Wie krieg ich das auf?
Beim Weg durch die Levels stolpern die Brigade-Agenten neben zahlreichen Fallen und Gegnern auch immer wieder über kleinere Rätseleinlagen. Mal müsst ihr beispielsweise zwei Köpfe einer Schlange mit einem Weg verbinden, an anderer Stelle einen blauen Lichtstrahl umleiten oder mehrere Symbole in der richtigen Reihenfolge abschießen. Das artet dank der überschaubaren Komplexität dieser Aufgaben glücklicherweise nie in Arbeit aus und auch wenn sich die Rätselarten im Laufe des Spiels mehrfach wiederholen, ist uns das beim Test nie unangenehm aufgefallen.
Im Gegenteil, die kleinen Knobeleinlagen sind der perfekte Gegenpol zu den oftmals stressigen Kämpfen, locken immer wieder zur Erkundung der Areale und belohnen bei Erfolg entweder mit dem Fortschritt im Level oder - meistens zumindest - mit versteckten Relikten oder glitzerndem Gold.
Das könnt ihr entweder behalten, um zwischen den Missionen stärkere Waffen zu kaufen, oder ihr investiert es innerhalb der Levels an entsprechenden Kisten in besonders durchschlagskräftige Argumentationsverstärker wie eine Schockknarre oder einen Flammenwerfer, die besonders gegen die zäheren Brocken ungemein effektiv sind.
Ebenfalls sehr cool: Vereinzelt findet ihr in Schatzkisten Edelsteine, die eure Waffen auf bestimmte Arten buffen können, beispielsweise durch panzerbrechende Munition oder einen kurzen Heilboost, wenn ihr Gegner erledigt.
Nur in der Gruppe wirklich gut
Dieser Mix aus Action, Rätseln, Schatzsuche und rudimentären Upgrades sorgt für einen sehr angenehmen Spielfluss, da sich hektische Kampfpassagen immer wieder mit Verschnauf- und Erkundungspausen abwechseln. Strange Brigade macht aber keinen Hehl daraus, dass es am liebsten im Koop gespielt werden möchte, und nach unseren Testerlebnissen solltet ihr das auch dringend tun.
Es ist zwar möglich, die Kampagne auf eigene Faust zu spielen, empfehlenswert ist das wegen des gänzlichen Verzichts auf KI-Begleiter aber nicht, auch wenn das Spiel seinen Schwierigkeitsgrad und Gegneraufkommen je nach Spielerzahl sehr gut skaliert.
Gerade mit vier Personen läuft Strange Brigade hingegen zur Höchstform auf, Trashtalk-Tiraden über das Headset und das gemeinsame Hochgefühl nach einer überlebten Gegnerwelle oder einem gelösten Rätsel machen hier den Unterschied.
Bemerkenswert ist dabei aber, dass es nahezu keine klassischen Koop-Mechanismen gibt, ihr könnt lediglich Heiltränke untereinander tauschen. Schade zudem: Der Koop-Modus funktioniert ausschließlich online, Couch-Koop-Fans gucken in die Röhre.
Nach der Kampagne ist noch nicht Schluss
Für einen Durchgang auf dem normalen Schwierigkeitsgrad könnt ihr ordentliche zehn Stunden einplanen, zahlreiche versteckte Items wie Relikte oder blaue Katzen sowie der höchste Schwierigkeitsgrad mit noch größerer Gegnerzahl sorgen zudem für angenehmen Wiederspielreiz.
Habt ihr alles abgegrast, könnt ihr euch noch am spaßigen Horde- oder motivierenden Highscore-Modus versuchen, in dem ihr einzelne Bereiche aus den Kampagnenlevels noch einmal durchlauft und möglichst viele Punkte sammeln müsst. Für alle Modi gibt es auch eine komfortable Matchmaking-Funktion, bei unserem Test waren ausreichend Partien stets im Nu gefunden.
Technisch bewegt sich Strange Brigade auf einem soliden, wenn auch nicht überragenden Niveau. Die Levels sind alle mit viel Liebe zum Detail gestaltet und verströmen ein schönes Abenteuerflair, generell ist das gesamte Artdesign des Spiels an die bereits erwähnten Abenteuerserien angelehnt und sehr stilsicher. Dennoch kann die auch bei den Sniper Elite-Spielen genutzte Engine ihr Alter nicht verhehlen, was man zum Beispiel an einigen nicht mehr zeitgemäß wirkenden Effekten wie etwa Feuer und Explosionen erkennen kann. Am eigentlichen Spielspaß rüttelt das aber nicht.
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