Volle Deckung!
Eine gut gefüllte (und lange) Energieleiste ist vor allem später im Spiel, wenn sich Shen alle Nase lang mehrere Schläger gleichzeitig in den Weg stellen, unverzichtbar. Auffüllen können wir die Gesundheit zum Beispiel, indem wir an Hotdog- oder Nudelständen Snacks kaufen. Getreu der asiatischen Kultur gibt es außerdem allerlei Tees und Wurzelgetränke, die kurzzeitig die Schlagkraft erhöhen. Sehr praktisch. All das nützt allerdings wenig, wenn die Widersacher mit Schusswaffen anrücken. Selbst ballern darf Shen erst relativ spät im Spiel, wenn er sich bereits ein gutes Stück auf der Triaden-Karriereleiter nach oben gearbeitet hat.
Sleeping Dogs vertraut bei den Schusswechseln auf ein bewährtes Konzept: Wie in Uncharted oder Gears of War setzt das Spiel auf das sogenannte »Duck & Cover«-System. Das bedeutet, dass die Spielfigur alle erdenklichen Deckungen nutzt, um vor gegnerischen Schüssen in Sicherheit zu gehen und selbst immer wieder Kopf und Waffe hervorzustrecken, um die Angreifer mit Kugeln zu spicken. Blindes Feuern ist auch möglich – dann streckt Shen die Waffe vor und feuert ohne zu zielen in die ungefähre Richtung der Gegner.
Rutscht Shen elegant über seine Deckung hinweg, schaltet das Spiel beim Zielen in eine Zeitlupe. So lassen sich die Triaden-Gangster besser anvisieren. Die Schießereien funktionieren dank der erprobten Spielelemente bestens, und es macht schon ziemlichen Spaß, etwa mit dem MG im Anschlag durch ein Krankenhaus zu ballern, das von bösen Jungs überrannt wird – John Woos Hongkong-Actionklassiker »Hard-Boiled« lässt schön grüßen!
Kleider machen den Gangster
Wer übrigens passend zur Umgebung im stylischen »The Killer«-Outfit (schwarzer Anzug mit dünner Krawatte und lässiger Sonnenbrille) durch Hongkong spazieren möchte, wird in den vielen Kleidungsgeschäften fündig: Hier kann man alle erdenklichen Outfits erstehen, um seinen digitalen Schützling einzukleiden. Selbst in eine Mönchsrobe oder Bruce Lees berühmten, gelben Kampfsportanzug aus »Game of Death« kann sich Shen zwängen.
Allerdings braucht es für einige Kleidungsstücke einen gewissen Grad an Ansehen. Den verdienen wir uns zum Beispiel, indem wir Mini-Missionen für Passanten und Triadenkumpel übernehmen oder Straßengangs zusammenknüppeln. Hohes Ansehen ist auch beim Fahrzeugkauf wichtig, denn die Händler verkaufen ihre teuren Luxuskarossen nicht an dahergelaufene Fußsoldaten des Kartells. Hat man allerdings mal einen Sportwagen oder ein Superbike erstanden, sind die immer einsatzbereit: In den großzügig über die Karte verteilten Parkhäusern kann man jederzeit ein beliebiges Fahrzeug aus seinem Besitz abholen.
Besonders cool: Ab einem gewissen Ansehenslevel genügt ein Anruf mit dem Handy, um einen persönlichen Lakaien über die halbe Karte zu hetzen, der Shen dann ein Fahrzeug liefert. Wer hätte gedacht, dass es der Posterboy mit der charakterlichen Tiefe eines Kaffeebechers mal so weit bringen würde? Genau hier sieht man übrigens den größten Unterschied zwischen Rockstar Games‘ GTA IVund Sleeping Dogs: Niko Bellic mag zwar genau wie der Rest der Charaktere ein Unsympath sein, doch im Gegensatz zu Shen und den Triaden aus Sleeping Dogs hat er eine Persönlichkeit – die Figuren, die das digitale Hongkong bevölkern, könnten dagegen direkt aus einem klischeebeladenen B-Actionstreifen stammen.
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