Dubai: Kaum eine Stadt der Welt ist in den letzten Jahren so schnell und außergewöhnlich gewachsen wie die Hauptstadt des gleichnamigen arabischen Emirats. Hier können sich Architekten richtig austoben, denn offensichtlich spielt Geld im Golfstaat keine Rolle, und beim Hausbau ist nur der Himmel die Grenze; derzeit entsteht in Dubai das höchste Gebäude der Welt. Doch was wir Menschen mit großen Augen bestaunen, ist der Natur mitunter nicht einmal ein müdes Schulterzucken wert. Im Actionspiel SpecOps: The Line wird Dubai von Sandstürmen biblischen Ausmaßes heimgesucht, die die Prachtmetropole des Nahen Ostens im wahrsten Sinne des Wortes verwüsten. Und während die Stadt im Sand versinkt, versinkt ihre Gesellschaft im Chaos. Mittendrin kämpft ein Häufchen Elite-Soldaten ums Überleben -- und gegen sich selbst.
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Die Entwickler
Spec Ops: The Line ist das zweite Werk des deutschen Entwicklerstudios Yager. Das Berliner Team hat 2003 ein ebenfalls Yager getauftes Raumschiff-Actionspiel veröffentlicht und sich gleich im Anschluss an die Produktion eines Third-Person-Shooters gemacht. Daraus ist nun der jüngste Teil der Spec Ops-Reihe (damaliger Entwickler: Zombie Studios) geworden. Die kennen Sie nicht? Macht nichts. Die Taktik-Shooter erschienen Ende der 90er und waren nur mäßig erfolgreich. Für Yager ist der Untertitel des Spiels ohnehin viel wichtiger, wie Klaus Riech, der Chef-Leveldesigner von Yager, erklärt: »Der Name lässt viel Raum für Interpretationen. The Line kann sich zum Beispiel auf eine Spur im Sand beziehen, auf die Grenze zwischen Richtig und Falsch, oder auf den schmalen Grat zum Wahnsinn, den man als Mensch in einer Ausnahmesituation Gefahr läuft, zu überqueren.« Auf den ersten Blick ist der Titel tatsächlich nicht sonderlich griffig, doch andererseits ist es auch mal ganz erfreulich, wenn ein Actionspiel mal keinen reißerischen Quatsch-Namen vor sich her trägt.
Die Geschichte
Entsprechend seines so ambitioniert entworfenen Untertitels will The Line die Spieler besonders durch eine packende Geschichte in seinen Bann ziehen. Okay, das haben wir schon manches Mal gehört, aber Yager bedient sich in Sachen Story bei einer gewichtigen Vorlage: bei der Novelle Das Herz der Finsternis von Joseph Conrad, vielen besser bekannt durch Francis Ford Coppolas Film-Adaption Apocalypse: Now.
Während Dubai von den immer noch anhaltenden Sandstürmen zerstört wird, entsendet die Welt Hilfstruppen in die Stadt, um die Evakuierung der Zivilbevölkerung zu organisieren. Der Verantwortliche vor Ort ist ein Special-Forces-Colonel namens Conrad (benannt nach dem Autor der Novelle). Doch im Laufe seines Einsatzes hat der Mann offensichtlich den Verstand verloren: Er nimmt keine Befehle seiner Vorgesetzten mehr an, weigert sich, Dubai zu verlassen und errichtet statt dessen mit Hilfe seiner Untergebenen sein eigenes kleines Reich inklusive Terror-Herrschaft inmitten der Ruinen der Wüstenstadt. Der junge Captain Walker, ebenfalls Special Forces, wird ausgesandt, um Conrad zurück in die Zivilisation zu holen. »Retten« nennt das die Militärführung, doch wenn sich Conrad nicht retten lassen will, soll Walker den Rest der Welt vor Conrad retten -- was dann »Töten« bedeuten würde. Die Story entspricht damit in ihren Grundzügen der von Apocalypse: Now -- und die ist äußerst packend.
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