Sonnenbrille für den Schattenmann
Wer bereits einen Teil der Splinter Cell-Reihe gespielt hat, der wird sich bei Double Agent schnell zurechtfinden, da die meisten Funktionen gleich geblieben sind: Ihr schleicht und klettert durch die 3D-Kulissen, schießt mit eurem SC-20K oder bringt eines der Gadgets zum Einsatz. Die kleinen aber feinen Neuerungen bemerkt ihr dann im Laufe der Zeit: So stellt ihr beim Kapern eines Supertankers fest, dass Sam diesmal schwimmen kann. Außerdem beherrscht er ein neues Manöver, bei dem er hinter einer Ecke auf seine Opfer wartet und sie mit einem Druck auf die »A«-Taste zu Boden zieht. Stark reduziert wurden die Bildschirmanzeigen: Ihr seht lediglich einen Punkt, der nach dem Ampel-Prinzip die momentane Gefahrensituation anzeigt, und euer nächstes Missionsziel in einem kleinen Textfenster. Alle anderen Menüs werden bei Bedarf ein und wieder ausgeblendet. Lebensenergie gibt es übrigens nicht mehr. Wenn euch Gegner unter Beschuss nehmen, verliert der Bildschirm mit steigendem Schaden seine Farbe, bis ihr nur noch weiß-grau seht und Sam stirbt. Rettet ihr jedoch rechtzeitig eure Haut, dann regeneriert sich Fisher automatisch. Neues gibt es auch bei der Ausrüstung: So schießt er in Episode vier mit einem Schrot-Aufsatz an seinem Gewehr oder trägt eine Sonnenbrille. Ja, ihr habt richtig gelesen. Schließlich ist Fisher diesmal häufiger am helllichten Tag unterwegs, genauer gesagt bei fünf der insgesamt elf Missionen. Die Schauplätze unterscheiden sich nicht nur durch die Beleuchtung von denen früherer Episoden der Reihe: So ist das Kinshasa-Level, in dem ein Bürgerkrieg tobt, eine raue, aber willkommene Abwechslung vom Splinter Cell-Alltag. Bei allen Neuerungen darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass der 360-Version von Double Agent auch einige bekannte Elemente fehlen: So vermissen wir zum Beispiel den Spagat-Sprung zwischen zwei Wänden. Auch etwas enttäuschend ist, dass es manche Features nur in die »CurrentGen«-Versionen geschafft haben: Die Koop-Einlagen wie beim Gefängnisausbruch in der PS2-, Xbox und Cube-Version sucht ihr auf der 360 vergebens.
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