Ein Spiel der alten Schule
Die geschickte Erzählweise kann Schwächen in der Präsentation nicht verbergen: Gerade, wenn ihr ein Areal mehrmals betretet, wird deutlich, dass abgesehen von den Hauptpersonen nicht sonderlich viel los ist. Nur selten gibt es Animationen im Hintergrund, meist starrt euch der regungslose Bildschirm an. Die deutsche Sprachausgabe schwächelt ebenfalls etwas ab: Gerade die Texte der Nebendarsteller hören sich an, als ob sie bei der ersten Leseprobe aufgenommen worden wären. Gerade bei einem textlastigen Krimi können einige Dialoge zur wirklichen Nervenprobe verkommen.
Auch in Sachen Rätseln, offenbart Still Life einige Schwächen: Bei witzigen, abgefahrenen Adventures wie zum Beispiel Monkey Island, kann sich der Spieler darauf einstellen, gehörig um die Ecke denken zu müssen. Ein Abenteuer mit realistischem Hintergrund erfordert dagegen, dass gewisse logische Regeln eingehalten werden. Und Still Life macht das nicht wirklich: Bei einem Rätsel müsst ihr eine uralte Truhe öffnen, die mit einer bestimmten Symbolkombination verschlossen wurde. Nur durch reinen Zufall oder blindes Ausprobieren entdeckt ihr die Lösung an dem Weihnachtsgeschenk, das euch euer virtueller Papa fünf Spielminuten vorher gegeben hat. Bei derartigen Logiklöchern wird eure Geduld zu sehr auf eine harte Probe gestellt.
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