Mit dem Projekt Stadia sollen im Gamingbereich sämtliche Konsolengrenzen zerschmettert werden. Das gaben Vertreter von Google, dem Konzern hinter dem Projekt, bei dessen Enthüllung bekannt. Mit Stadia soll jeder jederzeit alles spielen können, so lange er oder sie einen Internetanschluss hat. Vorbei die Zeit von Hochleistungsrechnern und Konsolen - mit Stadia läutet Google laut eigenen Angaben die unabwendbare Abkehr von der Spielekonsole ein.
Starke Worte, wissen wir doch aktuell noch nicht einmal, wie viel der Spaß kosten soll oder wie viele Gamer den Service mit den aktuellen Internetverbindungen überhaupt nutzen könnten. Doch Google ist selbstsicher.
In einem Interview mit GamesIndustry erklärt Googles Vizepräsident Phil Harrison, dass die Entwicklung hin zum Streaming als einzigen Weg, Spiele zu konsumieren, nicht mehr aufzuhalten sei.
"Das Modell wird zwar nicht über Nacht von der gesamten Welt übernommen werden, und wir werden auch etwas Zeit brauchen, um es komplett zu realisieren. Aber es handelt sich hier um eine fundamentale und wie ich glaube unumkehrbare Entscheidung für eine Richtung, in die die Industrie sich gerade bewegt. "
Das Ende der Konsolen?
Damit ist er nicht allein. Erst kürzlich hatten auch andere Vertreter aus der Branche ihre Meinung zur Zukunft des Streaming kundgetan. Bei Square Enix wurden Stimmen laut, dass Streaming- und Abodienste die Zukunft des Gaming seien.
Doch es gibt auch Gegenstimmen. Xbox's Phil Spencer zum Beispiel, dass Streaming die Konsolen noch lange nicht ersetzen wird. Vielmehr handele es sich hierbei noch um eine Nische.
Und auch Sony-Chef Shawn Layden hält Streamingdienste wie das hauseigene PlayStation Now zwar für relevant, will aber klassische Konsolen keineswegs auf der Strecke bleiben lassen.
Allerdings sind hier die Botschaften nicht eindeutig. Phil Spencer erklärte beispielsweise in einem anderen Interview, dass nicht die Konsole das sei, womit man Gewinn mache, sondern der Verkauf von Spielen und der Verkauf von Zugriff auf Spiele.
Allerdings natürlich weiterhin über die Xbox. Damit würde er sich zumindest teilweise in das Lager von Google einordnen, die eine ähnliche Entwicklung vorhersehen. Laut Google müsse man sich jedoch von der Idee eines Spiels als fertiges Paket lösen, das sich nur als Ganzes verkaufen lässt:
"Das Internet ist eure Verkaufsfläche und das Netzwerk und das Datenzentrum eure Plattform."
Das unterstützen sie auch mit einem sehr klaren Statement zu eventuell geplanten Google-Konsolen:
"Wir sind uns absolut sicher, dass wir aktuell, in naher Zukunft und auch später niemals eine Konsole veröffentlichen werden."
Google setzt also alles auf Streaming und verkauft als Hardware nur die Controller, die bereits vorgestellt wurden. Die Frage bleibt jedoch, ob sie damit aufs richtige Pferd gesetzt haben. Vielleicht wird Streaming die (einzige) Zukunft. Vielleicht hat Stadia ähnlichen "Erfolg" wie Google Plus.
Oder vielleicht haben Spielestreaming und Spielekonsolen auch zwei völlig unterschiedliche Usertypen und koexistieren friedlich in der Zukunft. Wir werden euch auf dem Laufenden halten, und sind währenddessen an eurer Meinung interessiert:
Glaubt ihr, dass Stadia das Ende der Konsolen ist?
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