Ballern à la carte
Lo Wang beginnt das Spiel ganz bescheiden mit einem Katana, einer Maschinenpistole und einem Revolver. Wer die Story und alle Nebenmissionen absolviert und regelmäßig nach optionalen Bossen und versteckten Schatztruhen sucht, staubt nach und nach über 70 Waffen ab, von denen wir immer bis zu acht in die Schnellauswahl stecken dürfen, und die in Sachen Ideenreichtum selbst ein Borderlands 2 vor Neid erblassen lassen.
Es gibt die üblichen Verdächtigen wie Sturmgewehre, Granatwerfer und Schrotflinten, aber auch exotische Prügel wie ein Kettenschwert oder Cyber-Zwillingskatanas, die bei jedem Schlag Energiewellen abschießen. Zudem lassen besiegte Gegner Upgrades fallen, mit denen wir die Waffen modifizieren. Beispielsweise können wir die dreiläufige Yakuza-Pistole so verändern, dass sie aus allen drei Rohren gleichzeitig feuert.
Alternativ benutzen wir zwei Stück davon gleichzeitig. Unseren Raketenwerfer können wir so aufmotzen, dass er mehrere Projektile gleichzeitig verschießt. Oder wir stellen ihn als Geschütz auf, das Feinde selbständig unter Beschuss nimmt. Zusätzlich kann man sämtliche Waffen mit Elementarschaden bestücken und so Gegner beispielsweise vergiften, sie in Brand setzen, einfrieren oder mit Blitzen vorübergehend lähmen. Manche Gegner sind gegen bestimmte Elemente resistent und gegen andere wiederum besonders anfällig.
Für Individualisten
Was uns nicht umbringt, gibt uns Erfahrungspunkte. Wenn wir alles umhauen, was uns vor den Wang läuft, steigen wir im Level auf und schalten neue Skills frei. Wer auf Nahkampf steht, schaltet beispielsweise neue Spezialattacken frei und macht diese nach und nach immer mächtiger. Wer auf Chi-Kräfte steht, investiert seine Punkte in eine aktive Heilfähigkeit, Unsichtbarkeit oder dämonische Dornen, die aus dem Boden schießen und Feinde pfählen.
Oder darf es eine Fähigkeit sein, die Waffen automatisch mit Munition versorgt, wenn wir sie nicht gerade aktiv nutzen? Dutzende Skills und Upgrades mit Eigenschaften wie Lebensdiebstahl erlauben es uns in Action-Rollenspiel-Manier, die Figur an unsere Spielweise anzupassen. Das ist besonders im Multiplayer klasse, wenn etwa ein Spieler mit einer vampirischen Kettensäge in den Nahkampf zieht, während ein anderer Kollege die Monsterhorden großzügig mit Granaten eindeckt - da kommt Freude auf!
Zumindest theoretisch, denn das Spiel wird besonders bei hohem Gegneraufkommen sehr schnell ganz schön unübersichtlich. Was auf dem PC dank superschneller Maussteuerung bestens funktionieren mag, wird auf der Konsole wegen der naturgemäß etwas schwammigeren Steuerung zum Ärgernis. Selbst wenn wir die Sensitivität der Analogsticks und das Sichtfeld mit viel Gepfriemel im Optionsmenü einigermaßen an den superschnellen Spielstil anpassen, will Shadow Warrior 2 einfach nicht so flutschen wie auf dem Rechner.
Im Gegenteil: Es baut sich schnell Frust auf. Und das ist schade, da das Spiel eigentlich Potenzial hat. Immerhin ist die technische Umsetzung einigermaßen gelungen: Die Bildrate bleibt stabil bei 30 Frames, über die ein oder andere Matschtextur und ganz schön grobschlächtige Charaktermodelle muss man aber hinwegsehen. Ebenso übrigens, wie über die fehlende Unterstützung der PS4 Pro - HDR, verbesserte Auflösung oder höhere Bildrate sind bei Shadow Warrior 2 Fehlanzeige.
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