.

Myki Trieu
Myki Trieu

Ich hatte schon immer ein Fable für die Ghibli-Filme, die zwischen Realität und einer Fantasie-Welt schwanken. 'Prinzessin Mononoke' stellt für mich die perfekte Verkörperung von Natur in der Form eines Waldgeistes und der brutalen Realität sowie menschlichen Gier in der Form von Lady Eboshis Eisenhütte dar. Aber ich ekel mich bis jetzt noch, wenn ich das verfluchte Wildschwein oder diese kleinen roten Würmer im Film sehe. Das werde ich wohl nie hinter mir bringen können.

Es bleibt einfach einer der unangenehmsten visuellen Eindrücke, die ich in den Filmen von Hayao Miyazaki gesehen habe. 

Natürlich gibt es auch andere Ghibli-Filme, wie z.B. 'Ponyo', 'Mein Nachbar Totoro' und 'Kikis kleiner Lieferservice', die komplett auf Gewaltdarstellungen verzichten, aber 'Prinzessin Mononoke' ist trotz des Ekelfaktors und dem ernsteren Unterton mein absoluter Favorit. Es ist für mich einfach die perfekte Mischung aus Fantasy und Realität unter den Ghibli-Filmen von Hayao Miyazaki.

Welche Ghibli-Filme sind eure Favoriten und welches Merkmal ist euch, wie bei mir, besonders im Kopf geblieben?

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