Google Stadia - Preis, Spiele & Internet: Die drei großen Fragen

AAA-Spiele auf jede Gerät streamen klingt gut, aber nach der offiziellen Enthüllung von Stadia bleiben einige zentrale Fragen noch ungeklärt.

Stadia lässt bisher noch einige Fragen offen. Stadia lässt bisher noch einige Fragen offen.

Auf der GDC hat Google den kommenden Streaming-Dienst Stadia vorgestellt. Die erste Präsentation verspricht viel und lässt auf etwas wirklich Großes hoffen. Allerdings bleiben einige zentrale Fragen auch noch unklar, besonders wenn es um eine realistische Umsetzung im Alltag geht.

Google hat während der Live-Keynote viele technische Details enthüllt und die neuen Features vorgestellt. So könnt ihr beispielsweise direkt aus einem YouTube-Video oder Stream heraus ein Spiel im Browser starten. Außerdem unterstützt euch der Google Assistant auf Wunsch, wenn ihr an einer Stelle nicht weiterkommt.

Nach all diesen, wohlgemerkt beeindruckenden, Versprechungen bleiben allerdings drei Themen im Dunkeln: Preis, Spiele-Angebot und Internetverbindung.

Worum geht es hier überhaupt?
Google Stadia - Alle News & Enthüllungen im Überblick

Mit Google Stadia sollt ihr eure Spieler jederzeit nutzen können, egal mit welcher Hardware. Mit Google Stadia sollt ihr eure Spieler jederzeit nutzen können, egal mit welcher Hardware.

Was kostet der Spaß?

Google hat bisher mit keiner Silbe erwähnt, was die Nutzung von Stadia kosten soll. Es ist auch nicht klar, wie genau die Finanzierung überhaupt aussieht. Naheliegend wäre ein Abo-Modell im Stil von Playstation Now oder Xbox Game Pass.

Das würde einen Monatsbeitrag bedeuten. Wer diesen bezahlt, könnte die gesamte Palette an den angebotenen Spiele nutzen. Da jedoch auch aktuellere Spiele wie das noch erscheinende Doom Eternal mit Stadia laufen sollen, wäre die Frage, wie hoch dieser Monatsbeitrag ausfallen müsste.

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Ubisoft ist neben Doom-Entwickler id Software ebenfalls Partner von Google. Der CEO von Ubisoft, Yves Guillemont hat bereits einige Ideen genannt, wie eine Monetarisierung aussehen könnte. Dabei schließt er auch Abo-Modelle nicht aus, die eine zeitlich begrenzte Spieldauer vorgeben.

Bestätigt ist jedoch nichts davon. Vielleicht könnt ihr die entsprechenden Spiele auch normal zum Vollpreis kaufen, um sie dann über Stadia zu nutzen. In dieser Hinsicht heißt es also vorerst "Abwarten und Tee trinken".

Die Frage nach Preis und Verkaufsmodell bleibt vorerst offen. Die Frage nach Preis und Verkaufsmodell bleibt vorerst offen.

Welche Spiele sind drin?

Egal ob Konsole oder Streaming-Dienst, eine Spieleplattform steht und fällt mit dem Angebot an guten Titeln. Bisher wissen wir nur, dass Assassin's Creed: Odyssey und Doom Eternal mit von der Partie sind.

Während der Keynote war auch Tequila Works auf der Bühne, die beispielsweise das Adventure Rime entwickelt haben. Natürlich wird es nicht bei diesen drei Spielen bleiben, allerdings tappen wir abseits dessen im Dunkeln. Immerhin soll das System leistungsfähiger sein als PS4 und Xbox One zusammen.

Vor der Präsentation wurde verschiedene Symbole im Stream eingeblendet, die auf bekannte Franchises hinweisen. Dazu gehörten auch Skyrim, Red Dead Redemption (2) und Metal Gear Solid. Allerdings ist nicht bestätigt, dass diese Titel auch Teil von Stadia sind. Vielleicht wollte Google damit auch nur die Stimmung vor dem Stream ein wenig auflockern.

Was machen Sony, MS & Nintendo? Es wird auch interessant zu sehen sein, wie Sony, Microsoft und Nintendo mit Stadia umgehen werden. Immerhin hat Microsoft für die Xbox bereits Pläne geäußert, die in eine ganz ähnliche Richtung deuten wie Googles neues Projekt.

Inwiefern Sony und Nintendo Bereitschaft für eine Partnerschaft mit Google zeigen, um deren beliebte Exklusivtitel einzubinden, bleibt ebenfalls abzuwarten. Solange die großen Konsolenhersteller weiter mit Titeln wie God of War, Super Smash Bros. Ultimate und Gears 5 die Spieler auf ihrer Seite haben, scheint der Erfolg von Stadia zumindest ungewiss.

Egal wie technisch ausgereift der Service am Ende aussehen wird, ohne passendes Spieleangebot dürfte es schnell eng werden. Wir sind daher gespannt, welche Entwickler und Publisher Google noch für sich gewinnen konnte und in Zukunft gewinnen wird.

Neben Assassin's Creed: Odyssey ist auch Doom Eternal für Stadia bestätigt. Neben Assassin's Creed: Odyssey ist auch Doom Eternal für Stadia bestätigt.

Wie schnell muss das Internet sein?

Mit dem stabilen Internet ist das momentan noch so eine Sache. Viele Spieler bezweifeln durch Erfahrungen mit anderen Streaming-Diensten wie Netflix, Playstation Now und Co., dass es derzeit möglich ist Spiele in Full HD, oder sogar 4K zu übertragen.

Hier hat Google den Vorhang schon einen Spalt aufgemacht. Angeblich wird zum störungsfreien Zocken mit Stadia eine Leitung von 25 Mbit/s benötigt. Der eigentlich benötigte Wert sei etwas niedriger, allerdings ist dieser Wert die Empfehlung für 1080p und 60 Bilder pro Sekunde.

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Damit könnt ihr bereits abschätzen, ob eure Leitung in der Theorie geeignet wäre. Allerdings wird es bis zum Release ein Geheimnis bleiben, ob dieser Wert auch unter realen Bedingungen zutreffen wird. Immerhin sind Wlan-Verbindungen häufig instabil und schwanken in ihrer Übertragungsrate.

Auf LAN-Kabel auszuweichen ist bei einem System, das auf jedem Gerät laufen will, mittlerweile keine zuverlässige Alternative. Es bleibt also abzuwarten, inwiefern Stadia in Gebieten mit langsamen oder instabilen Anbindungen sinnvoll genutzt werden kann.

Alles noch möglich

Das soll natürlich alles nicht bedeuten, dass die Ambitionen von Google nicht wünschenswert wären. Stadia soll noch 2019 erscheinen, wann genau, ist noch nicht bekannt.

Bis dahin hat der Mega-Konzern noch etwas Zeit, um die derzeitigen Zweifel aus dem Weg zu räumen. Außerdem wird sich der Streaming-Dienst mit Sicherheit über lange Zeit hinweg entwickeln. Selbst wenn der Release mit Problemen geplagt sein sollte, wird Google nachbessern.

Was denkt ihr? Habt ihr noch Bedenken oder freut ihr euch auf Stadia?

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