Die Inszenierung
Dass Colonel Conrad offensichtlich nicht mehr alle Latten am Zaun hat, zeigen schon die ersten Minuten der Präsentation von The Line, die das Yager-Team für uns vorbereitet hat. Captain Walker und seine zwei Untergebenen, Adams und Lugo, entdecken die Leiche eines Kameraden. Es handelt sich um die sterblichen Überreste von Captain Daniels, dem Leiter der vorigen »Rettungsaktion«, also dem spurlos verschwundenen Offizier, der vor Walker entsandt wurde, den irren Colonel auszuschalten, pardon, zu retten. Der Arme wurde aufgeknüpft und kopfüber im Sand vergraben. Ob er verdurstet, erstickt oder an den Folgen der Folter gestorben ist, können wir nicht erkennen. In jedem Fall hat ihn nicht die Altersschwäche dahin gerafft, soviel ist sicher. Neben Daniels leblosem Körper weht die US-Flagge im Wind -- verkehrt herum. »Wollen Sie mich jetzt immer noch retten, Captain Walker?«, spottet derweil Colonel Conrad über Walkers Funkgerät. So richtig irre klingt er dabei nicht, stattdessen wirkt er abgeklärt, gefasst, berechnend. Und wirkt damit noch bedrohlicher. Aber es hilft alles nichts: Wir steuern Captain Walker, und müssen jetzt da durch.
Die Umgebung
Szenenwechsel: Wir befinden uns auf einem Hochhaus im Zentrum Dubais. Unser Blick streift kurz Captain Daniels geschundenen Leichnam, dann entfaltet sich vor uns das beeindruckende Panaroma der gigantischen Metropole. Die allerdings ebenfalls nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Dubai ist über und über mit Sand bedeckt, haushohe Dünen mäandern zwischen den Straßen, die Glasfassaden der ehemals so prächtigen Wolkenkratzer sind größtenteils zerstört. Hier und da sind die Gebäude aufgerissen, ihr Inneres quillt der unbarmherzigen Sonne entgegen, fast wirken sie wie ausgeweidete Saurier aus Glas und Beton. Wir blicken nach unten, auch das Hochhaus auf dessen Zwischendach wir stehen hat seine glatte Symmetrie verloren, ist an den verschiedensten Stellen eingesunken oder aufgebrochen -- ein beeindruckendes Szenario! Yager hat die Skyline von Dubai und einzelne bekannte Bauwerke wie das Luxushotel Burj al Arab zwar nicht eins zu eins kopiert, aber doch so nachgebaut, dass die Ähnlichkeit zur arabischen Stadt unverkennbar ist; etwa wie bei Liberty City aus GTA 4 und dem echten New York.
Das Befehlssystem
Plötzlich durchlöchern Schüsse die postapokalyptische Ruhe: Colonel Conrads Handlanger haben uns aufgespürt! Die Typen stürmen ballernd aus den Überresten des Hauptgebäudes in unsere Richtung. Wir hetzen unsere beiden Kameraden Adams und Lugo mit einem Tastenddruck in Deckung. Das Befehlssystem von Spec Ops: The Line funktioniert denkbar einfach: Je nach dem, wo wir hinzielen, bellt Walker ein kontextsensitives Kommando, etwa »Dort in Position gehen!« oder »Tür öffnen!«. Das Spiel baut dabei oft das Zielobjekt in Walkers Anweisung mit ein, etwa »Geht hinter diesem Geländer in Deckung!« oder »Untersucht mal den roten Lichtschein da hinten«. Dieser an sich simple Trick macht das Geschehen viel glaubwürdiger. Außerdem reagieren Adams und Lugo je nach Situation unterschiedlich auf Walkers Befehle. Während die beiden zu Beginn des Einsatzes noch brav mit einem zackigen »Jawohl, Sir!« antworten, bekommen Sie im Laufe der Spiels, nachdem die drei schon einiges zusammen erlebt haben, nur noch ein mürrisch-gestresstes »Jaja, Mann!« zu hören.
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