Sonic the Hedgehog 4: Episode II im Test - Ausgelutschter Igel

Sega schickt sein Maskottchen wieder auf klassische 2D-Hüpf-Mission. Warum das schon etwas angestaubt wirkt, lest ihr im Test für PSN und XBLA.

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Welch eine Ironie: Jahrelang haben Sonic-Fans gebettelt, dass Sega den 3D-Schmonz über Bord wirft und wieder mal ein zünftiges 2D-Sonic entwickelt. 2010 war es dann soweit und Sonic the Hedgehog 4: Episode Ikam in die Downloadstores. Doch das Ding entpuppte sich als »nur« durchschnittliche Hommage an das allererste Sonic-Game und wurde zudem ein Jahr später ausgerechnet von dem grandiosen 3D-Vollpreistitel Sonic Generations in den Schatten gestellt. Keine guten Vorzeichen also für Episode 2 des Retro-Trips?

Sonic 4: Episode II - Launch-Trailer ansehen Video starten 1:35 Sonic 4: Episode II - Launch-Trailer ansehen

Sonic the Hedgehog 2.5

Sonic the Hedgehog 4: Episode IIist wie schon sein Vorgänger von den klassischen Genesis-Sonics inspiriert. Wie der Name schon vermuten lässt, ist Episode II eine HD-Huldigung von Sonic the Hedgehog 2. Wer sich noch an Abschnitte wie Aquatic Run, Oil Ocean oder Wing Fortress Zone erinnert, wird das eine oder andere Déjà-vu-Erlebnis haben. Sonic 4: Episode II ist in vier Abschnitte gegliedert, die jeweils in drei Akte und einen Bossfight unterteilt sind.

Der Doppel-Spin haut ordentlich rein, ist aber kaum zu kontrollieren. Der Doppel-Spin haut ordentlich rein, ist aber kaum zu kontrollieren.

Diesmal flitzt Sonic nicht allein durch die Levels, sondern wird von seinem alten Kumpel Tails unterstützt. Lokal oder online kann ein zweiter Spieler in das Fell des flotten Fuchses schlüpfen. Seid ihr allein unterwegs ermöglicht euch der Sidekick neue Moves. So kann Tails ganz klassisch mit Sonic durch die Lüfte fliegen, aber auch gemeinsam mit dem blauen Igel einen mächtigen Duo-Spin ausführen. Damit räumt ihr Barrieren aus dem Weg und plättet größere Gegner. Außerdem absolviert ihr Flugabschnitte, in denen sich Tails hinters Steuer seines Doppeldeckers klemmt. Kurz gesagt: Tails frischt die typische Hüpferei angenehm auf und sorgt so zumindest für ein kleines Maß an Abwechslung.

Alles schon mal da gewesen

Ein kleines Maß deshalb, weil die Levels trotz der verschiedenen Settings (Waldschloss, Vergnügungspark, Wüste, Wolkenfestung) größtenteils austauschbar wirken. Oder anders gesagt: Die meisten Abschnitte habt ihr so oder so ähnlich schon in anderen Sonic-Spielen gesehen. Kreative Designkniffe oder neue Ideen müsst ihr mit der Lupe suchen. So erlebt ihr in den fünf Stunden, die ihr für einen Durchgang braucht, ein Wechselbad der Gefühle, aber. So flott und gut durchdacht etwa der zweite Akt der Sky Fortress Zone (in dem ihr in einem Affenzahn über Luftschiffe und bodenlose Löcher saust) ist, so lahm und inspirationslos wirken viele andere Abschnitte.

Die Qualität der Levels schwankt stark. Der Schnee-Abschnitt wirkt eher inspirationslos. Die Qualität der Levels schwankt stark. Der Schnee-Abschnitt wirkt eher inspirationslos.

Zudem hat Entwickler Dimps anscheinend noch immer Probleme damit, das klassische Sonic-Gefühl hin zu kriegen. Während sich der blaue Igel in Episode I etwas zu »leicht« und »schwerelos« anfühlte, ist Sonic jetzt etwas griffiger zu steuern. Das resultiert aber auch in einer längeren Beschleunigungsphase, so dass Episode 2 stellenweise eher an einen gemächlichen Mario-Titel erinnert, als an eine typisch-flotte Sonic-Hüpferei.

Auch einige Bosskämpfe fühlen sich so an, als ob sie nur deshalb da sind, um die Spielzeit zu verlängern. Die Kämpfe sind meist viel zu lang, bescheren euch viele unfaire Tode und die Zwischensequenzen in denen der Boss auftritt oder sich transformiert, lassen sich auch nicht überspringen.

Folter für die Lauscher

Etwas, das wir immer an den Sonic-Titeln geliebt haben, ist diesmal nicht ganz auf der Höhe: Die Musik. Das Techno-Gedudel klingt dermaßen trashig und hoch, dass es in den Ohren schmerzt und wir diese akustische Folter bald abgedreht haben. Dadurch geht klarerweise viel Charme verloren. Dafür sieht Episode II noch immer gut aus, mit recht detaillierten 3D-Modellen der Umgebungen. So abwechslungsreich wie Episode 1 ist die Optik jedoch nicht, was aber großteils am Setting liegt. In den Schneewelten und Raumstationen dürft ihr keine allzu große optische Vielfalt erwarten.

Die Bossfights sind imposant, aber auch sehr repetitiv. Die Bossfights sind imposant, aber auch sehr repetitiv.

Entweder fehlt es an Kreativität, oder alle guten Ideen sind für Sonic Generations draufgegangen, denn Sonic the Hedgehog 4: Episode II ist lediglich ein aufgehübschter Abklatsch der alten Genesis-Sonics. Einigen Fans dürfte das wohl reichen. Den Erwartungen an ein cleveres Revival der klassischen Spiele oder gar an eine Weiterentwicklung von 2D-Sonics wird das Ding aber keineswegs gerecht. Kleine Anmerkung zum Schluss: Wer auch Episode I gekauft hat, bekommt zusätzlich Episode Metal spendiert. Darin gibt es ein Wiedersehen mit Antagonist Metal Sonic, den ihr durch vier Levels basierend auf den Abschnitten von Episode 1 steuert. Außerdem verknüpft Episode Metal die Plots von Sonic CDund den beiden Sonic 4-Episoden.

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