Die KI: selten dämliche Burschen
Die Droogs aus Alex´s Bande sind nicht die hellsten Köpfe, die Welt je gesehen hat, aber sie sind in vielen Aspekten den Bewohnern von Steelport intellektuell weit überlegen. Denn die KI der ewig gleichen Klon-Gegner ist selten dämlich.
Mal dreht sie uns den Rücken zu, dann schießt sie aus zwei Metern daneben. Und Autofahrer nehmen nicht nur Straßenlaternen und Passanten auf der Motorhaube mit, sondern rammen ihresgleichen, gehen in Explosionen auf oder springen gleich über die Klippe. Werden Schießereien oder Verfolgungsjagden doch mal haarig, dann vor allem aufgrund der Masse an Feinden oder besonders mächtigen Gegnern, die schon mal mehrere Magazine oder eine Handvoll Raketen schlucken können.
Trotzdem ist das Spiel, dessen PC-Bedienung im Gegensatz zu seinem direkten Vorgänger tadellos funktioniert, auf zwei der drei Schwierigkeitsgrade deutlich zu leicht geraten. Das gilt auch für den Koop-Modus für zwei Spieler, in dem wir exakt dieselbe Kampagne spielen - nur eben zu zweit. Das klappt einwandfrei, leider taucht in den Zwischensequenzen immer nur eine Figur auf.
Die Technik: weit hinter GTA 4
Auch die technische Seite schwächelt, da gelegentlich die Performance einbricht und Objekte sehr spät unschön aufploppen. Gegner und Passanten spawnen und verschwinden sogar direkt vor unseren Augen. Das kostet Atmosphäre. Ansonsten sieht Steelport ganz passabel aus, wenn auch nicht sonderlich detailverliebt oder zeitgemäß. Dafür geht das Kollisionsmodell der Fahr- und Flugzeuge in Ordnung, welche sich allesamt sehr leichtgängig, aber übertrieben arcade-lastig steuern.
Viele der technischen Mängel lassen sich vielleicht durch das (gegenüber GTA) geringere Budget erklären, für andere sollte aber dringend noch ein Patch her. Im Buch sieht Alex am Ende ein, dass er sein Leben ändern muss. Im Film nicht. Für die Saints gilt zum Glück das Film-Ende, denn wer weiß was sie im vierten Teil noch anstellen werden.
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